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Fachinformation zu Demetrin®:Pfizer AG
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Prazepamum.
Hilfsstoffe
Tablette zu 10 mg: Lactosum monohydricum 93.73 mg, cellulosum microcristallinum, maydis amylum, magnesii stearas, silica colloidalis anhydrica.
Tablette zu 20 mg: Lactosum monohydricum 83.80 mg, cellulosum microcristallinum, maydis amylum, magnesii stearas, silica colloidalis anhydrica.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Angst, Spannung, Erregung und Unruhe klinisch signifikanten Schweregrades, gesteigerte Reizbarkeit, Stimmungslabilität, psychoneurotische Störungen.
Angst- und spannungsbedingte funktionelle Organbeschwerden und psychosomatische Störungen (Organneurosen).

Dosierung/Anwendung

Demetrin sollte grundsätzlich individuell und dem Krankheitsbild entsprechend dosiert werden.
Das Risiko einer Abhängigkeit kann mit der Dosis und der Dauer der Behandlung zunehmen; daher sollte die niedrigste wirksame Dosis und Dauer verwendet und die Notwendigkeit einer fortgesetzten Behandlung häufig überprüft werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Ein abruptes Absetzen oder eine rasche Dosisreduktion von Demetrin nach fortgesetzter Anwendung kann zu Entzugserscheinungen führen, die lebensbedrohlich sein können. Um das Risiko von Entzugserscheinungen zu verringern, sollte das Absetzen oder die Dosisreduktion von Demetrin schrittweise erfolgen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Übliche Dosierung
Erwachsene
Die Tagesdosis beträgt 10-30 mg.
Im Allgemeinen nehmen Erwachsene täglich 1 Tablette Demetrin 20 oder 2 Tabletten Demetrin 10 (entsprechend 20 mg Prazepam) unzerkaut mit etwas Flüssigkeit ein.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Ältere Patienten
Bedingt durch einen langsameren Abbau des Wirkstoffes kann eine niedrigere Dosis ausreichend sein.
Kinder und Jugendliche
Kinder von 3-12 Jahren
Die empfohlene Dosierung beträgt dem Alter entsprechend 2-3mal täglich ½ Tablette zu 10 mg (Tagesdosis 10-15 mg).
Die Tabletten haben eine Bruchrille und können zur Halbierung der Dosis geteilt werden.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe (siehe «Zusammensetzung»), Abhängigkeitsanamnese, Myasthenia gravis, schwere respiratorische Insuffizienz, Schlaf-Apnoe-Syndrom, schwere Leberinsuffizienz.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Bei Depressionen und Psychosen soll die Grundkrankheit therapiert werden. Benzodiazepine sind bei diesen Patienten nur nach sorgfältiger Indikationsstellung zu verschreiben. Auf das Suizid-Risiko bei depressiven Patienten ist zu achten.
Bei längerer Anwendungsdauer werden Kontrollen der Leberfunktion empfohlen.
Die gleichzeitige Verabreichung von Benzodiazepinen und Opioiden kann zu starker Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen. Die Dosierung und Therapiedauer sind auf das benötigte Minimum zu beschränken.
Die Anwendung von Benzodiazepinen kann zu einer Exazerbation von neuromuskulären Erkrankungen wie Myasthenia gravis führen.
