InteraktionenAntidiabetika der Biguanid-Gruppe (Metformin, Buformin)
Die Biguanidbehandlung sollte bei eingeschränkter Nierenfunktion oder bekannten Nierenerkrankungen unterbrochen und frühestens 2 Tage nach der Untersuchung respektive nach Ausgleich der Nierenfunktion wieder aufgenommen werden. Bei vorbestehender Niereninsuffizienz sind Biguanide kontraindiziert. Bei Notfalluntersuchungen ohne Nierenfunktionskontrolle müssen alle Massnahmen zur Verhinderung einer Niereninsuffizienz respektive Lactatazidose eingehalten werden. Ergänzend beachte man die „Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen“.
Radiopharmazeutika
Iodhaltige Röntgenkontrastmittel beeinflussen über mehrere Wochen die Aufnahmefähigkeit der Schilddrüse für radioaktives Iod, so dass bei der I-131 Szintigraphie deswegen zu geringe funktionelle Werte resultieren; andererseits ergibt sich eine deutlich verminderte Behandlungseffizienz eines Schilddrüsenkarzinoms mit I-131.
Sollte eine Nierenszintigraphie mit Radiopharmazeutika, die tubulär sezerniert werden, vorgesehen sein, so sollte die Szintigraphie mit Vorteil vor der Röntgenkontrastmittelgabe vorgenommen werden.
Interleukin-2 (IL-2), Interferon
Eine erhöhte Überempfindlichkeit auf Kontrastmittel respektive eine verstärkte IL-2 Toxizität mit Symptomen wie z.B. Hautrötung, Erythem, Fieber bzw. grippeartige Symptome sowie allergische Spätreaktionen können mit der gleichzeitigen Gabe von Interleukin-2 assoziiert werden. Ähnliches wird auch von anderen Immunmodulatoren wie Interferon berichtet. Nach Möglichkeit sollte eine Kontrastmitteluntersuchung bei Patienten unter IL-2 Behandlung vermieden und auf einen Termin mindestens zwei Wochen nach Therapieende angesetzt werden.
Betarezeptorblocker
Die idiosynkratische Reaktionsbereitschaft wird bei Patienten unter Betarezeptorenblockern durch die Modulation der Adenylatzyklase und der hierdurch erhöhten Ausschüttung anaphylaktoider Mediatoren erhöht. Ausserdem bewirken Betablocker eine verringerte kardiale und vaskuläre Kompensationsfähigkeit. Zudem besteht ein erhöhtes Risiko eines Bronchospasmus. Zusätzlich gilt es die geringere Reaktionsbereitschaft auf Adrenalin resp. Betasympathomimetika bei der Notfallmedikation zu berücksichtigen. Deshalb können statt Adrenalin andere Arzneimittel notwendig sein.
Vasoaktive Substanzen, ACE-Hemmer, AT-II Antagonisten
Diese Präparate beinträchtigen ähnlich wie die Betarezeptorenblocker die kardialen und vaskulären Kompensationsmechanismen, die bei hämodynamischen Störungen erfolgen. Dies muss beachtet werden und entsprechende Notfallmassnahmen müssen bereitstehen.
Krampfschwelle erniedrigende Arzneimittel
Arzneimittel, die die Krampfschwelle erniedrigen, wie z.B. Phenothiazine, trizyklische Antidepressiva, MAO-Hemmer, Analeptika, Neuroleptika, Anästhetika sollten besonders bei Epileptikern oder Patienten mit fokalen Hirnschäden falls ärztlich vertretbar 48 Stunden vor einer zerebralen Arteriographie bis 24 Stunden danach abgesetzt werden.
Diuretika
Auf Grund der hyperosmolaren Eigenschaften von Hexabrix kommt es zu einem additiven diuretischen Effekt. Eine Dehydratation, ein erhöhtes Nephropathierisiko, eine Elektrolytdisbalance sowie hypotensive Störungen mit kardialen Folgeerscheinungen können auftreten. Besondere Vorsicht gilt es beim Diabetiker, Niereninsuffizienten, älteren multimorbiden Patienten, bei Patienten unter Arzneimittel mit enger therapeutischer Breite, sowie bei der Verwendung von hohen Kontrastmitteldosen anzuwenden. Vorsichtsmassnahmen beinhalten eine genügende Hydrierung, das allfällige Unterbrechen der Komedikation (falls klinisch vertretbar) sowie eine entsprechende Überwachung des Patienten.
Potentiell nephrotoxische Arzneimittel
Arzneimittel, die potentiell nephrotoxisch wirken können, wie z.B. Angiotensin-Converting-Enzym (ACE) Hemmer, Aminoglykoside, Amphotericin, nichtsteroidale Antirheumatika, Diuretika, antivirale Substanzen, Immunsuppressiva wie Ciclosporin, Tacrolimus, Iphosphamide und Methotrexat oder platinhaltige Chemotherapeutika können zusammen mit Röntgenkontrastmitteln die Nierenfunktion stärker beeinträchtigen und zu einem dauerhaften Schaden führen. Deshalb sollte falls möglich eine Komedikation vermieden oder besonders bei Risikopatienten (Diabetiker, Niereninsuffizienten) die Clearance unter einer guten Hydrierung bis zu 72 Stunden nach der Kontrastmittelverabreichung überwacht und im Notfall eine (Hämo)-Dialyse eingeleitet werden.
Fibrinolytika
In vitro beeinträchtigen Röntgenkontrastmittel konzentrationsabhängig die Wirkung von Fibrinolytika. Wegen dieser je nach Fibrinolytikum variierenden Enzyminhibition sollten Röntgenkontrastmittel nicht gleichzeitig eingesetzt werden.
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