Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenAnwendung unter täglicher Kontrolle des Serum-Kaliums.
Auf die tägliche Durchführung eines Serumionogramms (besonders Kalium- und Calcium-Werte) ist zu achten! Eine klinische Überwachung mit EKG-Kontrolle ist während der Behandlung mit Sorbisterit durchzuführen!
Ein abrupter Kaliumsturz kann bei Patienten mit hohen Glykosidspiegeln zu bedrohlichen Zwischenfällen, insbesondere Kammerflimmern, führen. Die Verabreichung des Harzes muss beendet werden, wenn der Kaliumspiegel unter 5 mmol/l fällt.
Bei starker Kalium-Intoxikation über 6,5 mmol/l (EKG-Veränderungen) ist die Wirkung von Sorbisterit nicht ausreichend. In dieser Situation müssen Notfallmassnahmen (Natriumhydrogencarbonat, Glucose-Insulin-Infusion) und/oder eine Dialyse erwogen werden.
Bei Patienten unter Digitalis-Behandlung ist eine Hypokaliämie und Hypercalcämie sorgfältig zu vermeiden.
Infolge der Calciumaufnahme besteht die Möglichkeit eines übermässigen Anstiegs des Serumcalciums. Dies ist besonders der Fall, wenn der Patient eine calciumreiche Diät erhält oder andere, Calcium enthaltende Präparate wie Phosphatbinder oder Vitamin D-Analoga anwendet. Daher wird empfohlen, die Calciumkonzentration im Serum ständig zu überwachen.
Die Behandlung mit Sorbisterit sollte durch weitere Massnahmen wie Einschränkung der Kalium-Zufuhr mit der Nahrung, Kontrolle der Azidose und hochkalorische Kost unterstützt werden.
Da sowohl Sorbisterit als auch andere aus Polystyrolsulfonat bestehende Harze nicht vollkommen selektiv für Kalium sind, kann eine Hypomagnesiämie auftreten. Deshalb muss der Magnesiumspiegel im Serum während der Behandlung mit Sorbisterit kontrolliert werden.
Die Behandlung mit Sorbisterit muss eingestellt werden, wenn sich eine klinisch signifikante Obstipation entwickelt.
Sorbisterit darf nicht mit Fruchtsäften eingenommen werden, die über einen hohen Kaliumgehalt verfügen.
Sorbisterit muss mindestens 3 Stunden vor oder nach der Einnahme von anderen oral verabreichten Arzneimitteln eingenommen werden. Der zeitliche Abstand muss bei Patienten mit Gastroparese oder anderen Beschwerden, die zu einer verzögerten Entleerung der Nahrung von Magen in den Dünndarm führen, auf 6 Stunden erhöht werden (siehe «Interaktionen»).
Wird Sorbisterit angewendet, darf Sorbitol weder oral noch rektal als Abführmittel verwendet werden, da die Gefahr einer Nekrose des Dickdarms besteht (siehe «Kontraindikationen» und «Interaktionen»).
Sorbisterit enthält Saccharose.
Patienten mit seltenen Erbkrankheiten wie Fructoseintoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption und Saccharose-Isomaltase-Mangel dürfen dieses Arzneimittel nicht anwenden.
20 g Sorbisterit enthalten 4,81 g Saccharose, die etwa 0,41 Broteinheiten (BE) entsprechen. Dies ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen.
Die orale Verabreichung muss vorsichtig vorgenommen werden, um eine Aspiration zu vermeiden. Wenn möglich, sollte Sorbisterit dem Patienten im Sitzen verabreicht werden.
Bei Neugeborenen darf Calciumpolystyrolsulfonat nicht oral verabreicht werden (siehe «Kontraindikationen»). Bei Kindern und Neugeborenen ist besondere Sorgfalt bei der rektalen Anwendung erforderlich, weil eine zu hohe Dosierung oder falsche Verdünnung zu einer Stauung des Harzes führen kann. Aufgrund des Risikos für gastrointestinale Blutungen oder Dickdarmnekrosen ist bei Frühgeborenen oder Neugeborenen mit geringem Geburtsgewicht besondere Vorsicht erforderlich.
Fertilität
Es liegen keine Daten vor.
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