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Fachinformation zu Moducren®:MSD Merck Sharp & Dohme AG
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Tabletten

Antihypertonikum 

Zusammensetzung

Moducren ist in zwei Dosierungen erhältlich:

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                         Moducren-10     Moducren-20
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Hydrochlorothiazid       25 mg           50 mg      
Amilorid HCl              2,5 mg          5 mg      
Timolol Maleat           10 mg           20 mg      
                         Color: E-132               
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Eigenschaften/Wirkungen

Moducren ist ein Antihypertonikum, das die Wirkstoffe von Moduretic® (Hydrochlorothiazid und Amilorid HCl, MSD) und Blocadren® (Timolol Maleat, MSD) kombiniert; ihre blutdrucksenkenden Eigenschaften ergänzen sich gegenseitig, so dass die Einzelsubstanzen additiv antihypertensiv wirken. Hydrochlorothiazid (ein Salureticum) und Timolol Maleat (ein Betarezeptorenblocker) können einzeln und gemeinsam zur Behandlung der Hypertonie angewendet werden.
Amilorid HCl verhindert den ungewollten Kaliumverlust und wirkt, wenn es wie in Moduretic mit Hydrochlorothiazid kombiniert wird, zusätzlich antihypertensiv.
Mit Hydrochlorothiazid kombiniert bewirkt Moducren dank seiner Amiloridkomponente nachweislich eine schwächere Magnesiumexkretion als Thiazid- oder Schleifendiuretika allein.

Pharmakokinetik

Hydrochlorothiazid
Hydrochlorothiazid wird nicht metabolisiert und durch die Niere ausgeschieden. Wenn die Plasmaspiegel mindestens 24 Stunden lang verfolgt werden, ergibt sich eine Plasmahalbwertszeit zwischen 5,6 und 14,8 Stunden. Mindestens 61% der oralen Dosis werden innert 24 Stunden unverändert ausgeschieden. Hydrochlorothiazid passiert die Plazentaschranke, nicht aber die Blut-Hirn-Schranke.

Amilorid HCl
Die kaliumretinierende Wirkung von Amilorid HCl, oral verabreicht, tritt innerhalb der ersten zwei Stunden ein und erreicht ihre höchste Aktivität in der 6. bis 10. Stunde; eine antikaliuretische Aktivität ist 24 Stunden lang nachweisbar.
Maximale Plasmaspiegel treten nach 3-4 Stunden auf. Die Plasmahalbwertszeit schwankt zwischen 6 und 9 Stunden. Die Wirkung auf die Elektrolyte erhöht sich mit der Dosis von Einzelgaben, bis zu einer Verabreichung von ca. 15 mg.
Amilorid HCl wird in der Leber nicht metabolisiert.
Etwa 50% einer 20-mg-Dosis Amilorid HCl wird unverändert im Urin ausgeschieden und 40% im Stuhl innert 72 Stunden.

Timolol Maleat
Oral verabreichtes Timolol Maleat wird rasch und fast vollständig (ca. 90%) resorbiert. Innert einer halben Stunde sind Plasmaspiegel messbar, welche nach 1-2 Stunden maximale Werte erreichen. Die Halbwertszeit im Plasma beträgt ca. 4 Stunden, auch bei Patienten mit milder Niereninsuffizienz. Timolol wird teilweise in der Leber metabolisiert und zusammen mit seinen Metaboliten über die Nieren ausgeschieden. Timolol wird nur teilweise an Plasmaproteine gebunden. Eine Studie bei Patienten mit Nierenversagen hat ergeben, dass die Plasmaspiegel nach oraler Einnahme ca. die Hälfte derjenigen nach intravenöser Gabe betragen, was auf einen «First Pass Effekt» von ca. 50% hinweist.

Moducren
Die drei Einzelsubstanzen von Moducren haben, als Monotherapie eingesetzt, ähnliche Dosierungsempfehlungen. Die biologische Verfügbarkeit der Einzelsubstanzen entspricht auch bei der Kombinationstherapie jener unter der Monotherapie.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Moducren ist für die Behandlung der Hypertonie indiziert.

