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Fachinformation zu Zaditen®:Sandoz Pharmaceuticals AG
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Ketotifenum ut Ketotifeni hydrogenofumaras.
Hilfsstoffe
Lactosum monohydricum (102 mg), Maydis amylum, Magnesii stearas.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Prophylaxe und Behandlung multisystemischer allergischer Störungen:
·chronische idiopathische Urtikaria (z.B. Kälteurtikaria);
·allergische Rhinitis mit und ohne Begleitasthma;
·allergische Konjunktivitis;
·atopische Dermatitis.
Bis zum vollen Wirkungseintritt von Zaditen können mehrere Wochen vergehen.
Die Anwendung von Zaditen ist kein Ersatz für eine Behandlung mit Kortikosteroiden (inhaliert oder systemisch), wenn Kortikosteroid zur Behandlung von Asthma angezeigt ist.

Dosierung/Anwendung

Erwachsene
Die übliche Tagesdosis beträgt 2 mg: 1 Zaditen-Tablette zu 1 mg 2x täglich, morgens und abends. Bei Patienten, die zu Sedierung neigen, wird eine langsame Steigerung der Dosis während der ersten Behandlungswoche empfohlen: Man beginnt mit ½ Tablette 2x täglich oder 1 Zaditen Tablette nur am Abend und steigert innerhalb von 5 Tagen bis zur vollen therapeutischen Dosis. Im Bedarfsfall kann die Tagesdosis bis auf 4 mg erhöht werden, d.h. 2 Zaditen Tabletten 2x täglich. Bei der höheren Dosis kann ein rascherer Wirkungseintritt erwartet werden.
Kinder
Kinder ab 3 Jahren: 1 Tablette zu 1 mg 2x täglich, morgens und abends.
Die klinischen Erfahrungen entsprechen den Ergebnissen der Pharmakokinetik. Sie zeigen, dass Kinder für eine optimale Wirkung eine gegenüber Erwachsenen höhere Dosis in mg/kg KG benötigen können. Diese höhere Dosierung wird ebenso gut wie niedrigere Dosen vertragen (s. «Pharmakokinetik»).
Gleichzeitige Behandlung mit Bronchodilatatoren: Werden Bronchodilatatoren gleichzeitig mit Zaditen verabreicht, so kann der Bronchodilatator im Allgemeinen weniger häufig angewendet werden.
Anwendung bei älteren Patienten
Erfahrungen mit der Anwendung von Zaditen haben gezeigt, dass bei älteren Patienten keine speziellen Anforderungen zu beachten sind.
Therapiedauer
Bis die volle therapeutische Wirkung erreicht ist können mehrere Wochen nötig sein. Bei Patienten, die innerhalb einiger Wochen nicht angemessen auf die Behandlung ansprechen, empfiehlt es sich daher, die Behandlung mit Zaditen während mindestens 2–3 Monaten weiterzuführen.
Falls Zaditen abgesetzt werden muss, sollte dies ausschleichend über einen Zeitraum von 2-4 Wochen geschehen. Asthmasymptome können erneut auftreten.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber Ketotifen oder einem der anderen Inhaltsstoffe.
Epilepsie oder Krampfanfälle in der Anamnese (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Über Krampfanfälle während einer Behandlung mit Zaditen wurde berichtet. Da Zaditen die Krampfschwelle herabsetzen kann, ist es bei Patienten mit Epilepsie in der Anamnese kontraindiziert (s. «Kontraindikationen»).
Bei Patienten mit chronischer idiopathischer Urtikaria ist die Langzeiterfahrung über mehr als 4 Wochen Behandlung bisher nicht ausreichend belegt.
Zu Beginn der Zaditen-Langzeittherapie sollte eine eventuelle Vorbehandlung mit Kortikosteroiden nicht abrupt abgesetzt werden. Dies gilt besonders für systemisch wirkende Kortikosteroide und ACTH, da bei steroidabhängigen Patienten die Möglichkeit einer Nebenniereninsuffizienz besteht. In solchen Fällen kann die Normalisierung der Hypophysen-Nebennieren-Reaktion auf Stress bis zu einem Jahr dauern.Bei interkurrenten Infekten muss die Zaditen-Therapie durch eine gezielte antiinfektiöse Behandlung ergänzt werden.
Zaditen Tabletten enthalten Laktose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

