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Fachinformation zu Allopur®:Sandoz Pharmaceuticals AG
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Allopur sollte sofort abgesetzt werden beim Auftreten von Hauterscheinungen oder anderen Nebenwirkungen, da es in der Folge zu schwerwiegenderen Überempfindlichkeitsreaktionen kommen könnte, einschliesslich Hypersensibilitätssydrom/Drug Rash with Eosinophilia and Systemic Symptoms (DRESS), Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und toxische epidermale Nekrolyse (TEN) (vgl. «Unerwünschte Wirkungen»).
DRESS, SJS & TEN
Überempfindlichkeitsreaktionen bei Allopurinol können sich auf viele verschiedene Arten äussern, u.a. als bis zu mehreren Wochen verzögert auftretendes DRESS (mit Hautsymptomen und Hepatitis, aber auch mit Karditis, Nephritis, Pneumonitis, Pankreatitis oder Kolitis) und SJS/TEN. Diese Reaktionen sind klinische Diagnosen und ihre klinischen Erscheinungsbilder sind die Grundlage für die Entscheidungsfindung.
Kortikosteroide können bei überempfindlichen Hautreaktionen hilfreich sein.
HLA-B*5801 Allel
Das Allel HLA-B*5801 ist ein genetischer Risikofaktor für das Auftreten des Hypersensibilitätssyndroms und SJS/TEN im Zusammenhang mit Allopurinol. Die Häufigkeit des Allels HLA-B*5801 variiert stark bei Menschen mit unterschiedlichem ethnischem Hintergrund: bis zu 20% bei gewissen asiatischen und afrikanischen Bevölkerungen (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen» für Details) und 1−2% bei Menschen japanischer oder europäischer Herkunft. Der Einsatz der Genotypisierung als Untersuchungsmethode zur Entscheidung über die Behandlung mit Allopurinol hat sich nicht etabliert. Wenn bekannt ist, dass der Patient Träger von HLA-B*5801 ist, kann die Verwendung von Allopurinol in Erwägung gezogen werden, wenn die Vorteile für grösser als die Risiken gehalten werden. Eine erhöhte Aufmerksamkeit für Anzeichen des Hypersensibilitätssyndroms oder SJS/TEN ist erforderlich und der Patient sollte informiert werden, dass er die Behandlung beim ersten Auftreten von Symptomen sofort unterbrechen muss.
Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion
Bei vorliegenden Leber- oder Nierenerkrankungen sollte die Dosis reduziert werden.
Patienten unter antihypertensiver Behandlung oder Herzinsuffizienz
Patienten unter antihypertensiver Behandlung oder Herzinsuffizienz, die z.B. Diuretika, insbesondere Thiazide, oder ACE-Hemmer einnehmen, könnten gleichzeitig eine eingeschränkte Nierenfunktion haben und daher sollte Allopurinol mit Vorsicht angewendet werden.
Asymptomatische Hyperurikämie
Eine asymptomatische Hyperurikämie wird nicht per se als eine Indikation für die Anwendung von Allopur betrachtet. Eine Änderung der Trinkgewohnheiten und diätetische Massnahmen zusammen mit dem Beheben der auslösenden Ursache können den Zustand verbessern.
Patienten mit Störungen der Schilddrüse
Erhöhte Werte der TSH (>5,5 µIU/ml) wurden in einer open Label Langzeitstudie bei Patienten in Dauerbehandlung mit Allopurinol beobachtet.
Die Allopurinol-Behandlung sollte erst nach vollständigem Abklingen eines akuten Anfalls begonnen werden, da sonst weitere Attacken ausgelöst werden könnten. Auch zu Beginn der Allopur-Therapie kann ein akuter Gichtanfall ausgelöst werden. Es ist daher empfehlenswert, prophylaktisch ein entsprechend entzündungshemmendes Mittel oder Colchizin für mindestens 1 Monat einzusetzen. Für die Dosierungsanweisung und Vorsichtsmassnahmen sollte die Literatur konsultiert werden. Bei Gichtanfällen wird die Allopurinolgabe unverändert fortgeführt und die übliche Therapie (Colchizin, Indometacin) angewendet.
Bei stark erhöhter Bildung von Harnsäure (wie bei Neoplasien und deren Behandlung, Lesch-Nyhan) kann die absolute Konzentration von Xanthin im Urin in seltenen Fällen genügen, um im Harntrakt Konkremente zu bilden. Das Risiko kann vermindert werden durch genügende Flüssigkeitszufuhr sowie Alkalisierung (mindestens Neutralisierung) des Harns.
Adäquate Allopur-Therapie führt zur Auflösung von grossen Harnsäuresteinen im Nierenbecken, was zu Urether-Konkrementen führen könnte.
Da unter Behandlung mit Allopurinol von Somnolenz, Schwindel und Ataxie berichtet wurde, sollten Patienten sich vor dem Lenken von Fahrzeugen, Bedienen von Maschinen oder wenn sie sich an gefährlichen Aktivitäten beteiligen, vergewissern, dass ihre Leistungsfähigkeit durch die Medikation nicht beeinträchtigt wird.

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