ch.oddb.org
 
Apotheken | Arzt | Interaktionen | Medikamente | MiGeL | Services | Spital | Zulassungsi.
Fachinformation zu Phenhydan® Infusionskonzentrat:Desitin Pharma GmbH
Vollst. FachinformationDDDÄnderungen anzeigenDrucken 
Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Dosierung/Anwendung

Dosis und Dosisintervall werden vom behandelnden Arzt individuell nach der Reaktion des Patienten und der Schwere der Krankheit unter Kontrolle der Plasmaspiegel festgelegt. Die therapeutischen Plasmakonzentrationen liegen in der Regel zwischen 10 und 20 mg/ml, in Ausnahmefällen auch etwas höher. Ein Plasmaspiegel über 25 µg/ml kann eine schädigende Wirkung besitzen. Eine konstante Plasmakonzentration ist unter gleichbleibender Dosierung (steady state) erst nach 5 bis 14 Tagen zu erwarten.
Bei gleichzeitiger enteraler Ernährung ist eine Nahrungskarenz von 2 Stunden vor und nach Gabe von Phenytoin einzuhalten (siehe „Interaktionen“).
Angesichts der relativ geringen therapeutischen Breite und der zahlreichen galenischen Zubereitungen mit unterschiedlicher Bioverfügbarkeit ist ein Wechsel von einem Präparat auf das andere ohne engmaschige Kontrollen der Plasmakonzentration nicht angeraten. Plötzliches Absetzen kann eine Anfallshäufigkeit bzw. einen Status epilepticus hervorrufen. Deswegen sollte, wenn möglich, die Dosis langsam reduziert werden, bei gleichzeitigem Einschleichen einer anderen antiepileptischen Medikation.
Status epilepticus, Anfallsserien
Alle allgemeinen intensivmedizinischen Massnahmen – vor allem die Verhinderung von Aspiration, die Freihaltung der Atemwege, eine sorgfältige Kreislaufkontrolle und eine sachgemässe Lagerung – sind bei Status-epilepticus-Patienten unerlässlich. Die fortlaufende Überwachung durch Kontrolle des EKGs, des Blutdrucks und des neurologischen Status muss gewährleistet sein; die Plasmakonzentration muss überwacht werden. Die Möglichkeit der Reanimation sollte bestehen.
Erwachsene und Jugendliche ab dem 13. Lebensjahr
Beim Status epilepticus wird nach Wirkung dosiert. Die Applikationsgeschwindigkeit kann daher auch wesentlich höher liegen als bei anderen Anwendungsgebieten. Unter Umständen kann es notwendig sein, 750 mg in 15 Minuten zu infundieren (Status Infusion!). Gegebenenfalls kann eine zweite Infusion gegeben werden, bis zu einer maximalen Tagesdosis von 1500 mg/24 Std.
Zur Verdünnung: siehe spezielle Dosierungsanweisungen (unten).
Kinder bis zum 12. Lebensjahr
Kinder haben im Allgemeinen einen höheren Phenytoin-Bedarf als Erwachsene. Neugeborene erhalten initial eine Tagesdosis von 15 bis 20 mg/kg Körpergewicht als Einzeldosis sowie eine Erhaltungsdosis von 4 bis 8 mg/kg KG täglich in ein bis zwei Einzelgaben. Säuglinge und Kinder erhalten initial eine Tagesdosis von 10 bis 20 mg/kg als Einzeldosis sowie eine Erhaltungsdosis von 8 bis 15 mg/kg KG täglich in ein bis zwei Einzelgaben. Kinder über 9 Jahre erhalten eine Erhaltungsdosis von 4 bis 8 mg/kg KG in ein bis zwei Einzelgaben.
Für die Behandlung des Status epilepticus bei Kindern bis zu 12 Jahren beträgt die maximale Dosis am 1. Tag 30 mg/kg KG, am 2. Tag 20 mg/kg KG, am 3. Tag 10 mg/kg KG mit einer maximalen Injektionsgeschwindigkeit von 1,0 mg/kg KG/Min. Die Überwachung sollte wie bei Erwachsenen erfolgen.
