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Fachinformation zu Tiapridal®:Neuraxpharm Switzerland AG
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Verlängerung der QT-Zeit
Tiaprid kann eine Verlängerung der QT-Zeit induzieren. Es ist bekannt, dass dieser Effekt das Risiko schwerer ventrikulärer Arrhythmien wie etwa Torsade de pointes vergrössern kann (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Sofern es der klinische Zustand des Patienten erlaubt, empfiehlt es sich, vor jeder Verabreichung zu überprüfen, ob begünstigende Faktoren für das Auftreten dieser Herzrhythmusstörung vorliegen, darunter:
·Bradykardie von unter 55/Min.,
·Elektrolytstörungen, insbesondere Hypokaliämie,
·angeborene Verlängerung der QT-Zeit,
·eine laufende Behandlung, die ausgeprägte Bradykardien (< 55/Min.), Elektrolytstörungen, Verminderungen der Herzreizleitung oder Verlängerungen der QT-Zeit verursachen könnte (siehe «Interaktionen»).
·Der Konsum von Alkohol kann zu Elektrolytstörungen führen und somit das QT-Intervall verlängern.
Bei Patienten, die durch bestimmte Risikofaktoren für eine Verlängerung der QT-Zeit prädisponiert sind, ist Tiaprid nur mit grösster Vorsicht zu verschreiben.
Malignes neuroleptisches Syndrom
Beim malignen neuroleptischen Syndrom (MNS) handelt es sich um eine potenziell tödliche Komplikation: Bei Hyperthermie ist Tiapridal unbedingt abzusetzen. Diese Hyperthermie kann nämlich eines der Elemente des malignen Syndroms (Blässe, Hyperthermie, vegetative Störungen) bilden, das bei Neuroleptika beschrieben wurde.
Es wurden Fälle mit atypischen Eigenschaften wie Hyperthermie auch ohne Muskelsteifheit oder Hypertonie und leichtes Fieber beobachtet.
Diese Vorsichtsmassnahme ist besonders bei hohen Dosen sowie bei Langzeitbehandlung insbesondere bei älteren Personen angezeigt.
Bei Verdacht auf MNS oder im Falle einer Hyperthermie nicht diagnostizierten Ursprungs, die entweder als frühes Anzeichen/Symptom eines MNS oder als atypisches MNS betrachtet werden kann, muss Tiaprid rasch unter ärztlicher Überwachung abgesetzt werden.
Aufgrund des Risikos eines MNS, das bei allen Neuroleptika besteht, muss Tiaprid mit Vorsicht eingesetzt werden bei Patienten, die gleichzeitig mit anderen Neuroleptika oder anderen Arzneimitteln, die bekanntermassen zu einem MNS führen können, behandelt werden.
Ältere Patienten mit Demenz
·Schlaganfall (ZVI): In randomisierten placebokontrollierten klinischen Studien an einer Population älterer Patienten mit Demenz, die mit bestimmten atypischen Antipsychotika behandelt wurden, konnte ein Anstieg des Risikos für zerebrovaskuläre Ereignisse um das 3-fache beobachtet werden. Der Mechanismus dieses Risikoanstiegs ist nicht bekannt. Ein Anstieg des Risikos im Zusammenhang mit anderen Antipsychotika oder anderen Patientenpopulationen kann nicht ausgeschlossen werden. Tiaprid sollte daher Patienten mit Schlaganfallrisikofaktoren mit Vorsicht verschrieben werden.
·Bei älteren Patienten mit Demenz und gleichzeitig bestehenden psychotischen Störungen, die mit Antipsychotika behandelt werden, besteht ein erhöhtes Sterberisiko. Auswertungen von 17 placebokontrollierten klinischen Studien (in den meisten Fällen mit einer Dauer von 10 Wochen) haben bei den mit Verum behandelten Patienten ein gegenüber den Placebo-Patienten 1,6- bis 1,7-fach erhöhtes Sterberisiko ergeben; die meisten dieser verumbehandelten Patienten nahmen atypische Antipsychotika ein. In einer typischen 10-wöchigen kontrollierten Studie betrug die Sterberate bei den mit Verum behandelten Patienten etwa 4,5%, in der Placebogruppe hingegen 2,6%. Obwohl die Todesursachen in den mit atypischen Antipsychotika durchgeführten klinischen Studien unterschiedlich waren, schien die Mehrzahl der Todesfälle entweder kardiovaskulär (d.h. Herzinsuffizienz, plötzlicher Tod) oder infektiös (d.h. Pneumonie) bedingt zu sein. Beobachtungsstudien zufolge kann sich wie bei den atypischen Antipsychotika die Mortalität auch unter einer Behandlung mit herkömmlichen Antipsychotika erhöhen. Es ist jedoch nicht sicher, ob der in den Beobachtungsstudien verzeichnete Anstieg der Sterblichkeit auf das Antipsychotikum und nicht auf bestimmte Patientencharakteristika zurückzuführen ist.
Venöse Thromboembolie
Es liegen Berichte über unter Antipsychotika auftretende Fälle von venöser Thromboembolie vor, manchmal mit tödlichem Verlauf. Daher darf Tiaprid bei Patienten mit thromboembolischen Risikofaktoren nur mit Vorsicht angewendet werden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Brustkrebs
Tiaprid kann den Prolaktinspiegel erhöhen. Daher ist Tiaprid mit Vorsicht anzuwenden. Patienten mit Brustkrebs in der Vorgeschichte oder einer entsprechenden familiären Belastung müssen während einer Behandlung mit Tiaprid engmaschig überwacht werden.
Von der gleichzeitigen Einnahme alkoholischer Getränke wird abgeraten.
Infolge ihrer starken Sensibilität kann bei älteren Personen in erhöhtem Masse Hypotonie auftreten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Bei Niereninsuffizienz ist die Dosis herabzusetzen da eine mögliche Gefahr von Koma nach einer Überdosierung (siehe «Dosierung/Anwendung», «Überdosierung» und «Pharmakokinetik») besteht. Wie bei anderen Neuroleptika ist bei der Verwendung von Tiaprid bei älteren Menschen besondere Aufmerksamkeit geboten, da die Gefahr einer möglichen verminderten Bewusstseinsebene und Koma besteht.
Eine verschärfte (klinische oder eventuell EEG-) Überwachung bei Epileptikern ist aufgrund der Möglichkeit des Absinkens der Konvulsionsschwelle anzuraten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Bei Patienten, die mit atypischen Antipsychotika wie Tiapridal behandelt wurden, sind Fälle von Leukopenie, Neutropenie und Agranulozytose beobachtet worden. Infektionen ungeklärter Ursache sowie Fieber können Anzeichen einer Veränderung des Blutbilds sein (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen») und machen eine sofortige Blutuntersuchung erforderlich.

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