AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Bestehende oder vermutete Schwangerschaft, schwere Leberfunktionsstörungen; cholestatischer Ikterus, idiopathischer Schwangerschaftsikterus oder schwerer Schwangerschaftspruritus in der Anamnese, Dubin-Johnson- und Rotor-Syndrom; vorausgegangene oder bestehende Lebertumore; Herpes gestationis in der Anamnese; diagnostisch nicht abgeklärte Vaginalblutung; Überempfindlichkeit gegenüber Levonorgestrelum oder einem Hilfsstoff von Microlut.
Vorsichtsmassnahmen
Vor Beginn der Einnahme eines oralen Kontrazeptivums soll eine sorgfältige Eigen- und Familienanamnese erhoben sowie eine gründliche allgemeine und gynäkologische Untersuchung durchgeführt werden, um behandlungsbedürftige Krankheiten sowie Risikozustände feststellen und eine Schwangerschaft ausschliessen zu können.
Diese Untersuchungen schliessen allgemein Blutdruck, Mammae, Abdomen und Beckenorgane, inkl. Zervikalzytologie und relevante Laboruntersuchungen mit ein.
Während der Anwendung empfehlen sich Kontrollen in etwa halbjährigen Abständen.
Nach dem heutigen Kenntnisstand ist die Anwendung hormonaler Kontrazeptiva mit einem erhöhten Risiko venöser und arterieller thromboembolischer Krankheiten verbunden. Obwohl für Microlut, das ein reines Gestagenpräparat ist, entsprechende Assoziationen nicht genau bekannt sind, wird empfohlen, bei vorausgegangenen oder bestehenden thromboembolischen Prozessen (z.B. Schlaganfall, Herzinfarkt), schwerem Diabetes mit Gefässveränderungen sowie bei Sichelzellenanämie dieses Präparat nicht anzuwenden.
Bezüglich arterieller Thrombosen (z.B. Schlaganfall, Herzinfarkt) nimmt das Risiko weiter zu, wenn Rauchen, zunehmendes Lebensalter und die Einnahme hormonhaltiger Arzneimittel zur Schwangerschaftsverhütung zusammentreffen. Deshalb sollten Frauen, die orale Kontrazeptiva einnehmen, nicht rauchen, besonders wenn sie älter als 35 Jahre sind.
Patientinnen mit Myokardstörungen (latent oder manifest), Nierenfunktionsstörungen, Bluthochdruck, Epilepsie oder Migräne - auch in der Anamnese - erfordern eine sorgfältige Überwachung.
Bei Diabetes oder Neigung zu Diabetes sollte Microlut nur unter sorgfältiger ärztlicher Kontrolle angewendet werden.
Bei Extrauteringravidität in der Anamnese sowie bei Vorhandensein nur einer Tube sollte über die Anwendung von Microlut nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung entschieden werden.
Ektopische Schwangerschaften sind bei alleiniger Anwendung von Gestagenen zur Kontrazeption häufiger, als sie den Erwartungswerten (Verhältnis zwischen intra- und extrauterinen Graviditäten bei normaler Population) entsprechen würden, da Gestagene u.a. den Eitransport durch die Tuben verlangsamen können.
Bei unklaren Unterleibsbeschwerden im Zusammenhang mit unregelmässigem Zyklusverlauf (vor allem Amenorrhö nach Dauerblutungen) muss eine Extrauteringravidität in Betracht gezogen werden.
Während einer langdauernden Einnahme von Gestagenen kann gelegentlich ein Chloasma auftreten, speziell bei Frauen mit einem Chloasma gravidarum in der Anamnese. Frauen, die hierzu neigen sollten sich während der Einnahme von Microlut nicht zu stark der Sonnenbestrahlung aussetzen.
Nach dem Abklingen einer Virushepatitis sollten etwa sechs Monate vergehen, bevor man Präparate wie Microlut anwendet.
Einnahmefehler, Erbrechen oder Darmkrankheiten mit Durchfall, sehr seltene individuelle Stoffwechselstörungen oder die gleichzeitige längere Einnahme bestimmter Medikamente (siehe «Dosierung/Anwendung», «Interaktionen») können die schwangerschaftsverhindernde Wirkung beeinträchtigen.
Gründe für das sofortige Absetzen der Medikation
Schwangerschaft bzw. Verdacht auf Schwangerschaft, Lebervergrösserung mit Verdacht auf Entwicklung von Lebertumoren, Auftreten von Gelbsucht, anikterische Hepatitis, generalisierter Pruritus, erstmaliges Auftreten migräneartiger oder häufigeres Auftreten ungewohnt starker Kopfschmerzen, erste Anzeichen von Thrombophlebitiden oder thromboembolischen Erscheinungen (z.B. ungewohnte Schmerzen in den Beinen oder Schwellung eines Beines, stechende Schmerzen beim Atmen oder Husten unklarer Ursache), Schmerz und Engegefühl im Brustraum, stärkerer Blutdruckanstieg, geplante Operationen (6 Wochen vorher), Immobilisation (z.B. nach Unfällen), akute Sehstörungen, Hörstörungen und sonstige sensorische Ausfälle, erkennbares Wachstum von Myomen, Zunahme epileptischer Anfälle.
Schwangerschaft, Stillzeit
Schwangerschaftskategorie X.
Es gibt Hinweise auf foetale Risiken, basierend auf Erfahrungen bei Menschen oder Tieren, wobei die Risiken die möglichen positiven therapeutischen Effekte bei weitem übersteigen. Dieses Medikament ist kontraindiziert für schwangere Frauen. Aus grundsätzlichen Erwägungen soll bei Verdacht auf Schwangerschaft Microlut sofort abgesetzt werden.
Stillzeit
Levonorgestrel hemmt die Milchproduktion nicht, jedoch werden geringste Wirkstoffmengen (weniger als 0,1% der mütterlichen Dosis) mit der Milch ausgeschieden.
Microlut darf während der Stillzeit angewendet werden.
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