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Fachinformation zu Phyllotemp Continus®:Mundipharma Medical Company
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Pharmakokinetik

Absorption
Theophyllin, der Wirkstoff von Phyllotemp Continus, wird vollständig resorbiert. Die Resorption kann durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme beschleunigt werden, was zu höheren maximalen Konzentrationen und zu einer geringeren Retardierung führen kann.
Durch das Matrix-Retardprinzip (Continus), welches eine pH-unabhängige Freisetzung des Wirkstoffes bewirkt, bleiben die Blutspiegel im steady state, bei einer 1-2× täglichen Gabe 24 Stunden lang meist innerhalb des therapeutischen Bereiches (8-20 µg/ml). Das Maximum des Blutspiegels wird 7-10 Stunden nach Tabletteneinnahme erreicht. Damit werden nach der abendlichen Einnahme die kritischen Morgenstunden optimal überbrückt.

Distribution
Theophyllin hat eine Plasmabindungsrate von 53-65%, die im Krankheitsfall von 36-82% variieren kann. Bei Neugeborenen und Erwachsenen mit Leberinsuffizienz beträgt sie ca. 40%. Das Verteilungsvolumen beträgt ca. 0,5 l/kg Körpergewicht, wobei Theophyllin nicht in das Fettgewebe verteilt wird.
Mit zunehmender Dauer der Schwangerschaft kann das Verteilungsvolumen von Theophyllin ansteigen, die Plasmaproteinbindung und die Clearance abnehmen, was eine Dosisreduzierung zur Vermeidung unerwünschter Wirkungen notwendig machen kann.
Aufgrund der physikalisch-chemischen Eigenschaften von Theophyllin ist eine Penetration der Blut-Hirn-Schranke zu erwarten.
Theophyllin ist plazentagängig.
Theophyllin geht verzögert in die Muttermilch über. Der Milch/Plasma-Quotient variiert zwischen 0,6 und 0,9. Da die Halbwertszeit beim Säugling länger ist als beim Erwachsenen, kann eine Theophyllinkumulation in Abhängigkeit von der Stillfrequenz zustande kommen.

Metabolismus
Die Metabolisierung von Theophyllin erfolgt hauptsächlich durch mikrosomale Enzyme der Leber (Cytochrom P-450). Die Ausscheidung verläuft im wesentlichen über die Nieren, wobei ca. 8% unverändert, ca. 40% als Dimethylharnsäure, ca. 36% als 3-Methylxanthin und ca. 16% als 1-Methylharnsäure eliminiert werden. 3-Methylxanthin besitzt 20-50% der Wirksamkeit von Theophyllin. Die Theophyllin-Metabolisierung schwankt beträchtlich interindividuell, so dass Clearance, Serumkonzentrationen und Eliminationshalbwertszeiten erheblich variieren.

Elimination
Die Elimination von Theophyllin erfolgt durch Biotransformation in der Leber und renale Exkretion. Beim Erwachsenen werden etwa 10% der Substanz unverändert im Harn ausgeschieden. Beim Neugeborenen werden hingegen ca. 50% unverändert und erhebliche Teile in Form von Coffein eliminiert.
Die Theophyllin-Halbwertszeit schwankt interindividuell beträchtlich und ist auch vom Alter abhängig. Sie beträgt für Kinder unter 12 Jahren ca. 3-5 Stunden und für Erwachsene 7-9 Stunden. Bei Neugeborenen liegt die Halbwertszeit wesentlich höher, nämlich bei ungefähr 30 Stunden. Bei Herzinsuffizienz, akutem Lungenödem, Cor pulmonale, Nieren- und Leberschädigungen ist die Halbwertszeit länger (bis zu 24 Stunden), bei starken Rauchern kürzer (4-5 Stunden).
Die Eliminationsgeschwindigkeit ist ferner dosisabhängig, so dass bei hohen Serumkonzentrationen schon geringe Dosiserhöhungen einen überproportionalen Anstieg des Theophyllin-Spiegels infolge reduzierter Clearance verursachen können.
Die Gesamtkörperclearance beträgt 40-60 ml/kg/Std.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen

Eingeschränkte Nierenfunktion
Nur ca. 10% Theophyllin werden unverändert renal ausgeschieden. Bei leichter Niereninsuffizienz ist daher keine Dosisanpassung notwendig.

Eingeschränkte Leberfunktion
Einschränkungen der Leberfunktion jeglicher Art haben einen erheblichen Einfluss auf die Elimination von Theophyllin. Bei Patienten mit Leberzirrhose kann die Halbwertszeit bis zu 30 Std. sein. Die Dosierung ist in diesen Fällen streng am klinischen und laborchemischen Befund zu orientieren.

Andere besondere Situationen
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz, schwerem Sauerstoffmangel, Lungenentzündung, Virusinfektion (insbesondere Influenza, fraglich auch nach Grippeschutzimpfung) sowie bei höherem Lebensalter ist die Theophyllinausscheidung sehr häufig verlangsamt.

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