ÜberdosierungBei erheblicher Überdosierung kann der Arzneistoff Tolazolin zu einem Blutdruckabfall und in der Folge zu einem Kreislaufkollaps führen.
Als Folge der anticholinergen Wirkung kann es zu Tachy- und Stenokardien kommen.
Symptome einer Überdosierung
Überdosierungen mit Diphenhydraminhydrochlorid sind in erster Linie – abhängig von der aufenommenen Menge – gekennzeichnet durch die unterschiedlichen Stadien einer ZNS-Beeinträchtigung. Bei Dosen bis ca. 700 mg treten vorwiegend Schläfrigkeit und Sedation auf, diese Symptome gehe meist innerhalb von 24 bis 48 Stunden zurück. Bei Kindern können die erregenden ZNS-Effekte im Vordergrund stehen.
Bei höheren Dosen können auch Bewusstseinstrübung bis Koma, Atemdepression bis Atemstillstand, Angstzustände, Halluzinationen, Erregungszustände, bis zu Krampfanfällen, gesteigerte Muskelreflexe sowie Herz-Kreislauf-Symptome (Tachykardie, Herzrhythmusstörungen wie QT-Intervallverlängerung, wobei Torsades de Pointes nich ausgeschlossen werden können, Kreislaufstillstand) auftreten. Auch Rhabdomyolysen sind beobachtet worden. Ausserdem treten anticholinerge Symptome (Fieber, trockene Schleimhäute, Mydriases, Obstipation, Oligurie, Anurie) und eine metabolische Azidose auf.
In diesen Fällen ist so rasch wie möglich eine intensivmedizinische Behandlung einzuläuten.
Innerhalb der ersten Stunden nach Einnahme kann eine Magenspülung aussichtsreich sein, gefolgt von der wiederholten Gabe von Aktivkohle. Die weitere Therapie erfolgt symptomatisch (künstliche Beatmung, äussere Kühlung bei Hyperthermie). Zum Einsatz können ausserdem Volumensubstitution, Antikonvulsiva, gefässverengende Medikamente (kein Adrenalin) und ggf. Antiarrhythmika, bei kardialen Komplikationen u.U. Natriumhydrogencarbonat bzw. -lactat kommen.
Bei schweren Vergiftungen (Bewusstlosigkeit, Herzrhythmusstörungen) bzw. Auftreten eines anticholinerge Syndroms steht zur Anwendung unter intensivmedizinischen Bedingungen (EKG-Kontrolle!) als Antidot Physostigminsalicylat zur Verfügung.
Aufgrund des grossen Verteilungsvolumen und der starken Plasma-Eiweiss-Bindung dürften forcierte Diurese oder Hämodialyse bei reinen Diphenhydraminhydrochlorid-Vergiftungen nur von geringen Nutzen sein.
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