Dosierung/AnwendungTabletten
Die Tabletten sind unzerkaut mit etwas Flüssigkeit möglichst nach den Mahlzeiten einzunehmen.
Erwachsene
Initial: 2× 200 mg/Tag. Anpassung der Dosierung: Bei ungenügender Blutdruckkontrolle Dosis nach 2 Wochen stufenweise um jeweils 200 mg/Tag steigern. Die meisten Patienten können mit einer Dosierung von 2–3× 200 mg/Tag eingestellt werden. Die Maximaldosis beträgt 2400 mg/Tag.
Falls erwünscht, z.B. bei Patienten mit niedrigem Körpergewicht, kann die Behandlung auch mit 2–3× 100 mg/Tag eingeleitet werden. Bei ungenügender Blutdruckkontrolle nach 2 Wochen wird die Initialdosis verdoppelt.
Folgt eine orale Trandate-Therapie einer parenteralen Trandate-Gabe, so sollte die Initialdosis 2× täglich 100 mg betragen.
Eine additive Wirkung ist zu erwarten, wenn Trandate Tabletten mit anderen Antihypertonika (z.B. Diuretika oder Methyldopa) kombiniert werden. Bei einer Umstellung von anderen blutdrucksenkenden Mitteln auf Trandate sollte die Trandate-Therapie mit 2× täglich 100 mg eingeleitet und gleichzeitig die vorhergehende Therapie schrittweise abgesetzt werden. Ein abruptes Absetzen von Clonidin oder β-Blockern sollte vermieden werden.
Ältere Patienten
Die Initialdosis zu Beginn einer oralen blutdrucksenkenden Therapie mit Trandate Tabletten ist üblicherweise 2× täglich 100 mg. Eine zufriedenstellende Blutdruckkontrolle kann möglicherweise mit einer tieferen Erhaltungsdosis als bei jüngeren Patienten erreicht werden.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion können geringere Dosen von Trandate Tabletten erforderlich sein (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Injektionslösung
Trandate Injektionslösung ist für die intravenöse Anwendung bei hospitalisierten Patienten bestimmt. Der Patient sollte bei der Verabreichung immer auf dem Rücken oder auf der linken Seite liegen. Innerhalb von 3 Stunden nach i.v.-Applikation dürfen die Patienten nicht aufstehen (Gefahr eines orthostatischen Blutdruckabfalls).
Dosierung
Erwachsene
i.v.-Injektion
Hypertensive Notfälle: Wenn eine rasche Senkung des Blutdrucks unbedingt nötig ist, so wird eine Dosis von 50 mg Trandate langsam, das heisst während mindestens 1 Minute, intravenös injiziert. Bei Bedarf kann diese Dosis nach jeweils 5 Minuten Wartezeit wiederholt werden, bis sich ein zufriedenstellendes Ergebnis zeigt. Die Gesamtmenge sollte 200 mg nicht überschreiten. Nach der ganzen Injektion tritt die stärkste Wirkung gewöhnlich innerhalb von 5 Minuten ein, und die tatsächliche Wirkungsdauer beträgt gewöhnlich rund 6 Stunden, sie kann sich aber auch bis auf 18 Stunden erstrecken.
Infusion
Als weitere Möglichkeit kann Trandate auch als intravenöse Tropfinfusion verabreicht werden. Dazu wird der Inhalt von 2 Ampullen (200 mg Trandate) mit 160 ml einer kompatiblen Infusionslösung (s. unter «Sonstige Hinweise: Inkompatibilitäten») verdünnt. Diese Infusionslösung enthält 1 mg/ml Trandate. Zur Verabreichung wird ein Infusionsbesteck für Kinder verwendet, an das zur besseren Dosierung eine Mass-Bürette von 50 ml angeschlossen wird.
Nicht schwangerschaftsbedingte Hypertonien
Die Infusionsgeschwindigkeit sollte etwa 2 mg (2 ml Infusionslösung) /min betragen.
Sobald ein befriedigendes Ergebnis erreicht ist, soll die Infusion unterbrochen werden. Die dazu notwendige Dosis bewegt sich zwischen 50 und 200 mg, je nach Schwere der Hypertonie. Bei den meisten Patienten genügen 200 mg völlig, doch kann auch ausnahmsweise eine Dosis von 300 mg nötig sein, namentlich bei Patienten mit Phäochromozytom. Je nach der Reaktion des Patienten kann die Infusionsgeschwindigkeit vom Arzt angepasst werden.
Schwangerschaftshypertonien
Zur Senkung einer Schwangerschaftshypertonie wird die Infusion mit einer Geschwindigkeit von 20 mg/h begonnen, dann kann diese Dosis alle 30 Minuten verdoppelt werden, bis eine genügende Blutdrucksenkung erreicht ist, oder bis zu einer Dosis von 160 mg/h (s. auch «Schwangerschaft»).
Hypertoniekrisen nach einem akuten Myokardinfarkt
Die initiale Infusionsgeschwindigkeit sollte 15 mg/h betragen und schrittweise, je nach Ansprechen des Patienten, bis zu einem Maximum von 120 mg/h erhöht werden.
Kontrollierte Blutdrucksenkung während Operationen
Für die kontrollierte Blutdrucksenkung während Operationen beträgt die Anfangsdosis 10–20 mg i.v. während 30 Sekunden. Jüngere Patienten und solche, welche kein Halothan erhalten, brauchen eine etwas höhere Dosis (25–30 mg). Halothan verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung von Trandate, deshalb sollte die Halothan-Konzentration nicht über 1 bis 1,5% betragen. Wenn innert 5 Minuten die angestrebte Blutdrucksenkung nicht eingetreten ist, können nochmals 5–10 mg Trandate gegeben werden, bis das gewünschte Resultat erreicht ist.
Die durchschnittliche Dauer der Blutdrucksenkung beträgt nach 20–25 mg Trandate Injektionslösung 50 Minuten. Die Blutdrucksenkung kann rasch rückgängig gemacht werden, wenn Halothan abgesetzt und 0,6 mg Atropin i.v. gegeben werden. Es ist dabei zu beachten, dass die intermittierende Überdruckbeatmung (IPPV) die durch Trandate und/oder Halothan hervorgerufene Blutdrucksenkung zusätzlich verstärken kann.
Überwachung
Während der Infusion soll der Blutdruck mit einem Monitor laufend überwacht werden. Ferner ist eine Monitor-Überwachung der Herztätigkeit nach der Injektion und während der Infusion zu empfehlen. Bei den meisten Patienten tritt eine leichte Senkung der Herzfrequenz auf; eine schwere Bradykardie tritt selten auf, sie kann mit 1–2 mg Atropin intravenös behoben werden. Die Atemfunktion soll bei Patienten mit vermuteter oder schon bestehender Atmungsinsuffizienz sorgfältig überwacht werden.
Erhaltungstherapie
Sobald eine angemessene Blutdrucksenkung erzielt worden ist, kann eine Erhaltungstherapie mit Trandate Tabletten fortgesetzt werden (s. oben unter «Tabletten»).
Kinder und Jugendliche
Es liegen zu wenig klinische Erfahrungen vor, um Trandate bei Kindern und Jugendlichen empfehlen zu können.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Dosierung bei Niereninsuffizienz
Bei Niereninsuffizienz muss die Dosis von Trandate nicht generell reduziert werden, hingegen ist besonders sorgfältig auf Nebenwirkungen zu achten.
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