Arzneimittelmissbrauchspotenzial
Arzneimittelmissbrauch ist ein bekanntes Risiko für Benzodiazepine. Die Patienten sollten entsprechend überwacht werden, wenn sie Prazepam erhalten. Es gibt Berichte über Todesfälle im Zusammenhang mit Überdosierungen, wenn Benzodiazepine zusammen mit anderen ZNS-dämpfenden Arzneimitteln, einschliesslich Opioiden, anderen Benzodiazepinen, Alkohol und/oder illegalen Substanzen, missbraucht werden. Diese Risiken sollten bei der Verschreibung oder Abgabe von Prazepam berücksichtigt werden. Um diese Risiken zu verringern, sollte die niedrigste wirksame Dosis verwendet werden und die Patienten sollten über die ordnungsgemässe Lagerung und Entsorgung des nicht verwendeten Arzneimittels informiert werden, um einen Missbrauch (Abzweigung z.B. durch Freunde und Verwandte) zu verhindern.
Abhängigkeit und Entzugserscheinungen
Die Einnahme von Benzodiazepinen kann zu einer Abhängigkeit führen. Dieses Risiko ist erhöht bei längerer Einnahme, hoher Dosierung und bei prädisponierten Patienten. Ein abruptes Absetzen oder eine rasche Dosisreduzierung von Prazepam nach fortgesetzter Einnahme kann Entzugserscheinungen auslösen, die lebensbedrohlich sein können. Die Entzugserscheinungen und -symptome beschränken sich in leichteren Fällen auf Tremor, Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, Angst, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche. Es können aber auch Symptome wie Schwitzen, Muskel- und Bauchkrämpfe, Wahrnehmungsstörungen sowie in seltenen Fällen Delirien und zerebrale Krampfanfälle auftreten. Zu den schwereren akuten Entzugserscheinungen und -symptomen, einschliesslich lebensbedrohlicher Reaktionen, gehören Delirium tremens, Depression, Halluzinationen, Manie, Psychose, Krampfanfälle und Suizidalität.
Der Patient bzw. die Patientin sollte zu Beginn der Behandlung über Abhängigkeit und Entzugserscheinungen informiert werden. Das Einsetzen von Entzugserscheinungen schwankt je nach Wirkungsdauer der Substanz zwischen ein paar Stunden und einer Woche oder mehr nach Absetzen der Therapie.
Um das Risiko einer Abhängigkeit auf ein Minimum zu reduzieren, sollten Benzodiazepine nur nach sorgfältiger Prüfung der Indikation verschrieben und über möglichst kurze Dauer (als Hypnotikum zum Beispiel in der Regel nicht länger als vier Wochen) eingenommen werden. Ob eine Weiterführung der Behandlung notwendig ist, muss periodisch überprüft werden. Eine längere Behandlung ist nur bei bestimmten Patienten (z.B. bei Panikzuständen) indiziert, da das Nutzen/Risiko-Verhältnis unklar ist.
Zur Vermeidung von Entzugserscheinungen empfiehlt sich in jedem Falle ein ausschleichendes Absetzen, indem die Dosis stufenweise reduziert wird. Bei Auftreten von Entzugserscheinungen sind eine engmaschige ärztliche Überwachung und Unterstützung des Patienten erforderlich.
Bei fortgesetzter Therapie kann sich eine Toleranz gegenüber Benzodiazepinen entwickeln.
Laktoseintoleranz
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-/Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

