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Fachinformation zu Didronel®:Corden Pharma Fribourg SA
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Knochen-Stoffwechsel-Regulans 

Zusammensetzung

Wirkstoff: Dinatrii etidronas 200 mg.

Hilfsstoff: Excip. pro compresso.

Eigenschaften/Wirkungen

Didronel wirkt hauptsächlich an den Knochen. Es setzt die Umbauvorgänge im Knochen durch Hemmung der Knochenresorption herab. In starker Dosierung kann Didronel ebenfalls die Mineralisation der Knochen verhindern, indem es die Bildung der Kaliziumphosphat-Kristalle hemmt.

Morbus Paget (Osteodystrophia deformans)
Beim M. Paget führt Didronel zu einer Herabsetzung der Umbauvorgänge im Knochen, was in einer verminderten Ausscheidung von Hydroxyprolin und der alkalischen Serum-Phosphatase zum Ausdruck kommt.
Die Herabsetzung der Umbauvorgänge im Knochen lassen sich mit morphometrischen Verfahren und kinetischen Untersuchungen mit Ca47 verfolgen.
Als erstes Anzeichen einer therap. Wirksamkeit kommt es nach 1-3 Monaten zu einer verminderten Ausscheidung von Hydroxyprolin im Urin. Die therap. Wirkung hält im allg. nach Abbruch der Behandlung über 1 Jahr lang an.

Heterotopische Ossifikation
Die heterotopische Ossifikation stellt eine häufige Komplikation bei Rückenmarksverletzungen und Hüftgelenks-Totalprothesen dar; sie verzögert stark die Rehabilitation der Unfallpatienten und kann das Gelingen der totalen Gelenkprothese in Frage stellen.
Didronel stellt eine wirksame Behandlungsmöglichkeit bei der heterotopen Ossifikation dar:
es senkt Häufigkeit und Schwere dieser Komplikationen;
es bremst deren Verlauf, falls sie vorher schon in Erscheinung getreten sind.

Pharmakokinetik

Von der per os eingenommenen Dosis werden ca. 3-4% resorbiert. Ungefähr die Hälfte der resorbierten Menge wird hierauf innert 24 Stunden mit dem Urin ausgeschieden. Der verbleibende Anteil wird vorwiegend im Skelett fixiert, während in den übrigen Teilen des Organismus nur sehr wenig verbleibt. Die Ausscheidung von EHDP aus dem Blut erfolgt sehr rasch, hingegen nur langsam aus dem Knochen, wenn es einmal dort abgelagert war. Didronel wird vom Stoffwechsel des Organismus nicht erfasst.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Morbus Paget (Osteodystrophia deformans);
heterotopische Ossifikation nach Rückenmarksverletzungen oder nach Hüftgelenk-Totalprothese.

Dosierung/Anwendung

Morbus Paget: Im allgemeinen 5 mg/kg Kpgw./Tag, höchstens 6 Mon. lang. Eine Dosis von mehr als 5 mg/kg tgl. sollte nur angewendet werden, wenn ein rascherer Wirkungseintritt erforderlich ist, oder wenn die übliche Dosierung nicht zum gewünschten Erfolg geführt hat.
Die Tagesdosis darf dann 20 mg/kg nicht überschreiten und die Behandlung ist auf 3 Monate zu beschränken.
Die therapeutische Wirkung wird vorzugsweise durch Bestimmung der alkalischen Serum-Phosphatase und der Hydroxyprolin-Ausscheidung im Urin verfolgt.
Eine Wiederbehandlung sollte nur unternommen werden, wenn nach einem Unterbruch der Didronel-Therapie von wenigstens 3 Monaten die Krankheit eindeutig erneut aufflammt und wenn die biochemischen Messwerte (Hydroxyprolin und alkalische Serum-Phosphatase) sich wesentlich den Werten vor der ersten Behandlung nähern. Die Wiederholungsbehandlung sollte nicht länger als die Erstbehandlung dauern.

