Crème/Salbe/FettsalbeTopisches Kortikoid ZusammensetzungNerisona Crème
Diflucortoloni valeras 1 mg. Conserv.: Methylis parahydroxybenzoas (E 218), propylis parahydroxybenzoas (E 216), Excip. ad unguent. emulg. pro 1 g.
Nerisona Salbe
Diflucortoloni valeras 1 mg, Excip. (c. 30% aqua) ad unguent. pro 1 g.
Nerisona Fettsalbe
Diflucortoloni valeras 1 mg, Excip. (sine aqua) ad unguent. pro 1 g.
Eigenschaften/WirkungenDiflucortolonvalerat, der Wirkstoff von Nerisona, ist ein hochwirksames Kortikosteroid. Nerisona hemmt bei entzündlichen und allergischen Hautkrankheiten die Entzündung und lindert subjektive Beschwerden wie Juckreiz, Brennen oder Schmerzen.
PharmakokinetikDiflucortolonvalerat dringt rasch in die Haut ein. Maximale Konzentrationen in der Hornschicht wurden nach 1 Stunde gemessen. Diflucortolonvalerat wird in der Haut nur in geringem Ausmass hydrolysiert, so dass der penetrierte Wirkstoff lokal voll zur Wirkung kommt. Nach 7stündiger Expositionszeit wurden aus den verschiedenen Zubereitungen unter 2% resorbiert. Im Organismus wird Diflucortolonvalerat rasch in Diflucortolon und Valeriansäure gespalten. Valeriansäure geht in den Fettsäurestoffwechsel ein; Diflucortolon wird mit einer Halbwertszeit von ca. 4 Stunden zu 75% renal und zu 25% biliär eliminiert.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenAlle auf eine lokale Kortikoidtherapie ansprechenden Hautkrankheiten wie:
Kontaktdermatitis, Kontaktekzem; Gewebeekzem; vulgäres, nummulares, degeneratives und seborrhoisches Ekzem; dyshidrotisches Ekzem; Ekzem bei varikösem Symptomenkomplex (jedoch nicht direkt auf Unterschenkelgeschwüre); Analekzem; Ekzeme bei Kindern; Neurodermitis (endogenes Ekzem, atopic dermatitis); Psoriasis; Lichen ruber planus et verrucosus; Erythematodes chronicus discoides; Verbrennungen 1. Grades, Sonnenbrand, Insektenstiche.
Dosierung/AnwendungIm allgemeinen wird zu Beginn der Behandlung die indikationsgerechte Nerisona-Zubereitung 2×, eventuell 3× täglich dünn aufgetragen. Sobald sich das Krankheitsbild gebessert hat, genügt oft eine Anwendung pro Tag.
Säuglinge und Kinder bis zu 4 Jahren sollen besonders im Bereich der durch Windeln bedeckten Hautpartien mit Nerisona nur bis zu einer Dauer von höchstens 3 Wochen behandelt werden.
Nerisona-Crème
Nerisona-Crème ist eine stark wasserhaltige, fettarme Zubereitung. Sie verhindert bei nässenden Dermatosen einen Sekretstau und sorgt für eine rasche Entquellung und Abtrocknung der Haut. Die Crème eignet sich auch zur Anwendung auf feuchten, unbedeckten und behaarten Körperstellen.
Wenn unter längerer Anwendung von Nerisona-Crème die Haut zu stark austrocknet, sollte auf eine fetthaltigere Zubereitung (Nerisona-Salbe oder -Fettsalbe) übergegangen werden.
Nerisona-Salbe
Hautzustände, die weder nässend noch sehr trocken sind, verlangen eine Grundlage mit ausgewogenem Fett- und Wasseranteil. Nerisona-Salbe fettet die Haut leicht auf, ohne Wärme und Flüssigkeit zu stauen. Nerisona-Salbe hat von den drei Zubereitungen den weitesten Anwendungsbereich.
Nerisona-Fettsalbe
Sehr trockene Erscheinungsformen und chronische Stadien verlangen eine wasserfreie Grundlage. Der Okklusiveffekt der Fettsalbengrundlage fördert den Heilungsverlauf.