Interaktionen

Bei gleichzeitiger Anwendung von Opiaten, Tramadol, Barbituraten, Narkotika einschliesslich Lachgas, sedierenden H1-Antihistaminika, Neuroleptika, Antidepressiva oder Antiepileptika kann es zu einer wechselseitigen Verstärkung der Wirkungen auf das zentrale Nervensystem kommen (z.B. verstärkte Sedation oder ZNS dämpfende Wirkung, einschliesslich Atemdepression) (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Dies gilt insbesondere auch für gleichzeitigen Alkoholgenuss, durch den die Wirkungen in nicht voraussehbarer Weise verändert und verstärkt werden können.
Die Wirkung von Muskelrelaxantien kann verstärkt werden. Es besteht auch ein erhöhtes Risiko einer Atemdepression.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die das Monooxygenase-System hemmen, wie z.B. Cimetidin, kann die Wirkung von Prazepam verstärkt und verlängert werden.
Prazepam wird durch die Isoenzyme CYP3A4 und CYP2C19 metabolisiert. Deshalb ist Vorsicht geboten, wenn Demetrin mit Hemmern dieser Isoenzyme verabreicht wird (z.B. Erythromycin oder andere Makrolide, Antimykotika des Azol-Typs, SSRI, Protease-Hemmer, Amiodaron, Omeprazol), da sie den Metabolismus von Prazepam reduzieren und somit das toxische Potenzial erhöhen können.
Orale Kontrazeptiva können die Wirkung von Prazepam verstärken, da sie den oxidativen Metabolismus hemmen. Patientinnen, welche orale Kontrazeptiva anwenden, sollten deshalb im Hinblick auf eine verstärkte Wirkung von Prazepam beobachtet werden.
Bei der gleichzeitigen Anwendung von Benzodiazepinen und Clozapin ist besondere Vorsicht geboten, da der zentraldämpfende Effekt verstärkt werden kann. Selten sind schwere Verwirrtheit, Hypotension und Atemdepression bei Patienten aufgetreten, welche Clozapin während oder im Anschluss an eine Benzodiazepin-Therapie erhielten. Bei Patienten, welche gleichzeitig mit Clozapin behandelt werden, sollte deshalb die Anfangsdosierung von Prazepam auf die Hälfte der üblichen Dosierung reduziert werden, bis die individuelle Reaktion auf die Kombination bekannt ist.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
In tierexperimentellen Studien fand sich eine Reproduktionstoxizität (nähere Angaben unter dem Kapitel «Präklinische Daten»).
Es liegen keine kontrollierten Studien mit Prazepam bei Schwangeren vor.
Folgende klinischen Befunde liegen zudem vor:
Einige frühe Studien weisen darauf hin, dass eine in utero Exposition mit Benzodiazepinen mit kongenitalen Missbildungen verbunden sein kann. Neuere Studien jedoch haben die Verbindung zwischen Benzodiazepinen und Missbildungen nicht klar belegt. Bei den Fällen, bei denen eine Verbindung zu Benzodiazepinen gefunden wurde, erfolgte die Exposition hauptsächlich während des ersten Trimesters. Lange Anwendung während des letzten Trimesters können mit einer intrauteriner Wachstumsverzögerung verbunden sein.
Die Anwendung während des letzten Trimesters bis zur und während der Geburt ist mit neonatalen Komplikationen einschliesslich Atemnotsyndrom, «Floppy-Infant»-Syndrom, (Hypotonie, Lethargie und Trinkschwäche) und mit Entzugserscheinung beim Neugeborenen (Hypothermie, Tremor, Irritabilität, Hypertonie, Diarrhoe/Erbrechen und heftiges Saugen) verbunden.
Während der Schwangerschaft darf das Arzneimittel nicht verabreicht werden, es sei denn dies ist eindeutig erforderlich.
Stillzeit
Prazepam sollte nicht während der Stillzeit eingenommen werden, da die Metaboliten von Prazepam in die Muttermilch übertreten.
Bei zwingender Indikation sollte abgestillt werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Da Demetrin, wie alle psychotrop wirkenden Substanzen, besonders in den ersten Behandlungstagen das Reaktionsvermögen individuell beeinträchtigen kann, sollte die Anwendung bei Patienten, die Maschinen bedienen oder sich aktiv im Strassenverkehr bewegen, mit Vorsicht erfolgen.

