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Fachinformation zu Legalon® 70/140:MEDA Pharma GmbH
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Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Zusammensetzung

Wirkstoff: Standardisierter Trockenextrakt aus Mariendistelfrüchten (DEV: 36-44:1), Auszugsmittel Ethylacetat.
Hilfsstoffe: Hilfsstoffe zur Herstellung einer Kapsel

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

1 Kapsel Legalon 70 enthält 86,5–93,35 mg standardisierter Trockenextrakt aus Mariendistelfrüchten entsprechend 70 mg Silymarin berechnet als Silibinin.
1 Kapsel Legalon 140 enthält 173,0–186,7 mg standardisierter Trockenextrakt aus Mariendistelfrüchten entsprechend 140 mg Silymarin berechnet als Silibinin.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Toxische und entzündliche Lebererkrankungen.

Dosierung/Anwendung

Erwachsene
Im Allgemeinen als Initialdosis und in schweren Fällen 420 mg Silymarin täglich, entsprechend 3 mal täglich 1 Kapsel Legalon 140 bzw. 3 mal täglich 2 Kapseln Legalon 70.
Zur Nachbehandlung und bei mittelschweren Fällen kann die tägliche Dosis auf 2 Kapseln Legalon 140 bzw. 3 Kapseln Legalon 70 reduziert werden. Die Kapseln sind unabhängig von den Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit ganz zu schlucken.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung und Sicherheit von Legalon bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber Mariendistelfrüchten und/oder anderen Korbblütler sowie einen der sonstigen Hilfsstoffe.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Ärztinnen und Ärzte sollen die Patientinnen und Patienten darauf hinweisen, dass sie bei der Behandlung auf Frühzeichen einer Leberschädigung achten, wie Oberbauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Ikterus, Gelbfärbung der Skleren, Braunfärbung des Urins, Stuhlentfärbung u.a.
Die Arzneimitteltherapie ersetzt nicht die Vermeidung der die Leber schädigenden Ursachen (z.B. Alkohol).
Zur Wirksamkeit und Sicherheit von Legalon bei Kindern und Jugendlichen liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Es soll deshalb bei Kindern und Jugendlichen nicht angewendet werden.

Interaktionen

Bis heute keine bekannt.

Schwangerschaft, Stillzeit

Es liegen keine klinischen Daten mit Anwendung bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien zeigten keine direkte oder indirekte Toxizität mit Auswirkung auf Schwangerschaft, Embryonalentwicklung, Entwicklung des Föten und die postnatale Entwicklung.
Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Bei der Anwendung in der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten; Legalon sollte nur nach strenger Indikationsstellung während der Schwangerschaft angewendet werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Legalon hat keinen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen.

Unerwünschte Wirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben von Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100 bis <1/10), gelegentlich (>1/1'000 bis <1/100), selten (>1/10'000 bis <1/1'000), sehr selten (<1/10'000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
In seltenen Fällen wurden gastrointestinale Störungen wie weicher Stuhl oder Diarrhoe beobachtet.
Erkrankungen des Immunsystems
In sehr seltenen Fällen können Überempfindlichkeitsreaktionen auch mit Hautausschlag oder Dyspnoe auftreten, einschliesslich anaphylaktische Reaktionen.

Überdosierung

Symptome einer Intoxikation
Intoxikationssymptome wurden bisher nicht beobachtet. Die beschriebenen Nebenwirkungen können in verstärktem Masse auftreten.
Behandlung
Spezifische Gegenmittel sind nicht bekannt. Bei eventuellen Notfällen erfolgt die Behandlung symptomatisch.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: A05BA03
Wirkungsmechanismus
Nach tierexperimentellen Untersuchungen wirkt Silymarin antagonistisch gegenüber zahlreichen, die Leber schädigenden Giften (z.B. die des grünen Knollenblätterpilzes Phalloidin und α-Amanitin, ferner Lanthaniden, Tetrachlorkohlenstoff, Galaktosamin, Thioacetamid) sowie dem hepatotoxischen Kaltblüter-Virus FV3.
Die Wirksamkeit von Silymarin beruht auf 2 Angriffspunkten bzw. Wirkmechanismen: Zum einen verändert Silymarin die Struktur der äusseren Zellmembran der Hepatozyten derart, dass Lebergifte nicht in das Zellinnere eindringen können, zum anderen stimuliert Silymarin die Aktivität der nukleolären Polymerase A mit der Konsequenz einer gesteigerten ribosomalen Proteinsynthese. Damit wird die Regenerationsfähigkeit der Leber angeregt und die Neubildung von Hepatozyten stimuliert.
Eine antioxidative Wirkung verhindert das Auftreten freier Radikale, die vielfach nach Zufuhr von Noxen in der Leber als reaktive Metaboliten entstehen und für die Schädigung der Zellmembranen verantwortlich gemacht werden müssen.

