Begleitmedikation
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Mögliche Auswirkung auf Verapamil oder Begleitmedikation
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Alphablocker
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Prazosin (in der Schweiz nicht im Handel)
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Anstieg (~40%) der Prazosin Cmax ohne Wirkung auf Halbwertszeit, Verstärkung des blutdrucksenkenden Effekts
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Terazosin
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Anstieg AUC (~24%) und Cmax (~25%) von Terazosin, Verstärkung des blutdrucksenkenden Effekts
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Antiarrhythmika
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Flecainid
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Minimaler Effekt auf Plasmaclearance von Flecainid (<~10%); kein Effekt auf Plasmaclearance von Verapamil
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Chinidin
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Erniedrigung der oralen Chinidin Clearance (~35%) Verstärkter Blutdruckabfall ist möglich, bei Patienten mit hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie kann das Auftreten eines Lungenödems möglich sein.
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Antiarrhythmika, Betarezeptorenblocker (z.B. Propanalol, Metoprolol), Inhalationsanästhetika
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Gegenseitige Verstärkung der kardiovaskulären Wirkungen, höhergradige AV-Blockierung, höhergradige Senkung der Herzfrequenz, Auftreten einer Herzinsuffizienz, verstärkte Blutdrucksenkung
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Antiasthmatika
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Theophyllin
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Reduktion der oralen und systemischen CL um ~20% (geringere Reduktion der CL bei Rauchern (11%))
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Antiepileptika/Antikonvulsiva
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Carbamazepin
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Anstieg der Carbamazepin AUC (~46%) in Patienten mit refraktärer partieller Epilepsie, Erhöhte Carbamazepinspiegel können zu Carbamazepinnebenwirkungen wie Diplopie, Kopfschmerzen, Ataxie oder Schwindel führen.
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Phenytoin
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Reduktion der Verapamil-Plasmakonzentrationen, blutdrucksenkende Wirkung kann reduziert sein.
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Antidepressiva
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Imipramin
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Anstieg der Imipramin AUC (~15%) (kein Effekt auf Spiegel des aktiven Metaboliten Desipramin)
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Antidiabetika
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Glyburid (in der Schweiz nicht im Handel)
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Anstieg der Glyburid Cmax (~28%) und der AUC (~26%)
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Metformin
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Die gleichzeitige Anwendung von Verapamil und Metformin kann die Wirksamkeit von Metformin beeinträchtigen.
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Antiinfektiva
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Clarithromycin
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Möglicher Anstieg der Verapamil Spiegel
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Erythromycin
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Möglicher Anstieg der Verapamil Spiegel
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Rifampin
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Senkung der Verapamil AUC (~97%), Cmax (~94%) und oralen Bioverfügbarkeit (~92%)
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Rifampicin
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Blutdrucksenkende Wirkung kann reduziert sein.
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Telithromycin
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Möglicher Anstieg der Verapamil Spiegel
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Antineoplastika
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Doxorubicin
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Bei gleichzeitiger Verabreichung von Verapamil oral und Doxorubicin kam es bei Patienten mit kleinzelligem Lungenkarzinom zu einem Anstieg der Halbwertszeit und Cmax von Doxorubicin (ca. 104% bzw. 61%). Bei Patienten mit fortgeschrittenen Neoplasmen beeinflusste intravenös verabreichtes Verapamil die Pharmakokinetik von Doxorubicin nicht.
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Antikoagulantien
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Dabigatran
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Isoptin 80 mg Anstieg der Cmax (bis zu 180%) und AUC (bis zu 150%) von Dabigatran. Das Blutungsrisiko kann erhöht und eine Dosisreduktion von Dabigatran entsprechend dem Label erforderlich sein. Isoptin 120 retard und 240 mg retard Anstieg der Cmax (bis zu 90%) und AUC (bis zu 70%) von Dabigatran. Das Blutungsrisiko kann erhöht und eine Dosisreduktion von Dabigatran entsprechend dem Label erforderlich sein.
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Andere direkte orale Antikoagulantien (DOAK)
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Eine erhöhte Aufnahme von DOAK, da diese P-gp-Substrate sind, und gegebenenfalls auch eine verringerte Ausscheidung von DOAK, die durch CYP3A4 metabolisiert werden, können die systemische Bioverfügbarkeit von DOAK steigern. Einige Daten weisen auf einen möglichen Anstieg des Blutungsrisikos insbesondere bei Patienten mit weiteren Risikofaktoren hin. Die DOAK-Dosis muss bei gleichzeitig oral verabreichtem Verapamil gegebenenfalls reduziert werden (siehe Dosierungsinformationen in der DOAK-Produktinformation).
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Barbiturate
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Phenobarbital
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Anstieg der oralen Verapamil Clearance (~5fach)
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Benzodiazepine und andere Anxiolytika
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Buspiron
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Anstieg der Buspiron AUC, Cmax um das ~3,4fache
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Midazolam
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Anstieg der Midazolam AUC (~3fach) und Cmax (~2fach)
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Betablocker
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Metoprolol
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Anstieg der Metoprolol AUC (~32.5%) und Cmax (~41%) in Patienten mit Angina pectoris (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
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Propranolol
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Anstieg der Propanolol AUC (~65%) und Cmax (~94%) in Patienten mit Angina pectoris (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
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Herzglykoside
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Digitoxin
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Erniedrigung der Gesamtclearance (~27%) und der extrarenalen Clearance (~29%) von Digitoxin
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Digoxin
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Gesunde Probanden: Anstieg der Cmax von Digoxin um ~44%, der C12 um 53%, der Css um~44% und der AUC um ~50%; die Digoxin-Dosis ist zu reduzieren.
