AMZVZusammensetzungWirkstoff: Paracetamol.
Hilfsstoffe: excipiens pro compresso.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit1 Tablette enthält 500 mg Paracetamol.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenBehandlung von leichten bis mässigen Schmerzen (Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Gelenk- und Bänderschmerzen, Rückenschmerzen, Menstruationsschmerzen, Verletzungsschmerzen, Schmerzen bei Erkältungskrankheiten).
Symptomatische Behandlung von Fieber.
Dosierung/AnwendungErwachsene und Kinder ab 12 Jahren mit einem Körpergewicht von über 40 kg: innerhalb von 24 Stunden 1- bis 4-mal 1–2 Tabletten. Zwischen den Einnahmen ist ein zeitlicher Abstand von 4–8 Std. einzuhalten.
Die Behandlungsdauer darf bei Fieber 3 Tage und bei Schmerzen 5 Tage nicht überschreiten.
Tabletten mit etwas Flüssigkeit einnehmen.
Die Tabletten sind nicht teilbar.
KontraindikationenÜberempfindlichkeit gegenüber Paracetamol bzw. verwandten Substanzen oder gegenüber einem Hilfsstoff.
Schwere Leberfunktionsstörungen.
Schwere Nierenfunktionsstörungen.
Angeborene indirekte Hyperbilirubinämie (Gilbert-Syndrom).
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenVorsicht ist geboten bei:
– Nieren- und/oder Leberinsuffizienz;
– gleichzeitigem Gebrauch von potenziell hepatotoxischen oder leberenzyminduzierenden Medikamenten;
– hämolytischer Anämie;
– Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel.
Vorsicht empfiehlt sich bei übermässigem Alkoholkonsum. Alkohol kann die Hepatotoxizität von Paracetamol erhöhen, insbesondere bei gleichzeitiger Nahrungskarenz. In solchen Fällen kann Paracetamol bereits in therapeutischer Dosierung zu Leberschädigungen führen.
Bei chronischem Alkoholmissbrauch und gleichzeitiger oder kürzlicher Therapie mit hepatotoxischen oder leberenzyminduzierenden Substanzen muss die Dosis reduziert oder die Dosierungsintervalle verlängert werden (siehe «Interaktionen»).
Aufgrund der Gefahr von Überempfindlichkeitsreaktionen einschliesslich Bronchospasmus ist bei bekannter Analgetika-Unverträglichkeit (Analgetikaasthma) Vorsicht geboten.
Patienten müssen darauf aufmerksam gemacht werden, dass Schmerzmittel ohne ärztliche Verordnung nicht über längere Zeit regelmässig eingenommen werden dürfen. Anhaltende Schmerzen bedürfen einer ärztlichen Abklärung.
Durch die längere Einnahme von Analgetika können insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe bleibende Leber- und Nierenschäden verursacht werden (Gefahr von Niereninsuffizienz und Analgetikanephropathie).
Patienten sind darauf hinzuweisen, dass bei chronischer Einnahme von Analgetika Kopfschmerzen auftreten können. Diese so genannten Analgetika-Kopfschmerzen würden durch die erneute Einnahme von Schmerzmitteln nicht nur nicht gelindert, sondern im Gegenteil aufrechterhalten.
InteraktionenDie Hepatotoxizität von Paracetamol wird durch Enzyminduktoren wie Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin, Isonicotinsäurehydrazid (INH) und Rifampicin verstärkt.
Übliche Paracetamoldosen können bei gleichzeitiger Einnahme von enzyminduzierenden Substanzen oder in den ersten Wochen nach deren Anwendung Leberschädigungen hervorrufen. Dasselbe Risiko besteht bei Alkoholmissbrauch (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Präparate mit Einfluss auf die Motilität: Wirkstoffe, welche die Magenentleerung verlangsamen (z.B. Propanthelin), verringern die Resorptionsgeschwindigkeit, während Substanzen, welche die Magenentleerung beschleunigen (z.B. Metoclopramid), die Resorptionsgeschwindigkeit erhöhen.
Chloramphenicol: Die Eliminationshalbwertszeit von Chloramphenicol wird durch Paracetamol verfünffacht.
Salicylamid: Salicylamid verlängert die Eliminationshalbwertszeit von Paracetamol und führt zu vermehrter Bildung von hepatotoxischen Metaboliten.
Chlorzoxazon: Durch die gleichzeitige Verabreichung von Paracetamol und Chlorzoxazon wird die Hepatotoxizität beider Substanzen verstärkt.
