Dosierung/AnwendungDie Dosierung richtet sich nach dem klinischen Zustand, dem Alter und dem Gewicht des Patienten. Sie sollte aufgrund der Analyse der Stickstoffbilanz und des Aminosäurenbedarfs individuell festgelegt und überwacht werden.
Übliche Dosierung
Erwachsene
Soweit nicht anders verordnet, werden als Richtdosis für Erwachsene 0,8-1,6 g Aminosäuren pro kg Körpergewicht und Tag empfohlen.
Die Infusionsgeschwindigkeit sollte so gewählt werden, dass pro Stunde eine Dosierung von 0,1 g/kg Körpergewicht nicht überschritten wird.
Somit ergibt sich für Synthamin eine maximale Infusionsgeschwindigkeit von 1 ml pro Stunde pro kg Körpergewicht entsprechend 70 ml pro Stunde für einen Patienten mit 70 kg Körpergewicht.
Kinder ab 3 Jahren
Die empfohlene Richtdosis für Kinder ab 3 Jahren beträgt 2,0-3,0 g Aminosäuren pro kg Körpergewicht pro Tag. Die Infusionsgeschwindigkeit sollte so gewählt werden, dass pro Stunde eine Dosierung von 0,1 g/kg Körpergewicht nicht überschritten wird.
Somit ergibt sich für Synthamin eine maximale Infusionsgeschwindigkeit von 1 ml pro Stunde pro kg Körpergewicht.
Für Säuglinge und Kleinkinder sind spezielle Aminosäurenformulierungen erforderlich.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Bei Patienten mit bekannter oder vermuteter Leberdysfunktion sollte eine niedrigere Dosierung von Aminosäuren verabreicht werden.
Für Patienten mit schwerer Leber- und/oder Niereninsuffizienz müssen Aminosäurenlösungen mit spezieller Zusammensetzung verwendet werden.
Hinweise
Synthamin V10 enthält nur geringe Mengen Acetat- und Chloridionen, um eine individuelle Dosierung fehlender Elektrolyte bei Bedarf zu ermöglichen.
Synthamin V10E enthält ausreichende Elektrolytmengen für die parenterale Ernährung. Zusätzliche Gaben von Kalium können hingegen notwendig werden.
Da Synthamin keine Kohlenhydrate enthält, ist die gleichzeitige Verabreichung von Energieträgern empfehlenswert, um eine optimale Verwertung der Aminosäuren zu erzielen. Für die Berechnung der Dosierung der Energieträger können als Anhaltspunkte folgende Daten zugrunde gelegt werden: In der Regel wird die maximale Verwertung der zugeführten Aminosäuren bei einem Verhältnis von mindestens 522 kJ Energieträger (Glucose oder Fett) pro g Stickstoff sicher gestellt. Mit 100 g Glucose werden 1674 kJ zugeführt. Bei Verabreichung von Fetten kann mit ca. 37,5 kJ/g Fett gerechnet werden.
Art der Anwendung
Synthamin ist zur zentralvenösen Infusion bestimmt.
Um Venenschäden zu vermeiden, muss bei der Verabreichung von Aminosäuren- und Kohlenhydratlösungen die Osmolarität der Lösungen (oder von Mischungen dieser Lösungen) beachtet werden.
Konzentrierte, stark hyperosmolare Lösungen (Osmolarität >800 mOsm/l) sollten jedoch durch einen Zentralvenenkatheter, dessen Spitze in der Vena cava liegt, infundiert werden.
Auf eine sorgfältige Pflege des Venenkatheters muss geachtet werden, um eine Kontamination des Blutes und die Entwicklung einer Sepsis zu verhindern. Falls Fieber auftritt, sollte die Therapie unterbrochen und der Katheter entfernt werden.
Das Infusionsbesteck sollte mindestens alle 24 Stunden gewechselt werden.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Anwendung ist vom klinischen Zustand des Patienten abhängig und reicht in der Regel von einigen Tagen bis zu mehreren Wochen.
Anwendungshinweise
Schutzhülle aufreissen und vom Beutel entfernen.
Durch Drücken auf den Beutel sich von dessen Unversehrtheit überzeugen.
Undichte Beutel müssen verworfen werden. Es dürfen nur klare, einwandfreie Lösungen verwendet werden.
Den Beutel aufhängen und den Schutz am Ausflussstutzen entfernen.
Den Durchflussregler des Infusionsbestecks schliessen und dessen Anstechdorn mit einer leichten Drehbewegung in den Ausflussstutzen des Beutels einführen (Gebrauchsanweisung des Infusionsbestecks beachten).
Zur Feststellung des verabreichten Volumens während der Infusion, den Beutel über dem Flüssigkeitsspiegel leicht spannen und die Markierungsziffer am Rand ablesen.
Zugabe von Medikamenten
Kompatible Medikamente nur durch den Injektionsstutzen einspritzen.
Den Beutel aufrecht halten (Stutzen nach oben) und den Injektionsstutzen desinfizieren.
Zusatzmedikation mit einer Nadel von max. 0,9 mm Durchmesser einspritzen. Nadel vorsichtig zurückziehen. Stutzen leerdrücken und den Inhalt des Beutels gründlich mischen.
Hinweis: Um zusätzliche Arzneimittel während der Infusion beizufügen, muss der Durchflussregler geschlossen sein und der Beutel abgehängt werden. Erst nach der Zugabe und gründlicher Mischung der Medikamente Beutel wieder aufhängen und mit der Infusion fortfahren.
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