Dosierung/Anwendung

Die empfohlene Dosis ist 1 bis 2 Tabletten Moducren-10 oder ½ bis 1 Tablette Moducren-20 einmal täglich verabreicht.
Die Dosierung kann, wenn nötig, gesteigert werden auf 4 Tabletten Moducren-10 oder 2 Tabletten Moducren-20 pro Tag. Weitere Dosissteigerungen, da klinisch nicht untersucht, werden nicht empfohlen.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Bronchospasmen (inkl. Bronchialasthma), oder Bronchospasmen in der Anamnese, oder schwere chronisch obstruktive Lungenaffektionen.
Sinusbradykardie.
Atrioventrikulärer Block.
Manifeste Herzinsuffizienz (s. Vorsichtsmassnahmen).
Kardiogener Schock.
Hyperkaliämie (über 5,5 mmol/l).
Eine andere gleichzeitige antikaliuretische Therapie oder Verabreichung von Kaliumzusätzen oder kaliumsparenden Substanzen (s. Vorsichtsmassnahmen).
Eingeschränkte Nierenfunktion (Anurie, akutes Nierenversagen, schwere fortschreitende Nierenerkrankungen) und diabetische Nephropathie (s. auch Vorsichtsmassnahmen).
Überempfindlichkeit gegenüber einzelnen Bestandteilen dieses Präparates oder anderen Sulfonamiden.

Vorsichtsmassnahmen

Stauungsinsuffizienz
Bei Patienten mit reduzierter Myokardkontraktilität wird die ungenügende Herzleistung durch eine vermehrte Sympathikus-Aktivität (adrenerge Impulse) kompensiert. Eine Blockierung der beta-adrenergen Rezeptoren kann in solchen Situationen gefährliche Folgen haben, indem das Kontraktionsvermögen des Herzmuskels noch stärker vermindert wird und ein Herzversagen ausgelöst werden kann.
Deshalb ist vor Beginn und während der Behandlung mit Betablockern bei Patienten mit Kardiomegalie oder anamnestisch bekanntem Herzversagen Vorsicht geboten. Auch bei Patienten, deren Anamnese keine Herzinsuffizienz aufweist, kann die langfristige Verabreichung von Betablockern zu Herzversagen führen.
Obgleich die diuretische Komponente von Moducren diese Risiken vermindern kann, sollten sie doch nicht unbeachtet bleiben. Einige Patienten, besonders diejenigen mit manifester Stauungsinsuffizienz, sollten gegebenenfalls digitalisiert werden. Wenn die Stauungsinsuffizienz anhält, ist Moducren abzusetzen.
Auf Grund der Wirkung von Betablockern auf den Blutdruck und den Puls, sollten diese Substanzen Patienten mit zerebrovaskulärer Insuffizienz mit der nötigen Vorsicht verabreicht werden. Sollten Anzeichen und Symptome auftreten, die auf eine verminderte zerebrale Durchblutung schliessen lassen, muss ein Abbruch der Therapie mit diesen Substanzen in Erwägung gezogen werden.

Exazerbation von ischämischer Herzkrankheit nach abruptem Absetzen
Bei Patienten unter Betablockern ist nach Abbruch der Therapie eine Hypersensibilität auf Katecholamine beobachtet worden; nach abruptem Absetzen einer solchen Therapie sind Exazerbationen von Angina pectoris oder in einigen Fällen Herzinfarkte aufgetreten. Es wird daher empfohlen, Moducren, vor allem bei Patienten mit ischämischer Herzkrankheit, stufenweise abzusetzen.

Geplante oder Notfall-Chirurgie
Betablocker verringern die Reaktion des Herzens auf beta-adrenerge Reize. Einzelne Patienten erlitten unter Betablockern einen gefährlichen Blutdruckabfall während einer gleichzeitigen Anästhesie. Es liegen auch Berichte über Schwierigkeiten, den Herzschlag wieder in Gang zu setzen und aufrechtzuerhalten, vor.
Aus diesen Gründen empfehlen manche Fachleute das schrittweise Absetzen der Betablocker bei Patienten mit Angina pectoris, wenn diese sich einem chirurgischen Eingriff zu unterziehen haben.
Wenn nötig kann die Wirkung von Betablockern durch eine genügend hohe Dosis von Agonisten wie Isoprenalin, Dopamin, Dobutamin oder Levarterenol aufgehoben werden.

Nieren- und Leberkrankheiten, Elektrolyt-Entgleisungen
Bei Patienten mit Nierenkrankheiten (s. Kontraindikationen) oder Leberleiden und in Fällen mit prekärem Flüssigkeit- und Elektrolythaushalt sollte Moducren nur mit Vorsicht eingesetzt werden.
Bei einer Kreatininclearance unter 30 ml/min sind Thiazid-Diuretika unwirksam.
Hydrochlorothiazid kann das Auftreten einer Azotämie beschleunigen und sie verstärken. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann dieser Effekt kumulativ sein. Treten während der Behandlung von Nierenerkrankungen zunehmend Azotämie und Oligurie auf, so ist das Diuretikum abzusetzen.

