InteraktionenMedikamente, welche mikrosomale Leberenzyme induzieren können, wie z.B. Barbiturate, Bosentan, Carbamazepin, Hydantoine, Meprobamat, Phenylbutazon, Rifabutin, Rifampicin und sogenannte nicht-nukleosidale-Reverse-Transkriptase-Hemmer (z.B. Nevirapin und Efavirenz) können den Metabolismus von Östrogenen erhöhen. Dies gilt auch für pflanzliche Arzneimittel, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten.
Ritonavir und Nelfinavir, obwohl als starke Inhibitoren bekannt, bewirken bei gleichzeitiger Verabreichung mit Steroidhormonen ebenfalls eine Enzyminduktion.
Durch die intravaginale Anwendung wird der First-Pass Effekt in der Leber umgangen, weshalb vaginal verabreichtes Estriol von Interaktionen mit Enzyminduktoren weniger betroffen ist als orale Hormone. Trotzdem können unvorhergesehene Blutungen auftreten.
Umgekehrt können Östrogene die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel beeinflussen (durch Interaktion an den CYP-Enzymen oder an der Glucuronidierung).
Eine Interaktionsstudie mit Lamotrigin, einem Antiepileptikum, und einem kombinierten oralen Kontrazeptivum (30 µg Ethinylestradiol/150 µg Levonorgestrel) zeigte eine klinisch relevante Steigerung der Lamotrigin-Clearance mit einer entsprechenden signifikanten Abnahme der Lamotrigin-Plasmaspiegel, wenn diese Arzneimittel gleichzeitig verabreicht wurden. Eine derartige Senkung der Plasmakonzentrationen kann mit einer reduzierten Anfallskontrolle einhergehen.
Studien zum möglichen Interaktionspotential von Östrogen-Monopräparaten (wie Ortho-Gynest) und Lamotrigin liegen nicht vor. Solche Präparate können jedoch ein vergleichbares Interaktionspotential aufweisen. Wird bei einer Patientin, welche Lamotrigin einnimmt, eine Behandlung mit Ortho-Gynest bzw. Ortho-Gynest D neu begonnen, kann eine Erhöhung der Lamotrigindosis erforderlich sein, und die Lamotrigin-Konzentrationen sollten zu Beginn der Therapie engmaschig überwacht werden. Andererseits kann es zu einem deutlichen Anstieg des Lamotriginspiegels (unter Umständen in den toxischen Bereich) kommen, wenn die Patientin die Behandlung mit Ortho-Gynest bzw. Ortho-Gynest D für einige Zeit unterbricht.
Es wird empfohlen, auch die Fachinformation von gleichzeitig verabreichten Arzneimitteln zu konsultieren, um weitere Informationen über mögliche Interaktionen mit Sexualhormonen oder über das Potenzial für Enzym-Veränderungen zu erhalten.
Die Ovula-Grundmasse kann die Schutzwirkung von gewissen Latexprodukten, wie sie z.B. in Vaginaldiaphragmen oder Präservativen verwendet werden, herabsetzen. Die gleichzeitige Anwendung ist zu vermeiden.
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