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Fachinformation zu Leponex®:Novartis Pharma Schweiz AG
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Überdosierung

Massive Überdosierung, irrtümlich oder in suizidaler Absicht, bedeutet eine ernsthafte Gefährdung des Patienten!
In Fällen einer beabsichtigten oder versehentlichen akuten Leponex-Überdosierung, zu denen Angaben über den Ausgang vorliegen, beträgt die Mortalität zurzeit ca. 12%. Die meisten Todesfälle standen mit Herzversagen oder aspirationsbedingter Pneumonie in Verbindung und traten bei Dosen über 2000 mg ein. Es gibt Berichte über Patienten, die sich von einer Überdosis von mehr als 10 000 mg erholten. Bei einigen erwachsenen Personen, vor allem bei solchen, die zuvor nicht mit Leponex behandelt worden waren, führte allerdings die Einnahme einer Dosis von nur 400 mg zu lebensbedrohlichen komatösen Zuständen und in einem Fall zum Tod. Bei Kleinkindern führte die Einnahme von 50-200 mg zu starker Sedierung oder Koma ohne tödlichem Ausgang.

Symptomatik
Schläfrigkeit, Lethargie, Koma, Areflexie; Verwirrtheit, Halluzinationen, Agitiertheit, Delirium; extrapyramidale Symptome, Hyperreflexie, Konvulsionen; übermässiger Speichelfluss, Mydriasis, verschwommenes Sehen; Thermolabilität, es kann eine tiefe Hypothermie auftreten; Hypotonie, Kollaps, Tachykardie, Herzrhythmusstörungen (insbesondere AV-Block, Extrasystolen), Reizleitungsstörungen; Aspirationspneumonie, Dyspnoe, Atemdepression oder -insuffizienz.

Behandlung
Ein spezifisches Antidot ist bisher nicht bekannt. Folgende unspezifische therapeutische Massnahmen sind angezeigt:
Sofortige und wiederholte Magenspülung und anschliessende Verabreichung von Aktivkohle innerhalb der ersten 6 Stunden nach Einnahme des Mittels. Peritonealdialyse und Hämodialyse sind kaum wirksam.
Intensive Überwachung und Stützung von Atmung und Kreislauf (EKG, Monitorüberwachung).
Laufende Kontrolle des Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalts.
Bei Oligurie oder Anurie: Peritoneal- oder Hämodialyse (wegen der starken Eiweissbindung wird das Medikament durch diese Massnahmen jedoch nicht wesentlich schneller eliminiert).
Bestimmte Symptome können medikamentös beeinflusst werden. Es wirken:

Gegen anticholinerge Erscheinungen: die Parasympathomimetika Physostigmin (ZNS-gängig), sonst Pyridostigmin oder Neostigmin.

Gegen Herzrhythmusstörungen: je nach Symptomatik; Kalium, Natriumbicarbonat oder Digitalis; Chinidin und Procainamid sind kontraindiziert.

Gegen Hypotonie: Infusionen (Albumin, Plasmaexpander). Als Kreislaufmittel hat sich am besten Dopamin oder Angiotensin bewährt. Kontraindiziert: Adrenalin und andere Sympathomimetika mit beta-adrenerger Wirkung (Auslösung einer zusätzlichen Vasodilatation).

Gegen Krämpfe: Diazepam i.v., Phenytoin langsam i.v. Kontraindiziert: langwirkende Barbiturate.
Wegen einer möglichen Spätwirkung soll der Patient während mindestens 5 Tagen überwacht werden.

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