Interaktionen

Die Wirkung von Sedativa, Hypnotika, Antihistaminika und Alkohol kann durch Zaditen verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Zaditen und oralen Antidiabetika wurde in seltenen Fällen ein reversibler Abfall der Thrombozyten festgestellt. Wenn Patienten während der Zaditen-Behandlung Antidiabetika erhalten, sollten deshalb Thrombozytenzählungen vorgenommen werden.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Tierexperimentelle Studien mit Dosierungen, die von den Muttertieren toleriert wurden, zeigten keine direkte oder indirekte Toxizität mit Auswirkung auf Schwangerschaft, Embryonalentwicklung, Entwicklung des Föten und/oder die postnatale Entwicklung.
Es liegen keine klinischen Daten mit Anwendung bei Schwangeren vor. Unter diesen Umständen soll Zaditen während der Schwangerschaft nicht verabreicht werden, es sei denn dies ist unbedingt erforderlich.
Stillzeit
Ketotifen wird bei Ratten in die Muttermilch ausgeschieden; es wird deshalb angenommen, dass dies auch beim Menschen der Fall ist. Mütter, die Zaditen erhalten, sollten deshalb nicht stillen.
Fertilität
Zum Einfluss von Zaditen auf die Fertilität liegen keine Daten vor (zu präklinischen Daten hierzu siehe «Präklinische Daten»).

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Zaditen kann die Reaktionsfähigkeit des Patienten vermindern. Deshalb ist im Strassenverkehr, bei Bedienung von Maschinen usw. Vorsicht geboten.

Unerwünschte Wirkungen

In den ersten Tagen können Sedation, Mundtrockenheit und Schwindel auftreten, die meist nach kurzer Behandlungsdauer spontan abklingen. Die Inzidenz der Sedierung liegt für Erwachsene innerhalb der ersten 3 Monate bei 14.1%, nach 12 Monaten bei 2.2%. Bei Kindern tritt Sedierung selten auf und ist weniger ausgeprägt als bei Erwachsenen.
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet:
«sehr häufig» (≥1/10)
«häufig» (≥1/100, <1/10),
«gelegentlich» (≥1/1'000, <1/100)
«selten» (≥1/10'000, <1/1'000)
«sehr selten» (<1/10'000)
«nicht bekannt» (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden)
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Gelegentlich: Cystitis.
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Erythema multiforme, Stevens-Johnson Syndrom, schwere Hautreaktionen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Selten: Gewichtszunahme.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Körperliche Unruhe, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, Nervosität.
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich: Schwindel.
Selten: Müdigkeit.
Nicht bekannt*: Konvulsionen, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Mundtrockenheit.
Nicht bekannt*: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe.
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten: Hepatitis, Anstieg der hepatischen Enzyme.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Nicht bekannt*: Hautausschlag, Urtikaria.
* Beobachtungen nach Markteinführung: Es handelt sich um Spontanberichte. Da diese unerwünschten Wirkungen freiwillig von einer Population ungewisser Grösse berichtet wurden, ist eine verlässliche Einschätzung ihrer Häufigkeit nicht möglich.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Symptome
Als hauptsächliche Symptome einer Überdosierung treten auf: Schläfrigkeit bis zu starker Sedierung; Verwirrtheit und Orientierungsstörung; Tachykardie und Blutdruckabfall.
Besonders bei Kindern: Übererregbarkeit oder Krampfanfälle; reversibles Koma.
Behandlung
Die Behandlung ist symptomatisch. Wenn das Präparat erst sehr kurz vorher eingenommen wurde, kann eine Magenleerung in Betracht gezogen werden. Die Verabreichung von Aktivkohle kann nützlich sein.
Im Bedarfsfall empfiehlt sich eine symptomatische Behandlung sowie die Überwachung des Herz-Kreislaufsystems; bei Erregungszuständen und Krämpfen können kurzwirksame Barbiturate oder Benzodiazepine verabreicht werden.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
R06AX17
Wirkungsmechanismus
Ketotifen ist ein Antiasthmatikum, das die Wirkungen gewisser endogener Substanzen, die als Entzündungsmediatoren bekannt sind, hemmt und dadurch eine antiallergische Wirkung ausübt.
Pharmakodynamik
In vitro- und in vivo-Laborversuche haben die folgenden Eigenschaften von Ketotifen aufgezeigt, die seiner Wirkung zugrunde liegen können:
·Hemmung der Freisetzung allergischer Mediatoren wie Histamin und Leukotriene;
·Unterdrückung der Eosinophilenstimulation durch rekombinante humane Cytokine und dadurch Verhinderung des Eindringens von Eosinophilen in die Entzündungsherde;
·Hemmung der Thrombozytenaktivierung durch den PAF (plättchenaktivierenden Faktor) und der neuralen Aktivierung als Folge der Allergenexposition.
Ketotifen ist ein Antiallergikum, das nicht-kompetitive Histamin(H1)-blockierende Eigenschaften besitzt.
Klinische Wirksamkeit
Keine Angaben.

