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Fachinformation zu Aktiferrin®-F:Mepha Pharma AG
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Überdosierung

Eisen: Akute Überdosierungen bzw. Intoxikationen durch Aktiferrin-F sind bisher nicht bekannt geworden. In der Literatur werden jedoch akute Eisenvergiftungen, insbesondere bei Kindern, beschrieben.
Eine akute Überdosis von >20 mg/kg Körpergewicht Eisen gilt als potentiell gefährlich; ab 60 mg/kg ist mit lebensbedrohlichem Verlauf zu rechnen. Bei Kleinkindern kann eine Gesamtdosis von etwa 0,5 g Eisen bereits zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen und ab 1–2 g sind Todesfälle beschrieben worden.

Symptome einer akuten Eisenvergiftung
Infolge der nekrotisierenden Wirkung des Eisens kommt es meist nach 1–1½ Stunden zu Erbrechen, abdominalen Schmerzen und Melaena. In schweren Fällen kann es bereits in dieser Frühphase zum Exitus kommen.
Überlebt der Vergiftete die Anfangsphase, so folgt eine Latenzperiode, die bis zu 24 Stunden dauern kann. Danach können sich Tachykardie, Blutdruckabfall, Dyspnoe, Zyanose, metabolische Azidose, ein kardiovaskulärer Schock und hepatozelluläre Schäden entwickeln, und es kann ein Koma, meist mit tödlichem Ausgang, auftreten.
Als Spätfolge einer akuten Eisenintoxikation können 2–6 Wochen nach der Überdosierung Darmverschluss, Pylorusstenose und schwere Vernarbungen in Ösophagus, Magen und Duodenum auftreten.

Therapie bei akuter Eisenintoxikation
Die Therapie besteht in möglichst rascher Magenspülung und Auslösen von Erbrechen. Zusätzlich kann durch Gabe von Milch oder Aktivkohle versucht werden, die Eisenresorption zu vermindern oder zu verzögern. Dabei ist darauf zu achten, dass die Auslösung von Erbrechen bei einer bereits geschädigten Magenwand mit dem Risiko einer Magenperforation verbunden ist.
Bei einer schweren Intoxikation, insbesondere dann, wenn das Plasmaeisen die Eisenbindungskapazität (3,5–5 mg/l = 63–89 µmol) übersteigt, sollte als spezifisches Antidot der Chelatbildner Deferoxamin oral (5–10 g/100 ml Flüssigkeit) und parenteral (15 mg/kg/h i.v. bis max. 80 mg/kg/24 h) verabreicht werden.
Wenn ein in einer potentiell letalen Dosis eingenommenes Eisenpräparat durch die oben angegebenen Massnahmen nicht aus dem Magen-Darm-Trakt entfernt werden kann, sollten eine Austauschtransfusion und ein chirurgischer Eingriff erwogen werden.
Die sonstige Behandlung besteht darin, den Kreislaufkollaps und die übrigen Symptome, insbesondere die Störungen des Wasser- und Säure-Basen-Haushalts, mit konventionellen Massnahmen unter Kontrolle zu bringen.
Eine chronische Überdosierung (durch langdauernde Eisenüberladung) kann als Hämosiderose und Hämochromatose manifest werden. Sie ist vor allem möglich, wenn eine therapierefraktäre Anämie irrtümlicherweise als Eisenmangelanämie diagnostiziert wurde.
Folsäure: Nach Einnahme höherer Dosen von Folsäure sind bis heute keine Intoxikationen bekannt geworden.

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