PharmakokinetikAbsorption
Gemessen an der Gesamtradioaktivität in Urin und Faeces von oral verabreichtem 14C-Corvaton, ergibt sich eine zirka 100% Resorption.
Die systemische Bioverfügbarkeit von Corvaton nach oraler Verabreichung beträgt 60 bis 70%. Die restlichen 30 bis 40% des resorbierten Corvaton werden während der ersten Leberpassage biotransformiert.
Postprandial wird Molsidomin verzögert, aber trotzdem vollständig resorbiert. Das Blutspiegelmaximum wird 30–60 Minuten später als beim nüchternen Probanden erreicht.
Die minimale Wirkstoffkonzentration im Plasma (Schwellendosis) beträgt 3–5 ng/ml.
Nach peroraler Verabreichung einer Tablette zu 2 mg beträgt die Plasmakonzentration 20 ± 10 ng/ml, bei einer Tablette zu 4 mg 41,3 ± 21,8 ng/ml. Blutspiegelmaxima werden nach 30–60 Min. erreicht. Die Wirkungsdauer beträgt zwischen 4 und 6 Stunden.
Mit Corvaton retard werden maximale Plasmakonzentrationen von 28 ± 2,2 ng/ml nach ca. 2 Std. erreicht.
Durch das gesteuerte Freisetzungsprofil liegen die Wirkstoffspiegel noch nach über 8 Std. über 5 ng/ml.
Distribution
Die Plasmaspiegelkurven nach p.o.- und i.v.-Verabreichung laufen parallel, und es werden unabhängig von der Applikationsart mit gleichen Dosen gleiche Serumkonzentrationen gemessen.
Das Verteilungsvolumen von Molsidomin liegt bei 98,1 ± 47,9 l. Es findet keine Bindung an Human-Plasmaproteine statt.
Molsidomin geht in die Muttermilch über.
Metabolismus
Molsidomin wird in der Leber enzymatisch zu SIN-1 metabolisiert. Dieses Zwischenprodukt unterliegt einer nicht enzymatischen Biotransformation zur wirksamen Substanz SIN-1A (N-nitrosoN-morpholinoaminoacetonitril), dem aktiven Metaboliten mit freier vasoaktiver NO-Gruppe, und schliesslich zum nichtaktiven SIN-1C. Eine Anreicherung von Molsidomin nach wiederholter Gabe ist nicht zu erwarten.
Elimination
Nach Metabolisierung erfolgt die Ausscheidung zu 90% über den Urin, zu 9% über die Faeces. Weniger als 2% werden als unverändertes Molsidomin ausgeschieden.
Die terminale Eliminations-Halbwertszeit von Molsidomin (t½) beträgt 1,6 ± 0.75 Std., die der Retardtablette 3,4 ± 0,3 Std.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leberfunktionsstörungen
Eine stark verminderte Leberfunktion (Bromsulfalein-Retention von 20-50%) führt zu einer Erhöhung der Molsidomin-Konzentration im Plasma und zu einer Verlängerung der Halbwertszeit.
Nierenfunktionsstörung
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz wurde keine Veränderung der Plasma-Kinetik von Molsidomin beobachtet. Sie entspricht derjenigen von Nierengesunden. Molsidomin wird in der Leber metabolisiert.
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