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Fachinformation zu Isoptin® 80/- retard 120/- RR retard 240:Viatris Pharma GmbH
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Interaktionen

In vitro Studien zeigen, dass Verpamilhydrochlorid durch die Cytochrom P-450-Isoenzyme CYP3A4, CYP1A2, CYP2C8, CYP2C9 und CYP2C18 metabolisiert wird. Verapamilhydrochlorid ist ein Inhibitor der CYP3A4 Enzyme und des P-Glykoproteins (Pgp).
Klinisch signifikante Interaktionen, die zu einer Erhöhung der Plasmaspiegel von Verapamil führten, wurden mit Inhibitoren von CYP3A4 beobachtet. Induktoren von CYP3A4 hingegen verursachten eine Erniedrigung der Plasmaspiegel von Verapamil. Deshalb sollten Patienten auf Arzneimittelwechselwirkungen beobachtet werden. Die gleichzeitige Verabreichung von Verapamil und einem primär durch CYP3A4 metabolisierten Arzneimittel oder einem P-gp-Substrat kann mit einer Erhöhung der Arzneimittelkonzentration einhergehen, die sowohl die therapeutischen als auch die unerwünschten Wirkungen der Begleitmedikation verstärken oder verlängern kann.

Begleitmedikation

Mögliche Auswirkung auf Verapamil oder Begleitmedikation

Alphablocker

Prazosin (in der Schweiz nicht im Handel)

Anstieg (~40%) der Prazosin Cmax ohne Wirkung auf Halbwertszeit, Verstärkung des blutdrucksenkenden Effekts

Terazosin

Anstieg AUC (~24%) und Cmax (~25%) von Terazosin, Verstärkung des blutdrucksenkenden Effekts

Antiarrhythmika

Flecainid

Minimaler Effekt auf Plasmaclearance von Flecainid (<~10%); kein Effekt auf Plasmaclearance von Verapamil

Chinidin

Erniedrigung der oralen Chinidin Clearance (~35%)
Verstärkter Blutdruckabfall ist möglich, bei Patienten mit hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie kann das Auftreten eines Lungenödems möglich sein.

Antiarrhythmika, Betarezeptorenblocker (z.B. Propanalol, Metoprolol),
Inhalationsanästhetika

Gegenseitige Verstärkung der kardiovaskulären Wirkungen, höhergradige AV-Blockierung, höhergradige Senkung der Herzfrequenz, Auftreten einer Herzinsuffizienz, verstärkte Blutdrucksenkung

Antiasthmatika

Theophyllin

Reduktion der oralen und systemischen CL um ~20% (geringere Reduktion der CL bei Rauchern (11%))

Antiepileptika/Antikonvulsiva

Carbamazepin

Anstieg der Carbamazepin AUC (~46%) in Patienten mit refraktärer partieller Epilepsie,
Erhöhte Carbamazepinspiegel können zu Carbamazepinnebenwirkungen wie Diplopie, Kopfschmerzen, Ataxie oder Schwindel führen.

Phenytoin

Reduktion der Verapamil-Plasmakonzentrationen, blutdrucksenkende Wirkung kann reduziert sein.

Antidepressiva

Imipramin

Anstieg der Imipramin AUC (~15%) (kein Effekt auf Spiegel des aktiven Metaboliten Desipramin)

Antidiabetika

Glyburid (in der Schweiz nicht im Handel)

Anstieg der Glyburid Cmax (~28%) und der AUC (~26%)

Metformin

Die gleichzeitige Anwendung von Verapamil und Metformin kann die Wirksamkeit von Metformin beeinträchtigen.

Antiinfektiva

Clarithromycin

Möglicher Anstieg der Verapamil Spiegel

Erythromycin

Möglicher Anstieg der Verapamil Spiegel

Rifampin

Senkung der Verapamil AUC (~97%), Cmax (~94%) und oralen Bioverfügbarkeit (~92%)

Rifampicin

Blutdrucksenkende Wirkung kann reduziert sein.