Unerwünschte Wirkungen

Die hier verwendeten Häufigkeitsangaben sind wie folgt definiert: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1'000, <1/100), selten (≥1/10'000, <1/1'000), sehr selten (<1/10'000), nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Verwirrtheit, lebhafte Träume.
Es besteht die Möglichkeit des Auftretens «paradoxer» Reaktionen, wie z.B. erhöhte Aggressivität, akute Erregungszustände bzw. Angst. Beim Auftreten derartiger Reaktionen sollte die Behandlung mit Demetrin beendigt werden.
Nicht bekannt: Arzneimittelmissbrauch*, Arzneimittelabhängigkeit* (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Schläfrigkeit/Müdigkeit (12%), verlängerte Reaktionszeit.
Häufig: Schwindel, Benommenheit, Ataxie, Kopfschmerzen, Tremor, undeutliche Aussprache, Stimulation, muskuläre Hypotonie (Sturzgefahr).
Nicht bekannt: Gedächtnisstörungen (anterograde Amnesie).
Augenerkrankungen
Häufig: verschwommenes Sehen.
Bei hohen Dosen können Sehstörungen wie Nystagmen und Doppelbilder auftreten.
Herzerkrankungen
Häufig: Palpitation.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Eine atemdepressive Wirkung kann bei Patienten mit Atemwegsobstruktionen und mit Hirnschädigungen in Erscheinung treten.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Mundtrockenheit, verschiedene gastrointestinale Beschwerden.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Häufig: vermehrte Schweisssekretion, vorübergehender Hautausschlag.
Gelegentlich: Pruritus.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Gelenkschmerzen.
Gelegentlich: Geschwollene Füsse.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Selten: Libidoverminderung, Menstruationsstörungen.
Allgemeine Erkrankungen
Häufig: Schwächegefühl.
Nicht bekannt: Arzneimittelentzugssyndrom* (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Untersuchungen
Sehr selten: abnorme Leberfunktionstests (vorübergehend, reversibel), leichter Blutdruckabfall, Gewichtszunahme.
*Unerwünschte Wirkungen aus der Postmarketingphase
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Neben der Kontrolle von Atmung, Pulsfrequenz und Blutdruck sind Magenspülungen, intravenöser Flüssigkeitsersatz sowie allgemeine unterstützende Massnahmen und die Bereitstellung von Notfallmassnahmen für evtl. eintretende Atemwegsobstruktionen oder zentrale Atemdepression indiziert. Hypotension kann mit Plasmaersatzflüssigkeit und ggf. mit Sympathomimetika behandelt werden.
Flumazenil, ein spezifischer Benzodiazepinerezeptor-Antagonist, ist zur vollständigen oder teilweisen Umkehrung der sedativen Benzodiazepin-Wirkungen indiziert und kann angewendet werden, wenn eine Benzodiazepin-Überdosierung bekannt ist oder vermutet wird. Flumazenil ist eine Zusatztherapie und kein Ersatz für eine konservative Behandlung einer Benzodiazepin-Überdosierung. Mit Flumazenil behandelte Patienten müssen für einen angemessenen Zeitraum nach der Therapie auf neuerliche Sedierung, Atemdepression und andere Benzodiazepin-Nachwirkungen überwacht werden.
Der verschreibende Arzt muss sich des Risikos eines Krampfanfalles in Verbindung mit einer Flumazenil-Behandlung, insbesondere bei Langzeitanwendern von Benzodiazepinen und Überdosierungen zyklischer Antidepressiva, bewusst sein.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
N05BA11
Wirkungsmechanismus
Prazepam ist ein Tranquilizer vom Benzodiazepin-Typ. Benzodiazepine binden an spezifische Rezeptoren im GABAergen Überträgersystem. Dadurch wird die Bindungsaffinität des GABA-Rezeptors für GABA erhöht. Die Bindung von GABA an den Rezeptor führt zur Öffnung des Chloridkanals und damit zu einer Hyperpolarisation der Zellmembran, wodurch die Zelle vor weiteren Erregungen geschützt wird.
Pharmakodynamik
Prazepam hat eine stark ausgeprägte anxiolytische Wirkung. Die für diese Wirkstoffgruppe typischen sedierenden Eigenschaften treten weitgehend in den Hintergrund.
Demetrin wirkt beruhigend und entspannend. Ein gestörter Schlaf und eine dadurch herabgesetzte Leistungsfähigkeit normalisieren sich.
Klinische Wirksamkeit
Keine Angaben.

Pharmakokinetik

Absorption
Prazepam wird nach oraler Gabe relativ langsam resorbiert.
Distribution
Norprazepam wird zu 97% an Plasmaproteine gebunden.
Es gelangt in den fetalen Kreislauf und erreicht im fetalen Herzen und in der Plazenta dem mütterlichen Blut vergleichbare Konzentrationen. Norprazepam tritt in die Muttermilch über, wobei die Konzentrationen nur 10% der Plasmakonzentration erreichen.
Metabolismus
Prazepam wird in der Leberpassage vollständig metabolisiert. Der Haupt- und Wirkmetabolit ist Norprazepam.
Elimination
Die Eliminationshalbwertszeit beträgt im Mittel 50-80 Stunden, wobei signifikant kürzere Halbwertszeiten bei Rauchern und längere Halbwertszeiten vor allem bei älteren Männern gefunden wurden. Die Elimination erfolgt nach weiterer metabolischer Umwandlung zu polaren Metaboliten zu ca. 60-70% mit dem Urin. Aufgrund des Resorptionsverhaltens und einer relativ langsamen Elimination der Wirksubstanz werden bei Mehrfachgabe sehr gleichmässige Konzentrationen im Organismus erreicht.

