Uromiro® 300, 380, 24%, 36%Kontrastmittel zur Urographie, Angiographieund die tomodensitometrischen UntersuchungenNicht zur Myelographie anwenden ZusammensetzungUromiro enthält in wässriger Lösung 3-Acetylaminomethyl-5-acetylamino-2,4,6-trijodbenzoesäure (Iodamid).
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300 380
(mg/ml) (mg/ml)
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Iodamid 495,5 627,9
Meglumin 153,9 165,9
Natriumhydroxyd - 6
Natriumedetat 0,1 0,1
Wasser für Injektion q.s. q.s.
Konzentration in Jod 300 380
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24% 36%
(mg/ml) (mg/ml)
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Iodamid 183 274,6
Meglumin 57 85,4
Natriumhydroxyd - -
Natriumedetat 0,037 0,055
Wasser für Injektion q.s. q.s.
Konzentration in Jod 111 166
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Physikalische-chemische Eigenschaften (bei 37 °C)
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Konzentra- Osmolalität Osmotischer Viskosität
tion (mosm/kg) Druck (cP)
(atm)
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300 1591 40,5 5,1
380 2330 59,4 10,9
24% 510 13,0 1,2
36% 764 19,4 1,7
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pH = 7±0,2.
PharmakokinetikEinige Minuten nach der vaskulären Injektion dehnt sich Iodamid in dem Extrazellulärraum aus. Die renale Elimination ist in den ersten Momenten nach der Injektion besonders hoch: 70% ca. der verabreichten Dosis werden innerhalb der ersten 60 Minuten eliminiert, die Zeit, die für die Röntgendiagnose entscheidend ist.
Die Analyse von i.v. Nephrogrammen durch mit Jod 131 markierten Iodamidisotopen zeigt neben einer glomerulären Filtration des Kontrastmittels eine aktive tubuläre Elimination.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenUromiro wird zu allen Urographie- und Angiographieuntersuchungen und zur Kontrastverstärkung bei tomodensitometrischen Untersuchungen angewandt: es darf jedoch nicht zur Myelographie angewandt werden.
Dosierung/AnwendungUromiro kann durch venöse oder arterielle Injektion verabreicht werden. Die Dosis wird vom klinischen und radiologischen Zustand des Patienten sowie von seinem Alter und Gewicht bestimmt. Der Arzt wird vor der Untersuchung und entsprechend der von ihm gewählten Technik die Dosis bestimmen.
Empfohlene Konzentrationen
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Konzentration
300 380 24% 36%
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A) Urographie
durch i.v. Bolus x x
Urographie durch
Perfusion x x
Aszendierende Pyelo-
graphie x
B) Tomodensitometrische
Untersuchung x
C) Gehirnangiographie x
Aortographie x
Angiokardiographie x
Phlebographie x
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Dosen
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A) Urographie 40-60 ml
durch i.v. Bolus Kinder 0,5 ml/kg KG
Urographie durch
Perfusion 250 ml
Aszendierende Pyelo-
graphie 10 ml
B) Tomodensitometrische
Untersuchung 100-300 ml
C) Gehirnangiographie 10-20-40-50 ml
Kinder nach Alter und
Gewicht
Aortographie 40-50-100 ml
Kinder 1,0 ml/kg KG
Angiokardiographie 40-50-80 ml
Kinder 0,5-1,0 ml/kg KG
Phlebographie 20-60 ml
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AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Uromiro, wie alle ionischen und jodhaltigen Kontrastmittel, darf nicht zur intrathecalen, subarachnoidalen oder epiduralen Injektion bei der Myelographie angewandt werden. Bei solch einer Fehlverabreichung können alle Uromiro-Konzentrationen zu neurotoxischen Reaktionen mit Myokolonien und Status epilepticus führen, die lebensbedrohlich sein können und die eine Intensivpflege über mehrere Tage benötigen.
Schwere Nieren- oder Leberinsuffizienz.
Paraproteinämie von Waldenström, multiples Myelom.
Vorsichtsmassnahmen
Überempfindlichkeit gegen jodhaltige Kontrastmittel, allergische Disposition, latenter Hyperthyreoidismus.
Bei Anwendung jodhaltiger Kontrastmittel können anaphylaktoide Reaktionen mit unter Umständen lebensbedrohlichen kardiovaskulären (Schock) oder respiratorischen (Larynx-Ödem, Bronchospasmus) sowie Abdominalsymptomen, Urtikaria, Angioödem oder neurologischen Komplikationen auftreten.
Besondere Vorsicht ist bei Patienten unter Betablockern geboten, aufgrund eines erhöhten Risikos anaphylaktoider Reaktionen.
Bei Patienten, die unter Behandlung mit Interleukin II sind oder standen, ist das Risiko von Hypersensitivitäts- bzw. Spätreaktionen (wie Fieber, Schüttelfrost, Hautausschlag, grippeähnlichen Symptomen, Brechreiz, Erbrechen, Diarrhoe, Hypotonie) erhöht.
Bei jeder Untersuchung müssen deshalb die personellen Voraussetzungen für die Notfalltherapie gegeben sein und das notwendige Material verwendungsbereit sein (Sauerstoff, Adrenalin, Infusionsmaterial, Intubations- und Beatmungsmöglichkeiten u.a.).
Es ist unbedingt erforderlich, mit der Anwendung der Notfallmassnahmen vertraut zu sein.
Nach Kontrastmittelgabe soll der Patient noch mindestens 30 bis 60 Minuten unter Aufsicht bleiben, da erfahrungsgemäss die Mehrzahl aller schwerer Zwischenfälle innerhalb dieser Zeit auftritt (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie D.
Es gibt klare Hinweise für Risiken des menschlichen Fötus, aber der therapeutische Nutzen für die Mutter kann überwiegen.
Während der Schwangerschaft muss die Exposition von X-Strahlen möglichst vermieden werden. Eine Röntgenuntersuchung, besonders in der Bauchgegend, wie auch eine Angiographie werden nur im absoluten Notfall ausgeführt.
Unerwünschte WirkungenJodhaltige, nierengängige Kontrastmittel können gelegentlich eine Wärmeempfindung in der Hals- und Oberbauchgegend, einige Hautzeichen, wie Rötungen, Papeln, Jucken (Urtikaria) verursachen. Diese Intoleranzphänomene sind normalerweise von kurzer Dauer. Es können schwere allergische Reaktionen, auch mit kardiovaskulären Komponente (Blutdruckabfall, Bradykardie oder vorübergehende Hypervolämie) auftreten. Bei allergischen Symptomen wird ein Antihistaminikum parenteral verabreicht.
Nephrotoxizität
Sehr selten kann Oligurie, noch seltener Anurie beobachtet werden. Diese Symptome gehen normalerweise wieder spontan zurück. Ein primäres Risiko bei hoher Dosierung besteht bei Patienten mit vaskulären Leiden oder Niereninsuffizienz, besonders bei Diabetikern und Hypertonikern.
InteraktionenDie Anwendung eines Kontrastmittels im vaskulären System kann die Jodfixierungskapazität der Schilddrüse vermindern und der Schilddrüsenfunktionstest durch Jodisotope wird für eine Periode von 2-6 Wochen nach einer Angiographie beeinflusst.
Kontrastmittel dürfen nie mit anderen Medikamenten gemischt werden.
Sonstige HinweiseHaltbarkeit
Gegen Licht und X-Strahlen schützen.
Stand der InformationDezember 2000.
RL88
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