Rückenmarksverletzungen: 20 mg/kg Kpgw. tgl., 2 Wochen lang und hierauf 10 mg/kg Kpgw. tgl., während 10 Wochen.

Hüftgelenk-Totalprothese: 20 mg/kg Kpgw. tgl., 4 Wochen lang vor der Operation und 12 Wochen lang nach der Operation.
Die Tagesdosis soll auf einmal, mit Fruchtsaft oder Wasser eingenommen werden. Didronel darf nicht kurz vor dem Schlafengehen eingenommen werden.

2 Stunden vor und 2 Stunden nach der Einnahme von Didronel sollen keine Speisen oder Getränke eingenommen werden. Ebenfalls darf Didronel nicht mit Milch eingenommen werden. Die Gegenwart von kalziumreichen Nahrungsmitteln im Verdauungstrakt kann die Resorption von Didronel herabsetzen.

Ältere Patienten
Bei älteren Patienten ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich, sofern sich die Nierenfunktion im Normalbereich bewegt.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Didronel wird unverändert renal ausgeschieden. Bei eingeschränkter Nierenfunktion muss diese sorgfältig überwacht werden. Da keine ausreichenden klinischen Erfahrungen vorliegen, können keine Richtlinien für die Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion angegeben werden.

Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bisher gibt es keine Hinweise, dass eine Dosisanpassung notwendig ist.

Kinder
Die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit bei Kindern und Jugendlichen im Wachstumsalter ist nicht geprüft.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder anderen Bestandteilen des Arzneimittels, schwere Nierenfunktionsstörungen, schwere und akute Entzündungen des Gastrointestinaltraktes, klinisch manifeste Osteomalazie, Kinder und Jugendliche im Wachstumsalter.

Vorsichtsmassnahmen
Zur Kontrolle der Therapie sind Bestimmungen von Serum-Calcium, Serum-Phosphat und der alkalischen Phosphatase im Serum im Abstand von 4 Wochen vorzunehmen.
Da Natriumetidronat in den Calciumstoffwechsel eingreift, sind Patienten mit unzureichender Aufnahme von Vitamin D und Calcium unter der Behandlung mit Didronel sorgfältig zu überwachen. Patienten sollten sich ausgewogen ernähren und insbesondere ausreichend Calcium und Vitamin D3 zuführen.
Morbus Paget Patienten mit vorwiegend lytischen Läsionen sollten radiologisch und laborchemisch überwacht werden, und die Behandlung soll im Falle eines Nichtansprechens abgebrochen werden.
Bei Patienten mit chronischem Durchfall kann es vor allem bei höherer Dosierung von Natriumetidronat zu vermehrten Darmbewegungen und einer Verstärkung des Durchfalls kommen.
Es ist bekannt, dass Osteosarkome bei Morbus Paget grösser werden können. Therapieunabhängig können pagetoide Läsionen merklich an Grösse zunehmen, unter Umständen mit einer Verwischung der periostalen Grenze. Solche Läsionen sollten sorgfältig evaluiert werden, um eine Unterscheidung zum Osteosarkom zu erlauben.
Bei einem Knochenbruch soll die Behandlung abgebrochen und nur nach vollkommener Heilung der Fraktur wieder aufgenommen werden.

Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C. Die Sicherheit von Didronel während der Schwangerschaft ist nicht belegt.
Reproduktions-Studien haben bei der Ratte Skelettanomalien gezeigt und es existieren keine kontrollierten Humanstudien. Es ist deshalb empfohlen, Didronel bei Frauen im gebärfähigen Alter nur unter adäquater Schwangerschaftsverhütung zu verordnen.
Es ist nicht bekannt, ob Didronel in die Muttermilch übergeht, so dass die Verschreibung von Didrenol während der Stillzeit nicht empfohlen werden kann.