Präklinische Daten

Langzeittoxizität (bzw. Toxizität bei wiederholter Verabreichung)
Bei der chronischen Anwendung von Prazepam an Ratte und Hund traten bei beiden Spezies (Ratte: nur höchste Dosierungsgruppe 75 mg/kg KG über 18 Monate; Hund: dosisabhängig ab 5 mg/kg KG über 400 Tage) reversible Hepatopathien auf, die durch Lebergewichtszunahme, Fettinfiltration und Cholestase gekennzeichnet waren.
Mutagenität
In limitierten Studien war Prazepam nicht genotoxisch.
Karzinogenität
Langzeituntersuchungen an Ratten und Mäusen ergaben keinen Hinweis auf eine tumorerzeugende Wirkung.
Reproduktionstoxizität
Die Gabe von 1000 mg/kg Prazepam führte, vermutlich bedingt durch eine verzögerte Spermatogenese, zu einer Verminderung der Fertilität männlicher Ratten; bei weiblichen Ratten kam es bei Gabe von ≥80 mg/kg zu verminderter Fertilität und beeinträchtigtem Paarungsverhalten.
Die Gabe von Prazepam während der Trächtigkeit führte bei ≥25 mg/kg zu Aborten bei Kaninchen und bei ≥1000 mg/kg zum Tod von Ratten bzw. zum Tod oder zu Missbildungen ihrer Föten. Teratogene Wirkungen bei Ratten traten beim 162-Fachen, Aborte bei Kaninchen traten beim 8-Fachen der anhand der Körperoberfläche errechneten, an den Menschen verabreichten Dosis auf.
In Prä- und Postnatalstudien an Ratten führte die Gaben von Prazepam in Dosen von ≥20 mg/kg zu einer erhöhten Mortalität der Jungtiere. Dystokie und Tod der Muttertiere und Föten wurde bei 500 mg/kg beobachtet.
Die Gabe von Prazepam in der Spätträchtigkeit führte bei der Ratte zu einer lang dauernden Suppression der zellulären Immunantwort der Nachkommen.
Es gibt Hinweise auf Verhaltensstörungen der Nachkommen von Benzodiazepin-exponierten Muttertieren. In präklinischen Studien wurde gezeigt, dass Anästhetika und Sedativa die N-Methyl-D-Aspartat (NMDA)-Rezeptoren blockieren und/oder die Aktivität von GABA potenzieren und so den Zelltod von Neuronen im Gehirn fördern können. Erfolgt die Verabreichung während der Hauptentwicklungsphase des Gehirns, können daraus kognitive Langzeitdefizite und Verhaltensstörungen bei Jungtieren resultieren. Basierend auf Vergleichen unter präklinisch verwendeten Spezies wird vermutet, dass das Anfälligkeitsfenster des Gehirns für derartige Effekte beim Menschen mit einer Exposition vom dritten Schwangerschaftstrimester bis zum 1. Lebensjahr, möglicherweise sogar bis ca. zum 3. Lebensjahr, korreliert. Obwohl für Prazepam nur beschränkte Informationen vorliegen, kann ein ähnlicher Effekt auftreten, da Prazepam die Wirkung von GABA ebenfalls verstärkt. Die Relevanz dieser präklinischen Erkenntnisse für den Menschen ist nicht bekannt.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25 °C) und ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

39416 (Swissmedic).

Packungen

Demetrin Tabletten 10 mg (teilbar): 20, 50. [B]
Demetrin Tabletten 20 mg (teilbar): 20, 50. [B]

Zulassungsinhaberin

Pfizer AG, Zürich.

Stand der Information

November 2022.
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