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H2-Rezeptor-Antagonisten
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Cimetidin
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Anstieg der AUC von R-(~25%) und S-(~40%) Verapamil mit korrespondierender Senkung der R- und S-Verapamil Clearance
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Immunsuppressiva/Immunsuppressiva
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Cyclosporin
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Anstieg der Cyclosporin AUC, Css, Cmax um ~45%
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Sirolimus
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Erhöhung der AUC von Sirolimus um etwa das 2,2-fache; Erhöhung der AUC von S-Verapamil um etwa das 1,5-fache. Konzentrationsbestimmung und Dosisanpassung von Sirolimus können notwendig sein.
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Everolimus
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Anstieg der Everolimus Spiegel (Cmax 2,3fach, AUC 3,5fach); Erhöhung der Ctrough von Verapamil um etwa das 2,3-fache. Konzentrationsbestimmung und Dosisanpassung von Everolimus können notwendig sein.
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Tacrolimus
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Möglicher Anstieg der Tacrolimus Spiegel
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Lipidsenker
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Atorvastatin
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Möglicher Anstieg der Atorvastatin Spiegel, Anstieg der Verapamil AUC um ~43%
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Lovastatin (in der Schweiz nicht imHandel)
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Möglicher Anstieg der Lovastatin Spiegel, die AUC von Verapamil wird um etwa 63% und Cmax um etwa 32% erhöht.
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HMG CoA Reduktase Hemmer (Statine)
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Anstieg der Simvastatin AUC (~2,6fach), Cmax (~4,6fach) Die Behandlung mit HMG Co-A Reduktase-Inhibitoren (z.B. Simvastatin/Atorvastatin/Lovastatin) bei Patienten die bereits Verapamil einnehmen, sollte mit der geringsten möglichen Dosierung begonnen und auftitriert werden. Wenn Verapamil einem Patienten verabreicht werden soll, welcher bereits einen HMG Co-A Reduktase-Inhibitor einnimmt, sollte eine Reduktion der Statindosis in Betracht gezogen und gegen die Serumcholesterinkonzentration erneut eingestellt werden. Fluvastatin, Pravastatin und Rosuvastatin werden nicht durch CYP3A4 metabolisiert und Interaktionen mit Verapamil sind deshalb weniger wahrscheinlich.
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Serotonin Rezeptor Agonisten
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Almotriptan
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Anstieg der Almotriptan AUC (~20%), Anstieg der Cmax (~24%)
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Urikosurika
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Sulfinpyrazon
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Anstieg der oralen Clearance von Verapamil (~3fach), Erniedrigung der Bioverfügbarkeit (~60%) Die blutdrucksenkende Wirkung kann reduziert sein.
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Andere Herzmittel
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Ivabradin
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Die gleichzeitige Anwendung mit Ivabradin ist aufgrund der zusätzlichen herzfrequenzsenkenden Wirkung kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»).
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Andere
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Grapefruitsaft
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Anstieg der R-(~49%) und S-(~37%) Verapamil AUC; Anstieg der R-(~75%) und S-(~51%) Verapamil Cmax; (Eliminationshalbwertszeit und renale Clearance nicht beeinträchtigt) Während der Anwendung von Isoptin sollten grapefruithaltige Speisen oder Getränke gemieden werden. Grapefruit kann den Plasmaspiegel von Verapamilhydrochlorid erhöhen durch Hemmung des First-Pass-Effektes.
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Johanniskraut
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Reduktion der R-(~78%) und S-(~80%) Verapamil AUC mit korrespondierender Reduktion in Cmax
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Lithium
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Erhöhte Lithium-Neurotoxizität wurde bei gleichzeitiger Anwendung von Verapamilhydrochlorid und Lithium beobachtet, bei gleichbleibendem oder erhöhtem Serumlithiumspiegel. Die zusätzliche Anwendung von Verapamilhydrochlorid hat jedoch unter stabiler oraler Lithium-Langzeitbehandlung auch zur Senkung des Serumlithiumspiegels geführt. Patienten, die beide Arzneimittel gleichzeitig anwenden, sind sorgfältig zu überwachen.
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Colchizin
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Colchizin ist ein Substrat für CYP3A und für den Effluxtransporter P-Glykoprotein (Pgp). Verapamil hemmt CYP3A und Pgp. Bei gleichzeitiger Verabreichung von Verapamil und Colchizin kann die Hemmung von Pgp und/oder CYP3A durch Verapamil zu einer erhöhten Exposition von Colchizin führen. Erhöhung der AUC von Colchizin (ca. 2.0-fach) und Cmax (ca. 1.3-fach). Die Colchizindosis ist zu verringern. Die gleichzeitige Verabreichung von Verapamil und Colchizin wird nicht empfohlen.
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