Zidovudin: Durch die gleichzeitige Verabreichung von Zidovudin und Paracetamol vergrössert sich die Neigung zu Neutropenie.
Schwangerschaft/StillzeitBei der Anwendung von Dolprone 500 während Schwangerschaft und Stillzeit ist Vorsicht geboten.
Aufgrund der bislang vorliegenden Erfahrungen kann man davon ausgehen, dass die Einnahme von korrekt dosiertem Paracetamol während einer Schwangerschaft mit einem relativ geringen Risiko für funktionelle und organische Schäden, Missbildungen und Anpassungsstörungen behaftet ist.
Paracetamol darf während der Schwangerschaft nur unter Einhaltung von Vorsichtsmassnahmen verabreicht werden.
Paracetamol geht in die Muttermilch über. Dabei entspricht die Konzentration in der Muttermilch in etwa dem jeweiligen Plasmaspiegel der Mutter. Allerdings gibt es keinerlei Nachweise, die auf ein Risiko für den Säugling hindeuten würden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenEs wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt. Die mit dem Wirkstoff gewonnenen Langzeiterfahrungen lassen nicht darauf schliessen, dass es in der empfohlenen Dosierung zu negativen Auswirkungen auf die Reaktionsfähigkeit kommt.
Unerwünschte WirkungenSelten: Thrombozytopenie allergischen Ursprungs, Leukopenie, Agranulozytose, Panzytopenie, Neutropenie, hämolytische Anämie.
Störungen des Immunsystems
Gelegentlich: Hautreizungen bzw. -rötungen mit Juckreiz.
Selten: allergische Reaktionen, Atemnot, Bronchospasmus, Schweissausbrüche, Übelkeit, Blutdruckabfall bis hin zum Schockzustand.
Es liegen Berichte über vereinzelte Fälle von Angioödem und anaphylaktischem Schock vor.
Einige (5–10%) der Patienten, die an ASS-induziertem Asthma oder anderen ASS-Unverträglichkeitsreaktionen leiden, können analoge Reaktionen auf Paracetamol zeigen (Analgetikaasthma).
Funktionsstörungen der Leber und der Galle
Siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
ÜberdosierungDie orale Verabreichung von 7,5–10 g Paracetamol beim Erwachsenen und 150–200 mg/kg beim Kind führt (insbesondere bei prädisponierten Patienten, die beispielsweise übermässige Mengen Alkohol konsumieren oder nur über reduzierte Glutathionreserven verfügen; im Falle von Nahrungskarenz bereits bei geringeren Dosen) in Leber und Nierentubuli zu akuten Vergiftungserscheinungen auf Zellebene, welche die Form einer lebensbedrohlichen Zellnekrose annehmen.
Plasmaspiegel von >200 µg/ml nach 4 Stunden, >100 µg/ml nach 8 Stunden, >50 µg/ml nach 12 Stunden und 30 µg/ml nach 15 Stunden verursachen Leberläsionen, die in einem tödlichen Verlauf hin zum Leberkoma münden. Die Hepatotoxizität ist direkt proportional zur Wirkstoffkonzentration im Plasma.
Symptome
1. Phase (= 1. Tag): Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, allgemeines Unwohlsein.
2. Phase (= 2. Tag): subjektive Besserung, Lebervergrösserung (Hepatomegalie), erhöhte Transaminasewerte, erhöhte Bilirubinwerte, verlängerte Thromboplastinzeit.
3. Phase: (= 3. Tag): stark erhöhte Transaminasewerte, Ikterus, Hypoglykämie, Leberkoma.
Behandlung
Sobald Intoxikationsverdacht besteht, sind unverzüglich folgende wirksame Gegenmassnahmen einzuleiten:
Magenspülung (nur in den ersten 1–2 Stunden sinnvoll) gefolgt von der Verabreichung von Aktivkohle.
Orale Verabreichung von N-Acetylcystein. Sollte die orale Verabreichung des Antidots nicht oder nur schwer möglich sein (z.B. bei heftigem Erbrechen oder Bewusstseinsstörungen), kann es intravenös gegeben werden. Den Plasmaspiegel von Paracetamol bestimmen (frühestens 4 Stunden nach Einnahme).
Eigenschaften/WirkungenATC-Code: N02BE01
Der Wirkungsmechanismus von Paracetamol ist nicht eindeutig geklärt. In Bezug auf die analgetische Wirkung wurde nachgewiesen, dass die Hemmung der Prostaglandinsynthese zentral stärker ausfällt als peripher. Die antipyretische Wirkung beruht auf einer Hemmung des Effektes endogener Pyrogene auf das Temperaturregulationszentrum im Hypothalamus. Paracetamol zeigt keine ausgeprägte antiphlogistische Wirkung und beeinträchtigt weder die Hämostase noch die Magenschleimhaut.
