Eigenschaften/WirkungenATC-Code: S01CA07
Wirkungsmechanismus
FML-Neo™ Liquifilm® ist Kombinationsprodukt bestehend aus den Wirkstoffen Fluorometholon und Neomycin.
Fluorometholon ist ein synthetisches Glukokortikoid.
Der Wirkungsmechanismus von okular verabreichten Kortikosteroiden ist nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass Kortikosteroide Phospholipase A2 hemmende Proteine induzieren, die kollektiv als Lipocortine bezeichnet werden. Es wird postuliert, dass diese Proteine die Biosynthese von wirksamen Entzündungsmediatoren kontrollieren, wie z.B. Prostaglandine und Leukotriene durch Hemmung der Freigabe ihres gemeinsamen Vorläufers Arachidonsäure. Arachidonsäure wird durch Phospholipase A2 aus Phospholipiden der Zellmembran freigesetzt.
Neomycin ist ein Breitbandspektrum-Antibiotikum der Aminoglykosid-Familie. Neomycin wirkt bakterizid durch Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese.
Pharmakodynamik
Fluorometholon hat eine stark entzündungshemmende Aktivität mit einer im Vergleich zu anderen topischen Kortikosteroiden reduzierten Tendenz erhöhten Augeninnendruck zu verursachen.
Obwohl die relative Wirksamkeit systemischer Kortikosteroide zumeist mit deren Bindungsfähigkeit an Glukokortikoid-Rezeptoren zusammenhängt, ist die okulare Wirksamkeit topischer Kortikosteroid-Präparate mehr von der kornealen Penetration und der intraokulären Metabolisierungsrate abhängig.
Fluorometholon hat eine hohe Affinität für den Glukokortikoid-Rezeptor, weist aber eine relativ geringe korneale Penetration auf, und ist somit eine wirksame Behandlung bei oberflächlichen Entzündungen.
Neomycin wirkt bakterizid durch Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese. Die unten in der Tabelle erwähnte Einteilung der Empfindlichkeitskategorien erfolgte auf Grund von Daten aus in-vitro Studien. Diese Studien sind älteren Datums, mit Ausnahme der Daten für Staphylococcus aureau, Streptococcus pneumoniae, Coagulase-negative Staphylokokken und Pseudomonas aeruginosa. Die Resistenzlage kann für ausgewählte Spezies geographisch und zeitlich variieren.
Sensibel (MHK <16 µg/ml)
Staphylococcus epidermidis
E. coli
Haemophilus influenza
Proteus mirabilis
Corynebacterium diphteriae
Intermediär (MHK 16-64 µg/ml)
Neisseria meningitidis
Pseudomonas aeruginosa
Streptococcus pneumoniae
Resistente Keime (MHK >64 µg/ml)
Enterobacter spp.
Klebsiella pneumoniae
Staphylococcus aureus
Coagulase negative Staphyloccocus
Serratia marcescens
Eiter, Exsudate und Bakterienwachstumsprodukte haben keine inaktivierende Wirkung auf das Antibiotikum.
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