Telithromycin

Möglicher Anstieg der Verapamil Spiegel

Antineoplastika

Doxorubicin

Bei gleichzeitiger Verabreichung von Verapamil oral und Doxorubicin kam es bei Patienten mit kleinzelligem Lungenkarzinom zu einem Anstieg der Halbwertszeit und Cmax von Doxorubicin (ca. 104% bzw. 61%). Bei Patienten mit fortgeschrittenen Neoplasmen beeinflusste intravenös verabreichtes Verapamil die Pharmakokinetik von Doxorubicin nicht.

Antikoagulantien

Dabigatran

Isoptin 80 mg
Anstieg der Cmax (bis zu 180%) und AUC (bis zu 150%) von Dabigatran.
Das Blutungsrisiko kann erhöht und eine Dosisreduktion von Dabigatran entsprechend dem Label erforderlich sein.
Isoptin 120 retard und 240 mg retard

Anstieg der Cmax (bis zu 90%) und AUC (bis zu 70%) von Dabigatran.
Das Blutungsrisiko kann erhöht und eine Dosisreduktion von Dabigatran entsprechend dem Label erforderlich sein.

Andere direkte orale Antikoagulantien (DOAK)

Eine erhöhte Aufnahme von DOAK, da diese P-gp-Substrate sind, und gegebenenfalls auch eine verringerte Ausscheidung von DOAK, die durch CYP3A4 metabolisiert werden, können die systemische Bioverfügbarkeit von DOAK steigern.
Einige Daten weisen auf einen möglichen Anstieg des Blutungsrisikos insbesondere bei Patienten mit weiteren Risikofaktoren hin. Die DOAK-Dosis muss bei gleichzeitig oral verabreichtem Verapamil gegebenenfalls reduziert werden (siehe Dosierungsinformationen in der DOAK-Produktinformation).

Barbiturate

Phenobarbital

Anstieg der oralen Verapamil Clearance (~5fach)

Benzodiazepine und andere Anxiolytika

Buspiron

Anstieg der Buspiron AUC, Cmax um das ~3,4fache

Midazolam

Anstieg der Midazolam AUC (~3fach) und Cmax (~2fach)

Betablocker

Metoprolol

Anstieg der Metoprolol AUC (~32.5%) und Cmax (~41%) in Patienten mit Angina pectoris (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)

Propranolol

Anstieg der Propanolol AUC (~65%) und Cmax (~94%) in Patienten mit Angina pectoris (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)

Herzglykoside

Digitoxin

Erniedrigung der Gesamtclearance (~27%) und der extrarenalen Clearance (~29%) von Digitoxin

Digoxin

Gesunde Probanden: Anstieg der Cmax von Digoxin um ~44%, der C12 um 53%, der Css um~44% und der AUC um ~50%; die Digoxin-Dosis ist zu reduzieren.

H2-Rezeptor-Antagonisten

Cimetidin

Anstieg der AUC von R-(~25%) und S-(~40%) Verapamil mit korrespondierender Senkung der R- und S-Verapamil Clearance

Immunsuppressiva/Immunsuppressiva

Cyclosporin

Anstieg der Cyclosporin AUC, Css, Cmax um ~45%

Sirolimus

Erhöhung der AUC von Sirolimus um etwa das 2,2-fache; Erhöhung der AUC von S-Verapamil um etwa das 1,5-fache. Konzentrationsbestimmung und Dosisanpassung von Sirolimus können notwendig sein.

Everolimus

Anstieg der Everolimus Spiegel (Cmax 2,3fach, AUC 3,5fach); Erhöhung der Ctrough von Verapamil um etwa das 2,3-fache. Konzentrationsbestimmung und Dosisanpassung von Everolimus können notwendig sein.

Tacrolimus

Möglicher Anstieg der Tacrolimus Spiegel

Lipidsenker

Atorvastatin

Möglicher Anstieg der Atorvastatin Spiegel,
Anstieg der Verapamil AUC um ~43%

Lovastatin (in der Schweiz nicht imHandel)

Möglicher Anstieg der Lovastatin Spiegel, die AUC von Verapamil wird um etwa 63% und Cmax um etwa 32% erhöht.