Bei Kindern unter 6 Jahren ist die ab dem 2. Behandlungstag verabreichte Dosis nach der Phenytoin-Plasmakonzentration festzulegen.
Neurochirurgische Eingriffe
Bei allen Anwendungsgebieten ausser Status epilepticus beträgt die Initialdosis bei Verdünnung mit 500 ml (siehe spezielle Dosierungsanweisungen) max. 50 Tropfen/Min. (ca. 3,4 mg/Min.). Die Infusionsgeschwindigkeit wird allmählich auf ca. 30 Tropfen/Min. (ca. 2,0 mg/Min.) gesenkt, bis zu einer Gesamtmenge von max. 1500 mg/24 Std. Nach Wirkungseintritt wird die Infusion bis auf eine Erhaltungsdosis von 5 Tropfen/Min. (ca. 0,34 mg/Min.) reduziert.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Phenhydan Infusionskonzentrat ist nur zur intravenösen Infusion bestimmt. Paravenöse Infusionen sind wegen der Alkalität von Phenhydan Infusionskonzentrat zu vermeiden (siehe auch „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“ sowie „Unerwünschte Wirkungen“).
Eine Ampulle (50 ml) Phenhydan Infusionskonzentrat wird mit 500 ml 0,9%iger Kochsalzlösung verdünnt. Die Infusion soll mit einem der üblichen Infusionssysteme vorbereitet und unter Zwischenschaltung eines Tropfenzählers durchgeführt werden. Die verwendeten Materialien dürfen vom Lösungsvermittler Glycofurol nicht angegriffen werden.
Das Phenhydan Infusionskonzentrat benötigt einen separaten Venenzugang oder einen entsprechenden arzneimittelbeständigen Dreiwegehahn (es gibt Hinweise darauf, dass Phenhydan Dreiwegehähne aus Kunststoff (z.B. Polycarbonat) angreift), der ebenso wie der Infusionsbehälter eindeutig gekennzeichnet werden muss: der Infusionsbehälter mit der beiliegenden Etikette für gebrauchsfertiges Phenhydan Infusionskonzentrat sowie der Venenzugang bzw. der entsprechende arzneimittelbeständige Dreiwegehahn mit einem markierten Pflaster. Auf der Etikette ist die verwendete Phenytoinmenge in mg handschriftlich einzutragen.
Phenhydan Infusionskonzentrat darf nur verdünnt als i.v. Infusion verwendet werden. Eine Zumischung von anderen Pharmaka zur Phenhydan Infusionslösung darf nicht erfolgen, da Phenytoin auskristallisieren kann.
Um unerwünschte Wirkungen zu vermeiden, soll die verdünnte Lösung von Phenhydan Infusionskonzentrat mit nicht mehr als 50 mg/Min. (» 33 ml/Min.) bei Erwachsenen verabreicht werden. Bei Kindern sollte eine Infusionsgeschwindigkeit von 1 mg/kg KG/Min. nicht überschritten werden.
Die Dauer der Anwendung des Infusionskonzentrats ist abhängig vom Krankheitsverlauf und sollte so bald wie möglich auf die Gabe von Phenhydan Tabletten umgestellt werden.
Hämodynamische Nebenwirkungen lassen sich weitgehend durch langsame Applikation und ggf. durch ausreichende Digitalisierung vermeiden. Sinusbradykardien als Nebenwirkung einer Phenytoin-Infusion werden durch Atropin oder auch durch Orciprenalin schnell beeinflusst.
Es gibt Hinweise darauf, dass Phenhydan Dreiwegehähne aus Kunststoff (z.B. Polycarbonat) angreift. Deswegen wird entweder ein separater Venenzugang oder ein entsprechender arzneimittelbeständiger Dreiwegehahn benötigt.

2024 ©ywesee GmbH
Einstellungen | Hilfe | FAQ | Anmeldung | Kontakt | Home