Metabolische oder respiratorische Azidose
Bei schwerkranken Patienten, die von respiratorischer oder metabolischer Azidose bedroht sind, wie z.B. bei Herz-Lungen-Affektionen oder schlecht eingestelltem Diabetes, sollte eine antikaliuretische Therapie nur vorsichtig angewendet werden. Falls Patienten dieser Kategorie Amilorid HCl erhalten, sind häufige Kontrollen des Säure-Basen-Gleichgewichtes erforderlich. Verschiebungen des Säure-Basen-Gleichgewichtes verändern die Relation der extra- und intrazellulären Kaliumkonzentration und eine entstehende Azidose kann mit schnellem Ansteigen der Serumkaliumspiegel einhergehen.

Elektrolyt- und Wasserhaushalt
Wie bei jeder diuretischen Therapie sollten die Patienten auf klinische Anzeichen eines Wasser- oder Elektrolyt-Ungleichgewichtes, vor allem Hyponatriämie oder hypochlorämische Alkalose, Hypokaliämie und Hypomagnesiämie überwacht werden. Bestimmungen der Serum- und Harnelektrolyte sind besonders wichtig, wenn der Patient übermässig erbricht oder parenteral ernährt wird. Zu den Warnzeichen oder Symptomen eines Wasser- und Elektrolyt-Ungleichgewichtes gehören Mundtrockenheit, Durst, Schwäche, Lethargie, Schläfrigkeit, Ruhelosigkeit, Anfälle, Muskelschmerzen oder -krämpfe, Muskelermüdung, Hypotonie, Oligurie, Tachykardie und Magendarmstörungen, wie Übelkeit und Erbrechen.
Die Amilorid HCl-Komponente von Moducren kann die Wahrscheinlichkeit einer thiazidbedingten hypochlorämischen Alkalose verringern.
Ebenso ist jedes Chloriddefizit unter der Thiazid-Therapie im allgemeinen leicht und kann durch die Amilorid HCl-Komponente von Moducren verkleinert werden. Eine Hypochlorämie bedarf für gewöhnlich keiner spezifischen Behandlung ausser unter besonderen Umständen (z.B. bei leber- oder nierenkranken Patienten). Bei ödematösen Patienten können hohe Aussentemperaturen eine Verdünnungshyponatriämie bewirken, welche am besten durch Einschränkung der Wasseraufnahme, günstiger als durch Salzzufuhr, behandelt wird, ausgenommen in seltenen Fällen einer lebensbedrohlichen Hyponatriämie. Wenn tatsächlicher Salzmangel vorliegt, ist eine angemessene Substitution die Therapie der Wahl.
Es ist bewiesen, dass die Thiazide die renale Magnesiumexkretion erhöhen, was zu einer Hypomagnesiämie führen kann. Amilorid HCl, ein Bestandteil von Moducren, vermindert nachweislich die erhöhte Magnesiumexkretion im Urin, die bei der alleinigen Verwendung eines Thiazides oder eines Schleifendiuretikums auftritt.

Hyperkaliämie
Bei Patienten, welche Amilorid HCl als Monotherapie oder in Kombination mit anderen Diuretika erhielten, wurde Hyperkaliämie (Ansteigen der Serumkaliumtiter auf über 5,5 mmol/l) beobachtet. Diese Erscheinung trat besonders bei älteren Patienten und hospitalisierten Kranken mit Leberzirrhose oder kardialem Ödem auf, welche nierengeschädigt waren, sich in ernstem Zustand befanden oder intensiv mit Diuretika behandelt wurden. Als Folge von hohem Serumkalium ist bei solchen Patienten über letale Verläufe berichtet worden. Solche Patienten sollten daher sorgfältig auf klinische, Laboratoriums- und EKG-Anzeichen von Hyperkaliämie überwacht werden.

Behandlung der Hyperkaliämie: Wenn bei Patienten unter Moducren Hyperkaliämie auftritt, sollte das Medikament sofort abgesetzt werden und wenn nötig aktive Massnahmen zur Senkung des Serum-Kaliumspiegels eingeleitet werden.

