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Fachinformation zu Lopresor®/- Retard:Daiichi Sankyo (Schweiz) AG
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Pharmakokinetik

Absorption, Distribution und Plasmakonzentration
Metoprolol wird überwiegend aus dem Duodenum und des oberen Teils des Jejunums resorbiert. Nach Einnahme der herkömmlichen Filmtabletten erfolgt die Resorption rasch und vollständig. Aus Lopresor Retard wird Metoprolol langsamer resorbiert, doch seine Verfügbarkeit ist bei beiden Formen gleich.
Maximale Plasmakonzentrationen werden mit herkömmlichen Filmtabletten nach etwa 1,5 bis 2 Stunden und mit Retardtabletten nach etwa 4 bis 5 Stunden erreicht. Im Dosierungsbereich zwischen 50 mg und 200 mg steigt die Plasmakonzentration von Metoprolol etwa proportional zur Dosis.
Infolge des starken First-pass-Effekts in der Leber gelangen nur etwa 50% einer oralen Einzeldosis von Metoprolol in den systemischen Kreislauf. Die präsystemische Elimination ist wegen der genetisch bedingten Unterschiede im oxydativen Metabolismus individuell verschieden stark ausgeprägt. Obwohl das Konzentrationsprofil im Plasma grosse interindividuelle Unterschiede aufweist, ist es im Einzelfall reproduzierbar.
Bei wiederholter Verabreichung ist der systemisch verfügbare Anteil einer Dosis etwa 40% höher als nach einer Einzeldosis, d.h. er beträgt etwa 70%. Dies kann auf einer teilweisen Sättigung des First-pass-Metabolismus beruhen oder auf der durch die geringere Leberdurchblutung herabgesetzten Clearance.
Bei Einnahme mit dem Essen kann sich die systemische Verfügbarkeit einer oralen Einzeldosis um etwa 20-40% erhöhen.

Parenterale Formen
Nach intravenöser Injektion wird Metoprolol sehr rasch mit einer Halbwertszeit von 5-15 min verteilt. 1 Stunde nach intravenöser Injektion von 20 mg betragen die Plasmakonzentrationen etwa 200 nmol/l. Im Dosierungsbereich zwischen 5 und 20 mg verläuft der dosisabhängige Anstieg der Plasmakonzentration linear.

Verteilung und Biotransformation
Die Verteilung von Metoprolol erfolgt rasch, das Verteilungsvolumen wird mit 3,2 bis 5,6 l/kg angegeben. Die Halbwertszeit ist nicht von der Dosierung abhängig und verändert sich bei wiederholter Verabreichung nicht.
Metoprolol wird zu etwa 10% an Plasmaproteine gebunden.
Metoprolol überwindet die Plazentaschranke und geht in die Muttermilch über (siehe «Schwangerschaft und Stillzeit»). Bei Hypertonikern erreicht Metoprolol im Liquor cerebrospinalis gleiche Konzentrationen wie im Plasma.
Metoprolol wird in grossem Umfang in der Leber durch Enzyme des Cytochrom-P450-Systems metabolisiert. Der oxydative Metabolismus von Metoprolol ist genetisch festgelegt. Dies führt dazu, dass bei genetisch bedingtem Debrisoquin - Polymorphisums bei langsamem Metabolisieren erhöhte Plasmakonzentrationen auftreten können. Keiner seiner Metaboliten trägt wesentlich zum betablockierenden Effekt von Metoprolol bei.

Elimination
Die Eliminationshalbwertszeit von Metoprolol beträgt im Durchschnitt 3-4 Stunden und kann bei Individuen mit eingeschränkter Metabolisierung 7-9 Stunden erreichen. Etwa 95% einer Dosis werden im Urin ausgeschieden.
In den meisten Fällen (Individuen mit schneller Metabolisierung) werden weniger als 5% einer oralen Dosis und weniger als 10% einer intravenösen Dosis in unveränderter Form ausgeschieden.
Bei eingeschränkter Metabolisierung werden bis zu 30% einer oralen Dosis und bis zu 40% einer intravenösen Dosis in unveränderter Form ausgeschieden.
Insgesamt beträgt die Plasma-Clearance von intravenös verabreichtem Metoprolol etwa 1 l/min.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Die Plasmakonzentrationen von Metoprolol unterscheiden sich bei älteren und jungen Menschen nicht wesentlich voneinander.
Eine eingeschränkte Nierenfunktion hat keinen Einfluss auf die Bioverfügbarkeit oder die Elimination von Metoprolol, doch die Ausscheidung von Metaboliten ist vermindert. Aber erst bei einer Kreatinin-Clearance von etwa 5 ml/min oder darunter kommt es zu einer signifikanten Akkumulation von Metaboliten; eine solche Akkumulation hat keinen Einfluss auf die betablockierenden Eigenschaften von Metoprolol.
Eine Leberzirrhose kann die Bioverfügbarkeit von unverändertem Metoprolol erhöhen und seine Gesamtclearance vermindern. Bei Patienten mit portokavaler Anastomose betrug die systemische Clearance einer intravenösen Dosis etwa 0,3 l/min und der AUC-Werte war bis zu 6× höher als bei gesunden Probanden. Entzündliche Erkrankungen haben keine Auswirkung auf die Pharmakokinetik von Metoprolol. Eine Hyperthyreose kann die präsystemische Clearance von Metoprolol erhöhen.

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