AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Minipress ist kontraindiziert bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Chinazolin-Derivaten, Prazosin oder gegenüber einem der Hilfstoffe.
Eine Behandlung von Patienten mit Linksherzinsuffizienz ist nicht angezeigt, wenn die Insuffizienz auf einer mechanischen Obstruktion, wie Aortenklappen-Stenose, Mitralklappenstenose, Lungenembolie oder einer konstriktiven Perikarderkrankung, beruht.
Vorsichtsmassnahmen
Bis heute fehlen noch Aussagen über die Wirkung von Minipress bei Patienten mit Linksherzinsuffizienz als Folge eines Herzinfarktes.
Bei Hypertonie
Ein sehr kleiner Prozentsatz (0,15%) der Patienten reagiert übermässig stark auf die Initialdosis von Minipress.
Über Schwindel und Schwäche als Ausdruck einer orthostatischen Hypotonie, in seltenen Fällen mit Bewusstseinsverlust, wurde besonders zu Behandlungsbeginn berichtet. Aber diese Reaktionen können durch eine niedrige Anfangsdosierung von Minipress und vorsichtige Dosissteigerung während der ersten ein bis zwei Wochen leicht vermieden werden.
Eine solche Reaktion ist selbst-limitierend und nicht vom Schweregrad der Hypertonie abhängig. Sie wiederholt sich normalerweise nach der Initialphase der Therapie oder bei weiteren schrittweisen Dosissteigerungen nicht mehr.
Wie vor jeder wirksamen blutdrucksenkenden Therapie sollte man den Patienten informieren, wie er orthostatische Nebenwirkungen vermeiden kann und wie er sich bei deren Auftreten verhalten soll. In der Einstellungsphase der Behandlung mit Minipress sollten Situationen vermieden werden, die durch Benommenheit oder eine Schwäche zusätzliche Gefahren mit sich bringen.
Bei Linksherzinsuffizienz
Bei Patienten mit Linksherzinsuffizienz, die eine intensive Behandlung mit Diuretika oder Vasodilatatoren erhielten, kann zu Beginn der Behandlung, besonders bei höherer als der empfohlenen Initialdosis, der reduzierte links-ventrikuläre Füllungsdruck von einem signifikanten Abfall des Herzminutenvolumens und des Blutdruckes begleitet sein. Bei solchen Patienten sind die Einhaltung der empfohlenen Initialdosis von Minipress und eine schrittweise Dosiserhöhung besonders angezeigt (siehe auch «Dosierung und Anwendung»).
Bei manchen Patienten mit Linksherzinsuffizienz lässt die klinische Wirksamkeit von Minipress nach einigen Monaten der Behandlung nach. Diese Patienten leiden meistens an einer Flüssigkeitsretention (Gewichtszunahme), die sich in peripheren Ödemen äussern kann. Bei solchen schwerkranken Patienten kann es zu einer spontanen Verschlechterung des Gesundheitszustandes kommen; eine kausale Beziehung zur Minipress-Therapie konnte jedoch nicht festgestellt werden. Wie bei allen Patienten mit Linksherzinsuffizienz ist eine sorgfältige Anpassung der Diuretika-Dosis entsprechend dem klinischen Bild des Patienten notwendig, um eine übermässige Flüssigkeitsretention und damit verbundene Symptome zu vermeiden.
Wenn bei Patienten ohne Flüssigkeitsretention die Wirksamkeit von Minipress nachlässt, kann durch eine Dosiserhöhung die volle klinische Wirkung gewöhnlich wieder erreicht werden.
Bei Raynaud-Phänomen und Raynaud-Krankheit
Da Minipress den peripheren Gefässwiderstand senkt, wird eine sorgfältige Überwachung des Blutdrucks zu Behandlungsbeginn und während der Dosiserhöhung empfohlen. Eine besonders strenge Beobachtung wird bei Patienten empfohlen, die bereits Medikamente mit blutdrucksenkender Wirkung nehmen.
Einfluss auf die Fähigkeit des Lenkens von Fahrzeugen und der Bedienung von Maschinen:
Die Fähigkeit zu Aktivitäten wie dem Bedienen von Maschinen oder dem Lenken von Fahrzeugen kann eingeschränkt sein, insbesondere zu Beginn einer Behandlung mit Minipress.
Schwangerschaft (Kategorie B)
Reproduktionsstudien bei Tieren haben keine Risiken für die Föten gezeigt, aber man verfügt über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen. Obwohl im Tierversuch keine teratogene Wirkung beobachtet wurde, ist die sichere Verabreichung von Minipress in der Schwangerschaft noch nicht endgültig belegt. Bei der Kombinationsbehandlung mit Prazosin und einem Betablocker sind bei 44 Schwangeren mit schwerer Hypertonie keine fötalen Missbildungen oder unerwünschte Nebenwirkungen, die im Zusammenhang mit den Medikamenten stehen könnten, beobachtet worden. Die Behandlung mit Prazosin erstreckte sich über 14 Wochen.
Prazosin ist in anderen Fällen allein oder in Kombination mit anderen Antihypertensiva bei schwerer Schwangerschaftshypertonie eingesetzt worden. Dabei wurden weder Veränderungen beim Föten noch beim Neugeborenen beschrieben.
Da es noch keine entsprechenden, gut kontrollierten Studien über die sichere Anwendung von Minipress bei Schwangeren gibt, sollte Minipress während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der Arzt den zu erwartenden Nutzen höher einschätzt als das eventuelle Risiko.
Stillzeit
Es ist festgestellt worden, dass Prazosin in kleinen Mengen in die Muttermilch übergeht. Deshalb ist bei stillenden Müttern Vorsicht geboten.
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