Eigenschaften/WirkungenAnvitoff ist ein antifibrinolytisch wirkendes Hämostatikum; die blutstillende Wirkung der Tranexamsäure (= AMCHA) kommt durch Hemmung der Plasminogenaktivierung und durch einen fibrinprotektiven Effekt bei pathologisch gesteigerter plasmininduzierter Fibrinolyse zustande.
Lokale Fibrinolyse: Eine lokal erhöhte fibrinolytische Aktivität verstärkt Blutungen, die beispielsweise nach Einlage eines Intrauterinpessars auftreten können. Sie ist die Hauptursache der Hypermenorrhoe.
Sie kann auch eine zusätzliche Komplikation sein bei der Behandlung von Blutungen des oberen Gastrointestinaltraktes, bei ulzeröser Kolitis, bei subarachnoidaler Hämorrhagie; nach Tonsillektomie, bei Hämaturie, bei allen Arten von Operationen der Harnwege, insbesondere Prostatektomien sowie bei Konisationen.
Ausserdem wird eine erhöhte lokale fibrinolytische Aktivität bei Zahnextraktionen an Patienten mit Hämophilie A, Hämophilie B und M. Willebrand beobachtet.
Generalisierte Fibrinolyse kann auftreten bei viszeralen Malignomen, nach Thoraxchirurgie und anderen grossen chirurgischen Eingriffen, bei geburtshilflichen Komplikationen wie Ablatio placentae und postpartalen Hämorrhagien, bei Leukämie, bei Leberkrankheiten und bei thrombolytischer Therapie mit Streptokinase oder Gewebe-Plasminogen-Aktivator (TPA) sowie bei Verbrauchskoagulopathie.
Anvitoff entfaltet auf molarer Basis eine mehrfach höhere Aktivität als Antifibrinolytika vom Typ der ε-Aminokapronsäure und erlaubt dadurch eine niedrigere Dosierung.
Dieses Medikament reduziert Blutverluste, die auf einer generalisierten oder lokal erhöhten fibrinolytischen Aktivität beruhen.
Es zeigt bei Hypermenorrhoe und sonstigen gynäkologischen/geburtshilflichen Blutungsanomalien gute Resultate.
Ferner können postoperative Hämorrhagien, besonders nach Prostatektomie und Tonsillektomie, beträchtlich vermindert werden.
Das Präparat schützt die bei rupturierten Gefässen physiologischerweise sich bildenden Verschlüsse vor einer Wiederauflösung und verhindert somit Rezidivblutungen, die z.B. bei intrakranieller Aneurysmaruptur zum Tode führen können.
Dieses Präparat kann dann i.v. gegeben werden, wenn z.B. zur Behandlung von Aneurysmarupturen eine hohe Konzentration auch im Liquor erforderlich oder die orale Verabreichung kontraindiziert ist.
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