Hypokaliämie
Unter Thiazid-Therapie kann es zu Hypokaliämie kommen. Diese Komplikation tritt besonders bei gesteigerter Diurese, in Fällen mit schwerer Zirrhose, bei gleichzeitiger Behandlung mit Kortikosteroiden oder ACTH sowie nach Langzeittherapie auf. In der Regel wird sie aber durch die Amilorid HCl-Komponente von Moducren verhütet.
In schweren und/oder therapieresistenten Fällen von Hypokaliämie, bei denen eine medikamentöse Kaliumsubstitution oder eine kaliumreiche Diät verabreicht wird, muss der Serumkaliumspiegel sorgfältig kontrolliert werden.

Diabetes mellitus, Hypoglykämie
Die Blockierung der Beta-Rezeptoren kann die Zeichen und Symptome einer akuten Hypoglykämie verschleiern. Aus diesem Grunde ist bei der Verabreichung von Moducren bei Patienten mit spontaner Hypoglykämie oder bei Diabetikern (speziell Fälle mit labilem Diabetes), die Insulin oder orale Antidiabetika erhalten, erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich.
Um das Risiko einer Hyperkaliämie bei Diabetikern oder bei Verdacht auf Diabetes gering zu halten, soll vor der Anwendung von Moducren die Nierenfunktion bestimmt werden. Moducren soll mindestens drei Tage vor einem Glukose-Toleranztest abgesetzt werden.
Thiazide können die Glukosetoleranz einschränken. Die Dosierung antidiabetischer Medikamente, einschliesslich Insulin, ist entsprechend anzupassen.

Haut- und Überempfindlichkeitsreaktionen
Es liegen Berichte vor, nach denen dem Betablocker Practolol psoriasisartige Hautausschläge, trockene Konjunktivitis und sklerosierende Serositis zugeschrieben werden. Unter Timolol Maleat oder Moducren wurden keine derartigen Reaktionen mitgeteilt. Bei der Monotherapie mit Timolol Maleat oder mit den anderen Bestandteilen von Moducren wurden Hautausschläge nur selten beobachtet.
Bei Patienten, welche Thiazide erhalten, können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten, unabhängig von der Anamnese Allergie oder Bronchialasthma. Über die Möglichkeit der Exazerbation oder Aktivierung eines systemischen Lupus erythematodes wurde berichtet.

Metabolische und endokrine Störungen
Betablocker können bestimmte klinische Zeichen des Hyperthyreoidismus (z.B. Tachykardie) verschleiern.
Patienten, welche eine Thyreotoxikose entwickeln könnten, sollten sorgfältig überwacht werden, um einen plötzlichen Abbruch der Betablocker-Therapie zu vermeiden, da dadurch eine thyreotoxische Krise ausgelöst werden könnte.
Thiazide können die urinäre Kalziumausscheidung vermindern und gelegentlich auch ohne bekannte Störungen des Kalziumstoffwechsels vorübergehende und mässige Erhöhungen der Serum-Kalziumwerte hervorrufen. Thiazide sollten vor Ausführung eines Nebenschilddrüsenfunktionstestes abgesetzt werden.
Unter einer Thiazidtherapie können die Cholesterin- und Triglyceridwerte erhöht sein.
Hyperurikämie und Gicht können bei gewissen Patienten durch Thiazide ausgelöst werden.

Muskel- und Skelettsystem
Während der Blockade der beta-adrenergen Rezeptoren wurde eine Potenzierung einer Muskelschwäche, die gewissen weiteren Myastheniesymptomen (z.B. Diplopie, Ptose, generalisierte Schwäche) entsprach, beobachtet.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie D:
Es gibt klare Hinweise für Risiken des menschlichen Fetus, aber der therapeutische Nutzen für die Mutter kann überwiegen.
Bei Patientinnen, welche Thiazide während der Schwangerschaft erhalten, kommen folgende Risiken in Frage: Gelbsucht und Thrombozytopenie des Fetus oder des Neugeborenen und möglicherweise andere Nebenwirkungen, die bei Erwachsenen aufgetreten sind.
Die Ausscheidung von Timolol Maleat oder Amilorid HCl mit der Muttermilch wurde nicht untersucht; für Thiazide ist sie aber nachgewiesen. Wenn die Anwendung von Moducren deshalb als notwendig erachtet wird, muss die Patientin abstillen.

Kinder
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Timolol Maleat und Amilorid HCl bei Kindern steht nicht fest. Moducren wird daher für die pädiatrische Praxis nicht empfohlen.