Pharmakokinetik

Nach oraler Gabe von Silymarin werden von der Hauptkomponente Silibinin nur geringe Serumspiegel gemessen. Der mittlere Zeitpunkt des Konzentrationsmaximums liegt bei 2 Stunden. Die innerhalb von 24 Stunden nach Applikation wieder gefundene Menge im Urin beträgt nur etwa 1% der applizierten Dosis. Ein relativ grosser Prozentsatz des zugeführten Silibinins kann dagegen in freier sowie in konjugierter Form in der Galle nachgewiesen werden. Aus diesen Ergebnissen lässt sich die in der Galle erscheinende Gesamtmenge an Silibinin mit etwa 20–40% der applizierten Dosis schätzen.
Die Halbwertszeit der Galle-Elimination beträgt ca. 4 Stunden, während die mittlere Verweildauer der Substanz etwa 8 Stunden beträgt. Die lang anhaltende biliäre Elimination kann für eine längere Verweildauer des Silibinins in der Leber und/oder für einen enterohepatischen Kreislauf sprechen. Im Tierversuch ist ein solcher enterohepatischer Kreislauf nachgewiesen.
Silibinin wird hauptsächlich als Sulfat und Glukuronid sowie zu einem geringen Prozentsatz in unveränderter Form in der Galle ausgeschieden. Demgegenüber ist die Urinausscheidung recht gering. Weitere Metaboliten in nennenswerter Konzentration konnten nicht nachgewiesen werden.
Nach einmaliger wie mehrmaliger Gabe therapeutischer Dosen von Legalon 140 mg (3-mal 108,2 mg (HPLC) bzw. 140 mg (DNPH) Silymarin pro Tag) sind die in der humanen Galle wieder gefundenen Spiegel der Hauptkomponente Silibinin gleich. Die Ergebnisse zeigen, dass Silibinin nicht akkumuliert. Es ist nicht bekannt, ob das auch für den pflanzlichen Wirkstoff als Vielstoffgemisch gilt.
Nach Mehrfachapplikation von 3-mal 108 mg Silymarin (HPLC) bzw. 140 mg Silymarin (DNPH) pro Tag wird ein Steady-state der biliären Elimination des lnhaltsstoffes Silibinin erreicht.

Präklinische Daten

Silymarin zeichnet sich durch eine ausgesprochen geringe Toxizität aus, so dass auch eine Applikation über längere Zeiträume in der therapeutischen Dosierung unbedenklich ist.
Akute Toxizität
Die orale akute Toxizität (LD50) von Silymarin betrug bei Ratten und Mäusen 2500 bzw. 5000 mg/kg.
Chronische Toxizität
Im Langzeitversuch über max. 12 Monate erhielten Ratten und Hunde oral max. 2'500 bzw. 1'200 mg Silymarin/kg. Dabei gaben weder die Labordaten noch die pathoanatomischen Befunde Hinweise auf toxische Wirkungen.
Reproduktionstoxizität
Silymarin zeigte keine Wirkungen auf die Fertilität und erwies sich als nicht embryotoxisch oder teratogen bei der Ratte nach oraler Gabe bis zu 2500 mg/kg.
Mutagenität
Die durchgeführten in-vitro- und in-vivo-Untersuchungen mit Silymarin verliefen negativ.
Kanzerogenität
Entsprechende in-vivo- Untersuchungen wurden bisher nicht durchgeführt.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15–25 °C) in der Originalverpackung und für Kinder unzugänglich lagern.

Zulassungsnummer

38296 (Swissmedic).

Packungen

Legalon Kaps 70 mg 40. (B)
Legalon Kaps 70 mg 200. (B)
Legalon Kaps 140 mg 60. (B)

Zulassungsinhaberin

MEDA Pharma GmbH, 8602 Wangen-Brüttisellen.

Stand der Information

März 2017.

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