Pharmakokinetik

Absorption
Nach oraler Verabreichung wird Ketotifen fast vollständig resorbiert. Die Bioverfügbarkeit beträgt etwa 50% infolge einer 1. Leberpassage (first pass effect) von annähernd 50%. Maximale Plasmakonzentrationen werden innerhalb von 2–4 h erreicht.
Distribution
Die Proteinbindung beträgt 75%.
Metabolismus
Hauptsächlicher Metabolit im Urin ist das praktisch inaktive Ketotifen-N-glucuronid.
Elimination
Ketotifen wird biphasisch eliminiert, mit einer kurzen Halbwertszeit von 3–5 h und einer längeren von 21 h. Mit dem Urin werden etwa 1% der Wirksubstanz innerhalb von 48 h unverändert und 60–70% als Metaboliten ausgeschieden.
Das Stoffwechselmuster ist bei Kindern gleich wie bei Erwachsenen, aber die Clearance ist bei Kindern höher. Kinder über 3 Jahre benötigen daher die gleiche Tagesdosis wie Erwachsene.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Es wurden keine relevanten pharmakokinetischen Studien mit Zaditen bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion durchgeführt. Ketotifen wird in der Leber metabolisiert und seine Glucuronidierung kann durch schwere Einschränkung der Leberfunktion beeinträchtigt sein. Die Clearance von Ketotifen wird wahrscheinlich bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion reduziert sein und die Möglichkeit der Akkumulation des unveränderten Arzneimittels kann nicht ausgeschlossen werden.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Es wurden keine relevanten pharmakokinetischen Studien mit Zaditen bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion durchgeführt. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass 60-70% der Dosis im Urin als Metaboliten ausgeschieden werden, wodurch ein erhöhtes Risiko von Nebenwirkungen aufgrund der Ansammlung von Metaboliten nicht ausgeschlossen werden kann.

Präklinische Daten

Ketotifen zeigte eine mässige akute orale Toxizität bei Tieren.
Genotoxizität und Kanzerogenität
Ketotifen und/oder seine Metaboliten zeigten kein genotoxisches Potenzial in In-vitro-Untersuchungen auf Genmutationen an Salmonella typhimurium, auf Chromosomenaberrationen an V79-Zellen des chinesischen Hamsters oder auf primäre DNA-Schäden an Rattenleberzellkulturen.
In vivo wurde keine klastogene Aktivität beobachtet (zytogenetische Analyse von Knochenmarkzellen des chinesischen Hamsters, Knochenmark-Micronukleustest an Mäusen). Ebenso wurden beim Dominant-Letal-Test keine mutagenen Effekte auf die Keimzellen männlicher Mäuse festgestellt.
Bei Ratten, denen über 24 Monate kontinuierlich Ketotifen mit der Nahrung zugeführt wurde, zeigten die höchsten vertragenen Dosen von 71 mg/kg Ketotifen pro Tag kein kanzerogenes Potenzial.
Bei Mäusen, die über 74 Wochen mit der Nahrung Dosen bis zu 88 mg/kg Körpergewicht erhielten, zeigten sich ebenfalls keine Hinweise auf kanzerogene Wirkungen.
Reproduktionstoxizität
Bei Untersuchungen an Ratten und Kaninchen fand sich kein Hinweis auf embryotoxische oder teratogene Wirkungen. Bei männlichen Ratten wurde die Fertilität bei einer vertragenen Dosis von 10 mg/kg/Tag nicht beeinflusst.
Die Behandlung von männlichen Ratten mit einer toxischen Dosis von Ketotifen (50 mg/kg/Tag) für 10 Wochen vor der Paarung hat zu einer verminderten Fruchtbarkeit geführt. Die Fertilität war bei Dosierungen für den menschlichen Gebrauch nicht beeinträchtigt.
Die Fertilität weiblicher Ratten, die Schwangerschaft, die pränatale Entwicklung und die Entwöhnung der Nachkommen wurde durch Ketotifen in oralen Dosen bis zu 50 mg/kg/Tag nicht nachteilig beeinflusst, obwohl bei Dosen von 10 mg/kg/Tag und darüber eine unspezifische Toxizität bei den trächtigen Weibchen beobachtet wurde. Ebenso wurde für die Perinatalphase kein nachteiliger Einfluss der Ketotifenbehandlung festgestellt.
Aufgrund der bei den Muttertieren festgestellten Toxizität wurden bei der hohen Dosierung von 50 mg/kg/Tag eine erhöhte Sterblichkeit und eine verminderte Gewichtszunahme während der ersten Tage der postnatalen Entwicklung der Jungtiere festgestellt.
Ketotifen passiert die Plazentaschranke bei Ratten; geringe Mengen finden sich vor allem in der Lunge, der Leber und im Darmtrakt der Feten.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Trocken und nicht über 30°C lagern.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

41939 (Swissmedic)

Packungen

Tabletten (mit Bruchrille) zu 1 mg: 30 und 100 (B)

Zulassungsinhaberin

Sandoz Pharmaceuticals AG, Risch; Domizil: Rotkreuz

Stand der Information

September 2023

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