Unerwünschte Wirkungen

Die unter Moducren am häufigsten beobachteten unerwünschten Wirkungen sind Schwindelgefühl, Schwäche, Müdigkeit und Bradykardie.
Die klinische Prüfung von Moducren ergab keine unerwünschten Reaktionen, die nur unter der Wirkstoffkombination beobachtet wurden. Die unerwünschten Wirkungen waren die gleichen, über die schon früher unter den Einzelkomponenten berichtet wurde. Die unerwünschten klinischen Wirkungen sind nachstehend aufgeführt:

Gesamtorganismus: Asthenie, Müdigkeit, Kopfschmerzen.

Kardiovaskuläres System: Bradykardie, periphere Gefässstörungen (kalte Extremitäten), Hypotonie, Synkope, Arrhythmie, Angina pectoris, Tachykardie.

Atemsystem: Dyspnoe.

Verdauungssystem: Nausea, Dyspepsie, Erbrechen, Diarrhoe, Obstipation, gastrointestinale Schmerzen, Anorexie, Durst, Mundtrockenheit, Stomatitis.

Urogenitalsystem: Impotenz.

Nervensystem: Schwindelgefühl, Drehschwindel, Parästhesie, Tremor.

Integumente: Schwitzen.

Augen: Sehstörungen.

Muskel- und Skelettsystem: Muskelkrämpfe.

Psychiatrische Symptome: Schlaflosigkeit, Nervosität, Depression, Somnolenz, abnorme Träume, Schlafstörungen.
Andere Nebenwirkungen, die mit den Einzelkomponenten allein beobachtet worden sind, können als potentiell mögliche Nebenwirkungen der Kombinationen betrachtet werden.

Interaktionen

Moducren kann die Wirkung anderer, gleichzeitig verabreichter Antihypertensiva potenzieren. Wenn Moducren Patienten gegeben wird, die unter katecholaminverarmenden Medikamenten wie Reserpin oder Guanethidin stehen, wird genaue Beobachtung empfohlen, da eine Interaktion als Folge der Kombination mit der Betablocker-Komponente (Timolol Maleat) auftreten kann. Während der Verabreichung von nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamenten wurde über eine Abschwächung der antihypertensiven Wirkung der Betablocker berichtet.
Bei einigen Patienten kann die Verabreichung eines nichtsteroidalen Antirheumatikums die diuretische, natriuretische und antihypertensive Wirkung von Diuretika reduzieren.
Orale Kalziumantagonisten können mit Mitteln zur Blockierung der beta-adrenergen Rezeptoren kombiniert werden, wenn die Herzfunktion normal ist, aber bei Patienten mit geschädigter Herzfunktion sollten sie vermieden werden.
Potentiell sind Hypotonie, Störungen der AV-Überleitung und ein Linksherzversagen möglich, wenn das Therapieschema der Patienten unter Betablockern um einen oralen Kalzium-Antagonisten erweitert wird. Die Art aller kardiovaskulären unerwünschten Wirkungen hängt vom Typus des verwendeten Kalziumblockers ab. Dihydropyridin-Abkömmlinge, etwa Nifedipin, können zu einer Hypotonie führen, während Verapamil oder Diltiazem eher AV-Überleitungsstörungen oder ein Linksherzversagen bewirken, wenn sie zusammen mit einem Betablocker verabreicht werden.
Intravenöse Kalziumantagonisten sollten bei Patienten, die Betablocker erhalten, nur mit Vorsicht angewendet werden.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Betablockern und Digitalis zusammen mit Diltiazem oder Verapamil können sich die Verlängerungen der AV-Überleitungszeit addieren.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Moducren (das Amilorid HCl enthält) und einem ACE-Hemmer kann ein erhöhtes Risiko für eine Hyperkaliämie bestehen. Wenn deshalb diese zwei Substanzen auf Grund einer bestehenden Hypokaliämie gleichzeitig verabreicht werden, ist Vorsicht angebracht und das Serumkalium muss engmaschig überwacht werden.
Bei gleichzeitiger Verabreichung können folgende Wirkstoffe zu Interaktionen mit Thiazid-Diuretika führen:

Alkohol, Barbiturate, Narkotika: Erhöhte Neigung zu orthostatischer Hypotonie.

Antidiabetika: (orale und Insulin) Dosisanpassung kann erforderlich sein.

Kortikosteroide, ACTH: Intensivierter Elektrolytverlust, vor allem Hypokaliämie.