Okklusivbehandlung
In aussergewöhnlich hartnäckigen Fällen kann ein Okklusivverband angebracht sein. Dabei wird das zu behandelnde Gebiet nach dem Auftragen der für zweckmässig gehaltenen Nerisona-Zubereitung mit einer wasserdichten Folie abgedeckt und diese im gesunden Hautbereich gut abschliessend mit Heftpflaster befestigt. An den Händen können Plastikhandschuhe benutzt werden.
Der Verband sollte so lange angelegt bleiben, wie es zumutbar ist, im allgemeinen aber nicht über 24 Stunden hinaus. Bei einer längeren Behandlungsdauer empfiehlt es sich, ihn alle 12 Stunden zu wechseln.
Kommt es unter dem Verband zu Infektionen, muss die Okklusivbehandlung abgebrochen werden.
AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Überempfindlichkeit gegen einen Bestandteil des Präparates.
Tuberkulöse oder luetische Prozesse im Behandlungsbereich; Virosen (z.B. Herpeserkrankungen, Vaccina, Varicellae).
Von einer Anwendung im Gesicht ist bei Vorliegen einer Rosazea oder perioralen Dermatitis abzusehen.
Vorsichtsmassnahmen
Bei bakteriell infizierten Hautkrankheiten und/oder Pilzbefall ist zusätzlich eine spezifische Therapie erforderlich.
Bei Anwendung im Gesicht ist darauf zu achten, dass Nerisona nicht ins Auge oder in die Nähe des Auges gelangt.
Wird Nerisona mit Okklusivverbänden an empfindlichen Stellen oder über sehr lange Zeit hindurch verwendet, so ist die Möglichkeit einer allgemeinen Resorption gegeben. Bei Kleinkindern und Kindern ist die systemische Resorption besonders intensiv und kann selbst ohne Okklusivverband eintreten.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C.
In tierexperimentellen Untersuchungen zur Embryotoxizität traten die für Glukokortikoide zu erwartenden embryotoxischen Wirkungen erst nach dermaler Verabreichung hoher Dosierungen auf. Es ergaben sich aber aus epidemiologischen Untersuchungen bisher keine Hinweise auf ein erhöhtes Missbildungsrisiko durch die Anwendung von Glukokortikoiden während der Schwangerschaft.
In den ersten 3 Monaten einer Schwangerschaft sollten grundsätzlich keine kortikoidhaltigen Zubereitungen zum äusserlichen Gebrauch angewendet werden. Insbesondere ist eine grossflächige oder langfristige Applikation zu vermeiden.
Unerwünschte WirkungenBei grossflächiger (ca. 10% der Körperoberfläche und mehr) und/oder langdauernder (über 4 Wochen hinaus) Anwendung von Nerisona - besonders der Fettsalbe oder unter Okklusivverbänden - ist folgendes nicht auszuschliessen: lokale Begleiterscheinungen wie Hautatrophien, Teleangiektasien, Striae, akneförmige Erscheinungen der Haut, periorale Dermatitis, vermehrte Körperbehaarung (Hypertrichosis) sowie systemische Wirkung des Kortikoids durch Resorption. In seltenen Fällen kann es zu allergischen Hautreaktionen kommen.
Auch bei Neugeborenen, deren Mütter während der Schwangerschaft oder in der Stillzeit eine grossflächige oder langfristige Therapie durchgeführt haben, sind Nebenwirkungen in Erwägung zu ziehen (wie z.B. eine verminderte Nebennierenrindenfunktion bei Anwendung in den letzten Wochen einer Schwangerschaft).
InteraktionenKeine bekannt.
ÜberdosierungBei Überdosierung können die unter «Unerwünschte Wirkungen» erwähnten Erscheinungen verstärkt auftreten.
Sonstige HinweiseHaltbarkeit
Das Medikament darf nur bis zu dem mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
IKS-Nummern39406, 39407, 39408.
Stand der InformationJuli 1991.
RL88
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