PharmakokinetikParacetamol wird bei oraler Aufnahme rasch und vollständig resorbiert. Die Resorptionsrate korreliert direkt mit der Geschwindigkeit der Magenentleerung. Gleichzeitige Nahrungsaufnahme verzögert die Resorption.
Bei Einnahme von 500 mg beträgt die maximale Plasmakonzentration 8 µg/ml.
Distribution
Paracetamol verteilt sich nahezu gleichmässig in die verschiedenen Körperflüssigkeiten. Das Verteilungsvolumen liegt bei 0,7–1,0 l/kg Körpergewicht. Bei therapeutischer Dosierung ist die Plasmaproteinbindung gering (<20%); bei Überdosierung kann sie bis zu 50% erreichen.
Metabolismus
Paracetamol wird über zwei Hauptstoffwechselwege metabolisiert. Es wird in konjugierter Form als Glukuronid (60–80%) und Sulfat (20–30%) und zu weniger als 5% unverändert über den Harn ausgeschieden. Ein geringer Anteil (weniger als 4%) wird unter dem Einfluss des Zytochroms P-450 zu einem Metaboliten umgewandelt und mit Glutathion konjugiert. Bei massiver Intoxikation treten diese Metaboliten vermehrt auf.
Elimination
Paracetamol wird in konjugierter Form ausgeschieden. Die Halbwertszeit von therapeutischen Paracetamoldosen beträgt 1–3 Std. Innert 24 Stunden werden 85–100% einer Dosis ausgeschieden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bei Patienten mit mässiger Leberinsuffizienz bleibt die Plasmaeliminationshalbwertszeit unverändert. Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz verlängert sie sich jedoch erheblich.
Niereninsuffizienz
Für niereninsuffiziente Patienten liegen zwar nur wenige Daten vor, es gibt aber keine Hinweise auf eine verlängerte Halbwertszeit. Trotzdem empfiehlt sich eine Dosisanpassung.
Bei Dialysepatienten kann die Halbwertszeit nach Gabe therapeutischer Paracetamoldosen um 40–50% vermindert sein.
Ältere Menschen
Bei älteren Patienten kann sich die Halbwertszeit verlängern und mit einer verminderten Medikamenten-Clearance einhergehen.
Kinder
Neugeborene und Kinder weisen keine signifikant andere Halbwertszeit auf als Erwachsene.
Präklinische DatenToxikologische Studien haben bei mit Paracetamol behandelten Tieren weder eine Wirkung auf die Fortpflanzung noch eine teratogene Wirkung gezeigt. Im Rahmen verschiedener Genotoxizitätsstudien wurde die Mutagenität von Paracetamol festgestellt, wobei dieses Potenzial jedoch relativ dosisabhängig ist. Von den vermuteten Auslösemechanismen dieser Wirkung lässt sich ableiten, dass bei Dosen unterhalb eines bestimmten Schwellenwerts keinerlei genotoxische Wirkung eintritt. Im Falle reduzierter Glutathionreserven indessen können auch niedrigere Schwellenwerte beobachtet werden. Die Schwellenwerte, oberhalb derer im Tierversuch eine genotoxische Wirkung nachgewiesen werden konnte, liegen eindeutig innerhalb des toxischen Dosierungsintervalls, das zu einer Schädigung von Leber und Knochenmark führt. Im Übrigen sind nichttoxische Dosierungen (bis zu 300 mg/kg bei der Ratte und 1000 mg/kg bei der Maus) nicht karzinogen. Daher lässt sich eine genotoxische oder karzinogene Wirkung bei therapeutischen Dosen praktisch ausschliessen.
Sonstige HinweiseParaklinische Untersuchungen: Die Einnahme von Paracetamol kann die Bestimmung der Blutharnsäurewerte mittels Phosphorwolframsäure-Methode und die Bestimmung der Blutzuckerwerte mittels Glukoseoxidase-Peroxidase-Methode verfälschen.
Haltbarkeit
Nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwenden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15–25 °C) vor Hitze und Feuchtigkeit geschützt und ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Tabletten mit etwas Flüssigkeit einnehmen.
Die Tabletten sind nicht teilbar.
Zulassungsnummer41187 (Swissmedic).
Zulassungsinhaberinsanofi-aventis (schweiz) ag, 1217 Meyrin/GE.
Stand der InformationJanuar 2011.
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