Unerwünschte WirkungenAuftreten und Ausmass der Nebenwirkungen korrelieren im Allgemeinen mit dem Lithiumspiegel, sind aber auch von der individuellen Empfindlichkeit abhängig. Die therapeutische Breite zwischen therapeutischen und toxischen Dosen ist sehr eng.
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet:
«sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1'000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1'000), «sehr selten» (<1/10'000), «nicht bekannt» (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden)
Am Anfang der Therapie können auftreten:
Sehr häufig (30–50%): leichter Tremor der Hände, Polyurie, Durst und Nausea. Diese Wirkungen verschwinden gewöhnlich im Verlauf der Therapie oder nach einer Dosisreduktion.
Folgende Reaktionen können in Abhängigkeit vom Lithiumspiegel bei üblichen Dosierungen auftreten:
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr häufig (40 – 95%): Leukozytose.
Sehr selten: Thrombozytose, Anstieg der Erythrozytenzahl.
Endokrine Erkrankungen
Häufig: Struma (euthyreot), Hypothyreose.
Selten: Hyperthyreose, Hyperparathyreose.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig (ca. 30%): Gewichtszunahme.
Nicht bekannt: Hyperglykämie, Hyperkalzämie.
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: Delirium, Verwirrtheit.
Nicht bekannt: Halluzinationen, Somnolenz, Gedächtnisverlust.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Tremor, Bewusstseinsstörung.
Gelegentlich: Enzephalopathie.
Selten: Myasthenia gravis.
Nicht bekannt: Faszikuläre Zuckungen, Zuckungen und Klonus der Extremitäten, Ataxie, Choreoathetose, hyperaktive Sehnenreflexe, extrapyramidale Symptome, Anfälle, verwaschene Sprache, Schwindel, Nystagmus, Stupor, Koma, Pseudotumor cerebri, Kopfschmerzen, Dysgeusie.
Augenerkrankungen
Nicht bekannt: Skotom, verschwommene Sicht.
Herzerkrankungen
Sehr häufig (20–30%): EKG-Veränderungen: reversible Abflachung und Inversion der T-Wellen und Verlängerung des QT-Intervalles.
Nicht bekannt: Arrhythmie, vor allem Bradykardie aufgrund von Sinus-Knoten-Dysfunktion, peripherer Kreislaufkollaps, niedriger Blutdruck, Ödem, Raynaud Krankheit und Kardiomyopathie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Mundtrockenheit.
Häufig: Anorexie, Nausea, Erbrechen, Diarrhö.
Nicht bekannt: Gastritis, übermässiger Speichelfluss.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Gelegentlich: Akne, Follikulitis.
Selten: Alopezie, Pruritus, Auslösen oder Verstärkung der Psoriasis, Angioödem, Ausschläge und andere Anzeichen einer Überempfindlichkeit
Nicht bekannt: Lichenoide Arzneimittelreaktion.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Nicht bekannt: Arthralgie, Myalgie.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr häufig (10–25%): Symptome eines nephrogenen Diabetes insipidus (Polydipsie, Polyurie).
Selten: Es wurden vereinzelte Fälle von Mikrozysten, Onkozytomen und Ductus-Bellini-Karzinomen der Niere (bei Langzeitbehandlung, d.h. über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren) berichtet (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Sehr selten: Chronische tubulo-interstitielle Nephropathie zum Teil mit irreversibler Fibrose.
Nicht bekannt: Harninkontinenz, nephrotisches Syndrom (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), chronische Nierenerkrankung.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse.
Nicht bekannt: Impotenz, sexuelle Dysfunktion.
Allgemeine Erkrankungen
Selten: Ödem.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
|