Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenVerabreichung von Citrat antikoaguliertem / konserviertem Blut
Ringer-Lactat darf keinesfalls Citrat antikoaguliertem / konserviertem Blut zugesetzt oder gleichzeitig durch denselben Infusionschlauch infundiet werden.
Bei Patienten über 28 Tagen (einschliesslich Erwachsenen), darf Ceftriaxon keinesfalls gleichzeitig mit Calciumhaltigen Lösungen (einschliesslich Ringer-Lactat) durch dasselbe Infusionsbesteck appliziert werden. Soll ein Infusionsschlauch nacheinander zur Applikation verschiedener Lösungen eingesetzt werden, diesen unbedingt zwischen den Infusionen gründlich mit einer kompatiblen Lösung spülen.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Die Infusion muss sofort unterbrochen werden, wenn Anzeichen oder Symptome einer vermuteten Überempfindlichkeitsreaktion auftreten. In diesem Fall unbedingt je nach klinischer Indikation geeignete Gegenmassnahmen ergreifen.
Elektrolythaushalt
Anwendung bei Patienten mit Kaliummangel
Obwohl die Kaliumkonzentration von Ringer-Lactat annähernd der Kaliumkonzentration im Plasma entspricht, zeigt die Lösung bei Patienten mit schwerem Kaliummangel keine ausreichende Wirkung und eignet sich deshalb nicht für die Behandlung von Kaliummangel.
Anwendung bei Patienten mit hohem Hyperkaliämie-Risiko
Ringer-Lactat soll – wenn überhaupt – nur mit besonderer Vorsicht an Patienten verabreicht werden, mit einer Veranlagung zu Hyperkaliämie (wie schwere Beeinträchtigung der Nierenfunktion oder Nebennierenrindeninssuffizienz, akute Dehydratation oder umfangreiche Gewebeschädigung oder Verbrennungen) oder an einer Herzerkrankung leiden.
Anwendung bei Patienten mit Hyperkalzämie oder hohem Hyperkalzämie-Risiko
Lösungen mit Calciumsalzen sollten nur mit Vorsicht eingesetzt werden, bei Patienten mit Hyperkalziämie oder Erkrankungen, die eine Veranlagung für eine Hyperkalziämie mit sich bringen, wie etwa bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder granulomatösen Erkrankungen, in deren Zusammenhang es zu einer erhöhten Calcitriol-Synthese kommt, z. B. Sarkoidosen.
Calcium-Nierensteinen oder bereits früher aufgetretenen Nierensteinen.
Flüssigkeitshaushalt/Nierenfunktion
Anwendung bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen
Ringer-Lactat soll – wenn überhaupt – nur mit besondere Vorsicht an Patienten verabreicht werden, deren Nierenfunktion stark beeinträchtigt ist. Bei solchen Patienten kann die Verabreichug von Ringer-Lactat zu einer Natrium- und/oder Kaliumretention führen.
Risiko einer Flüssigkeitsüberladung und/oder Überladung mit gelösten Substanzen und Störung des Elektrolythaushaltes
Je nach Volumen und Infusionsrate kann die intravenöse Verabreichung von Ringer-Lactat folgendes verursachen:
·Überladung mit Flüssigkeit und/oder gelösten Substanzen, wodurch eine übermässigen Hydration und z.B kongestive Zustände entstehen können, wie etwa Lungenstauung und Ödem
·Klinisch-relevante Störungen des Elektrolyt- und des Säuren-Basen-Haushalts
Falls der Patient über einen längeren Zeitraum parenteral behandelt wird oder der Zustand des Patienten oder die Verabreichungsdauer es erfordern, kann es nötig sein, regelmässig dem klinischen Status sowie den Laborstatus des Patienten zu bestimmen, um Veränderungen des Flüssigkeitshaushaltes, der Elektrolytkonzentrationen sowie des Säure-Basen-Haushaltes zu überwachen.
Anwendung bei Patienten mit Hypervolämie, übermässigen Hydration oder Zuständen, die zu einer Natriumretention oder Ödemen führen können
Ringer-Lactat soll – wenn überhaupt – nur mit besonderer Vorsicht an Patienten verabreicht werden, die an einer Hypervolämie oder übermässigen Hydration leiden.
Ringer-Lactat sollte nur mit besonderer Vorsicht - wenn überhaupt – an Patienten verabreicht werden, die an Erkrankungen leiden, welche eine Natriumretention, eine Flüssigkeitsüberladung und Ödeme auslösen können, wie etwa Patienten mit primärem Hyperaldosteronismus, sekundärem Hyperaldosteronismus (beispielsweise einhergehend mit Hypertonie, kongestives Herzversagen, Stenose der Nierenarterie oder Nephrosklerose) oder Präeklampsie.
Säure-Basen-Haushalt
Anwendung bei Patienten mit hohem Alkalose-Risiko
Ringer-Lactat – wenn überhaupt – nur mit besonderer Vorsicht an Patienten verabreichen, bei denen ein Alkalose-Risiko besteht. Da Lactat zu Bicarbonat umgewandelt wird, kann eine Verabreichung der Lösung eine metabolische Alkalose auslösen oder verschlimmern.
Anwendung bei Patienten mit Azidose
Ringer-Lactat dient nicht zur Behandlung von Laktatazidose oder schwerer stoffwechselbedingte Azidose.
Anwendung bei Patieten mit Typ-2 Diabetes
Lactat ist ein Substrat für die Gluconeogenese. Beachten Sie dies, wenn Sie Ringer-Lactat bei Patienten mit Typ-2-Diabetes anwenden.
Anwendung bei Patienten mit Risiko von erhöhten Lactat-Spiegeln oder Patienten mit eingeschränkter Lactat-Verwertung
Ringer-Lactat soll – wenn überhaupt – nur mit besonderer Vorsicht an Patienten verabreichen, die an Erkrankungen mit erhöhten Lactat-Spiegeln oder eingeschränkter Lactat-Verwertung leiden, wie etwa einer schweren Leberinsuffizienz.Eine Hyperlaktatämie (d. h. ein erhöhter Lactatspiegel), kann bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz entstehen, da bei diesen der Lactat-Stoffwechsel eingeschränkt sein kann. Bei Patienten mit Leberinsuffizienz kann die Ringer-Lactat Lösung ihre alkalisierende Wirkung möglicherweise nicht entfalten, da der Lactat-Stoffwechsel gestört sein kann.
Anwendung der Beutel
Nicht mehrere Beutel miteinander verbinden, da sonst die Gefahr einer Luftembolie durch Lufteinschlüsse im ersten Beutel besteht.
Wird ein flexibler Kunststoffbeutel mit einer intravenösen Lösung zusammengedrückt, um die Flussrate zu erhöhen, besteht das Risiko einer Luftembolie, wenn der Beutel vor der Anwendung nicht vollständig entlüftet wurde.
Wird ein belüftetes Infusionsset mit offenem Ventil verwendet, könnte dies zu einer Luftembolie führen. Lösungen in Kunststoffbeuteln nie mit belüfteten Infusionssets verwenden, deren Ventil sich in offener Position befindet.
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