Unerwünschte Wirkungen

Verhinderung der Knochenmineralisation mit Vermehrung des osteoiden Gewebes. Diese Wirkung ist abhängig von der Dosierung und Behandlungsdauer und kann besonders bei einer Langzeitbehandlung mit einer Tagesdosis von 20 mg/kg beobachtet werden. Nach Absetzen der Behandlung wird das neugebildete Osteoid normal mineralisiert.
Bei hoher Dosierung (20 mg/kg/Tag und mehr) kann es bei Paget-Patienten durch die Hemmung der Knochenmineralisation zu pathologischen Frakturen kommen.
Folgende Nebenwirkungen wurden beobachtet:
Zu Beginn der Behandlung gelegentlich Magen-Darmstörungen (Diarrhöe, Darmkrämpfe, Übelkeit), Arthralgie, Muskel- und Wadenkrämpfe (auch nachts), Kopfschmerzen.
Bei Patienten mit Morbus Paget können verstärkte oder wiederkehrende Schmerzen an erkrankten und bisher schmerzfreien Knochen auftreten. Die Schmerzen klingen im weiteren Verlauf der Behandlung meistens ab, können aber in seltenen Fällen auch über Monate anhalten.
Bei einer Tagesdosis von 10 mg/kg Kpgw., seltener bei 5 mg/kg Kpgw., kann es vorübergehend zu einem geringgradigen Anstieg des Serum-Phosphat-Spiegels und zu einem Abfall der alkalischen Phosphatase im Serum sowie der Hydroxiprolinausscheidung im Urin kommen.
Bei Patienten unter Didronel-Behandlung wurden seltene Fälle von Leukopenie, Agranulozytose und Panzytopenie gemeldet.
Folgende unerwünschte Wirkungen, die im Zusammenhang mit einer oralen oder intravenösen Verabreichung von Dinatrium-Etidronat beobachtet wurden, sind möglicherweise Substanz-spezifisch: Alopezie; Arthropathien, einschliesslich Pseudogicht und Polymyalgia rheumatica; Brennen der Zunge (Glossitis); Hautreaktionen (einschliesslich Erythema exsudativum multiforme; follikuläre und makulös/makulopapulöse Exantheme); Überempfindlichkeitsreaktionen (einschliesslich Quincke-Ödem, Urtikaria, Pruritus), Exazerbation von Asthma; Exazerbation peptischer Ulzera in Einzelfällen mit Perforation; periphere neurologische Ereignisse wie Parästhesien und periphere Neuropathien sowie zentralnervöse Ereignisse wie Amnesie, Konfusion, Depression und Halluzinationen. Ferner wurde in der Literatur über 2 Fälle perforierter gastrischer Ulzerationen berichtet.

Interaktionen

Nahrungsmittel mit hohem Calciumgehalt, z.B. Milchprodukte, können die Aufnahme des Wirkstoffes im Magen-Darm-Trakt und damit die Wirkung von Didronel herabsetzen.
Gleiches gilt auch für Arzneimittel, die Calcium, Eisen, Magnesium oder Aluminium enthalten (z.B. Antacida, Mineralpräparate, Vitamine mit Mineralzusatz). Ein zeitlicher Abstand von 2 Stunden zwischen der Einnahme von Didronel und eines der oben erwähnten Präparate ist einzuhalten.
Bei gleichzeitiger Gabe von Warfarin kann es in Einzelfällen zu einer Verlängerung der Prothrombinzeit kommen. Eine regelmässige Kontrolle der Prothrombinzeit (Quickwert) wird daher empfohlen.

Überdosierung

Es bestehen keine Angaben über eine akute Überdosierung, doch kann die Möglichkeit einer Hypokalzämie nicht ausgeschlossen werden.
Die chronische Verabreichung hoher Dosen kann zu Mineralisationsstörungen und zu Spontanfrakturen führen (s. «Unerwünschte Wirkungen»).

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Verfalldatum ist auf der Packung gedruckt (Beispiel EXP: FEB 01).

IKS-Nummern

42599.

Stand der Information

Februar 2001.
RL88

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