Unerwünschte WirkungenZu Beginn einer Acetazolamidtherapie können Parästhesien (Kribbeln, Taubheitsgefühl), Appetitlosigkeit, Leistungsabfall, gastrointestinale Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Bauchschmerzen) oder Geschmacksstörungen auftreten, die aber in den meisten Fällen nach mehrtägiger Behandlung wieder abklingen.
Eine Anwendung von Acetazolamid bei Kindern kann Wachstumsverzögerungen hervorrufen.
Die folgenden unerwünschten Wirkungen können nach Anwendung von Glaupax auftreten und sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet: «sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, < 1/10), «gelegentlich» (≥1/1'000, < 1/100), «selten» (≥1/10'000, < 1/1'000), «sehr selten» (< 1/10'000) oder «nicht bekannt» (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden). Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmender Schwere aufgeführt.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: Blutbildveränderungen, wie thrombozytopenische Purpura, Leukopenie, Agranulozytosen, aplastische Anämien.
Nicht bekannt: Panzytopenien, Knochenmarksdepression.
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Anaphylaktische Reaktionen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Metabolische Azidose.
Gelegentlich: Störungen des Elektrolytgleichgewichts (Kalium, Calcium, Natrium, Magnesium, Chlorid).
Nicht bekannt: Hyperglykämie und Hypoglykämie können bei Langzeitbehandlung auftreten. Osteomalazie kann bei Langzeitbehandlung mit Phenytoin auftreten.
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: Verwirrtheit, Depression, Erregung.
Nicht bekannt: Reizbarkeit, Schwächegefühl, Benommenheit, Leistungsabfall.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Parästhesie (Kribbeln, Taubheitsgefühl), Ataxie, Kopfschmerzen, Schwindel.
Gelegentlich: Schlaffe Paralyse und Konvulsionen.
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Es wurde über vorübergehende Myopie berichtet, die durch Dosisreduktion oder Absetzen der Therapie verschwindet.
Nicht bekannt: Aderhauterguss (choroidaler Erguss), Aderhautabhebung, Engwinkelglaukom.
Acetazolamid kann, v. a. beim älteren Patienten, die Tränensekretion derart vermindern, dass gegebenenfalls eine entsprechende Co-Medikation vorzusehen ist.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Gelegentlich: Tinnitus und Hörstörungen.
Gefässerkrankungen
Häufig: Hypotonie.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Vermehrte Atembeschwerden bei Patienten mit Herz- oder Lungenkrankheiten.
Nicht bekannt: Nicht-kardiogenes Lungenödem.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Bauchschmerzen, Mundtrockenheit, Appetitlosigkeit, Geschmacksstörungen.
Gelegentlich: Teerstühle.
Nicht bekannt: Krampfartige Schmerzen.
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: Leberinsuffizienz.
Selten: Hepatitis, cholestatischer Ikterus, fulminante Lebernekrose.
Sehr selten: Abnormale Leberfunktionswerte.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Gelegentlich: Urticaria.
Sehr selten: Typische Sulfonamid-Nebenwirkungen, wie Exanthem (einschliesslich Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom und tox. epidermale Nekrolyse), Lichtempfindlichkeit.
Nicht bekannt: Akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP).
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Muskelverspannungen, Wadenkrämpfe.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig: Vermehrte Diurese.
Gelegentlich: Hämaturie, Glukosurie, Hypercalciurie mit Bildung von Nierensteinen.
Selten: Sulfonamid-Nephropathie, Calciumphosphat-Nephrolithiasis, Kristallurie, Auftreten einer metabolischen Azidose.
Nicht bekannt: Nieren- und Harnleiter-Koliken, Nierenschädigung, Nierenversagen mit Muskelkrämpfen oder Wadenkrämpfen besonders bei Langzeitbehandlung. Es wurden Hyperurikämie und Gichtanfälle beobachtet.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Müdigkeit.
Gelegentlich: Durst.
Nicht bekannt: Fieber, Hitzewallungen, verminderte Libido.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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