Pressorische Amine (z.B. Norepinephrin): Eventuell abgeschwächtes Ansprechen auf pressorische Amine, jedoch nicht derart, dass ihr Einsatz ausgeschlossen werden müsste.

Nicht depolarisierte Muskelrelaxantien (z.B. Tubocurarin): Eventuell verstärktes Ansprechen auf das Muskelrelaxans.

Lithium: Sollte generell nicht mit Diuretika angewendet werden. Diese reduzieren die Nierenclearance von Lithium und bringen dadurch ein hohes Risiko von Lithiumvergiftung. Der Packungsprospekt von lithiumhaltigen Präparaten ist vor deren Anwendung zu beachten.

Überdosierung

Bezüglich einer Überdosierung mit Moducren beim Menschen stehen keine Daten zur Verfügung.
Die akute Toxizität bei Mäusen war für die Kombination Hydrochlorothiazid-Amilorid HCl-Timolol Maleat im Verhältnis 4:10:1 etwas grösser als Amilorid allein (als Bezugswert diente die LD 50  von Amilorid).
Bei ähnlichen Versuchen an Rattenmännchen und -weibchen wurde kein derartiger Unterschied beobachtet.
Über die Dialysierbarkeit der einzelnen Bestandteile von Moducren ist wenig bekannt. In einer Studie mit Patienten mit Niereninsuffizienz war Timolol nicht leicht dialysierbar.
Über die Behandlung einer Überdosis Moducren stehen keine spezifischen Informationen zur Verfügung und es existiert kein spezifisches Antidot. Die Behandlung ist symptomatisch und stützend. Die Therapie mit Moducren sollte unterbrochen und der Patient sorgfältig überwacht werden. Als aktive Massnahmen werden die induzierte Emesis und/oder die Magenspülung vorgeschrieben.

Hydrochlorothiazid-Amilorid HCl: Unter einer Überdosis Hydrochlorothiazid plus Amilorid HCl sind als Zeichen und Symptome eine Dehydrierung und Störungen des Elektrolytgleichgewichtes zu erwarten. Wenn eine Hyperkaliämie auftritt, sollten aktive Massnahmen zur Senkung des Serumkaliumspiegels eingeleitet werden.

Timolol Maleat: Die am ehesten zu erwartenden Zeichen und Symptome bei einer Überdosierung eines Betablockers sind symptomatische Bradykardie, Hypotonie, Bronchospasmus und akutes Herzversagen.
Es sollten die folgenden therapeutischen Massnahmen in Betracht gezogen werden:
1) Magenspülung.
2) Bei symptomatischer Bradykardie: Atropinsulfat intravenös, 0,25-2 mg, um eine Vagusblockierung zu induzieren. Wenn die Bradykardie persistiert, sollte vorsichtig intravenöses Isoprenalinhydrochlorid verabreicht werden. In refraktären Fällen kann die Anwendung eines transvenösen Herzschrittmachers in Frage kommen.
3) Bei Hypotonie: Ein sympathomimetisch pressorisch wirkendes Medikament, wie Dopamin, Dobutamin oder Levarterenol, verabreichen. Es wird berichtet, dass sich in refraktären Fällen die Verabreichung von Glukagonhydrochlorid als nützlich erwies.
4) Bei Bronchospasmus: Isoprenalinhydrochlorid verabreichen. Eine zusätzliche Aminophyllinbehandlung kommt möglicherweise ebenfalls in Frage.
5) Bei akuter Herzinsuffizienz: Eine konventionelle Behandlung mit Digitalis, Diuretika und Sauerstoff sollte unverzüglich begonnen werden. In refraktären Fällen wird die Verabreichung von intravenösem Aminophyllin vorgeschlagen. Falls nötig, kann daraufhin zusätzlich Glukagonhydrochlorid gegeben werden; diese Substanz erwies sich nach Literaturberichten als nützlich.
6) Bei Herzblock (2. oder 3. Grades): Isoprenalinhydrochlorid oder einen transvenösen Herzschrittmacher verwenden.

Sonstige Hinweise

Beeinflussung diagnostischer Methoden
Interaktionen mit Laboruntersuchungen: Auf Grund der Wirkung auf den Kalziumstoffwechsel können Thiazide den Nebenschilddrüsenfunktionstest verfälschen (s. Vorsichtsmassnahmen).

Haltbarkeit
Tabletten in Originalpackung aufbewahren und Verfalldatum beachten.

IKS-Nummern

40809.

Stand der Information

Februar 1994.
IPC-0390/MUC-T-CH-2129/RL88

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