HMG CoA Reduktase Hemmer (Statine)

Anstieg der Simvastatin AUC (~2,6fach), Cmax (~4,6fach)
Die Behandlung mit HMG Co-A Reduktase-Inhibitoren (z.B. Simvastatin/Atorvastatin/Lovastatin) bei Patienten die bereits Verapamil einnehmen, sollte mit der geringsten möglichen Dosierung begonnen und auftitriert werden. Wenn Verapamil einem Patienten verabreicht werden soll, welcher bereits einen HMG Co-A Reduktase-Inhibitor einnimmt, sollte eine Reduktion der Statindosis in Betracht gezogen und gegen die Serumcholesterinkonzentration erneut eingestellt werden.
Fluvastatin, Pravastatin und Rosuvastatin werden nicht durch CYP3A4 metabolisiert und Interaktionen mit Verapamil sind deshalb weniger wahrscheinlich.

Serotonin Rezeptor Agonisten

Almotriptan

Anstieg der Almotriptan AUC (~20%), Anstieg der Cmax (~24%)

Urikosurika

Sulfinpyrazon

Anstieg der oralen Clearance von Verapamil (~3fach), Erniedrigung der Bioverfügbarkeit (~60%)
Die blutdrucksenkende Wirkung kann reduziert sein.

Andere Herzmittel

Ivabradin

Die gleichzeitige Anwendung mit Ivabradin ist aufgrund der zusätzlichen herzfrequenzsenkenden Wirkung kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»).

Andere

Grapefruitsaft

Anstieg der R-(~49%) und S-(~37%) Verapamil AUC; Anstieg der R-(~75%) und S-(~51%) Verapamil Cmax; (Eliminationshalbwertszeit und renale Clearance nicht beeinträchtigt)
Während der Anwendung von Isoptin sollten grapefruithaltige Speisen oder Getränke gemieden werden. Grapefruit kann den Plasmaspiegel von Verapamilhydrochlorid erhöhen durch Hemmung des First-Pass-Effektes.

Johanniskraut

Reduktion der R-(~78%) und S-(~80%) Verapamil AUC mit korrespondierender Reduktion in Cmax

Lithium

Erhöhte Lithium-Neurotoxizität wurde bei gleichzeitiger Anwendung von Verapamilhydrochlorid und Lithium beobachtet, bei gleichbleibendem oder erhöhtem Serumlithiumspiegel. Die zusätzliche Anwendung von Verapamilhydrochlorid hat jedoch unter stabiler oraler Lithium-Langzeitbehandlung auch zur Senkung des Serumlithiumspiegels geführt. Patienten, die beide Arzneimittel gleichzeitig anwenden, sind sorgfältig zu überwachen.

Colchizin

Colchizin ist ein Substrat für CYP3A und für den Effluxtransporter P-Glykoprotein (Pgp). Verapamil hemmt CYP3A und Pgp. Bei gleichzeitiger Verabreichung von Verapamil und Colchizin kann die Hemmung von Pgp und/oder CYP3A durch Verapamil zu einer erhöhten Exposition von Colchizin führen. Erhöhung der AUC von Colchizin (ca. 2.0-fach) und Cmax (ca. 1.3-fach). Die Colchizindosis ist zu verringern.
Die gleichzeitige Verabreichung von Verapamil und Colchizin wird nicht empfohlen.

Andere Arzneimittelwechselwirkungen und zusätzliche Informationen

Antihypertensiva, Diuretika, Vasodilatatoren

Verstärkung des antihypertensiven Effekts

HIV Antivirale Substanzen

Aufgrund des metabolisch inhibitorischen Potentials einiger HIV antiviralen Substanzen, wie Ritonavir, können die Plasmaspiegel von Verapamil erhöht sein. Vorsicht ist geboten oder die Dosis von Verapamil sollte reduziert werden.

Muskelrelaxanzien

Mögliche Wirkungsverstärkung durch Verapamilhydrochlorid; es könnte notwendig sein die Verapamilhydrochlorid-Dosis und/oder die Dosis des Muskelrelaxans zu reduzieren, wenn beide Arzneimittel gleichzeitig verabreicht werden.

Acetylsalicylsäure

Verstärkte Blutungsneigung

Ethanol (Alkohol)

Verzögerung des Ethanolabbaus und Erhöhung der Ethanolplasmaspiegel, somit Verstärkung der Alkoholwirkung durch Verapamilhydrochlorid

Die intravenöse Gabe von Betarezeptorenblockern sollte während der Behandlung mit Isoptin unterbleiben (Ausnahme: Intensivmedizin).

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