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Fachinformation zu Lopresor®/- Retard:Daiichi Sankyo (Schweiz) AG
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Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegen Metoprolol und verwandte Derivate oder einen der Hilfsstoffe;
Überempfindlichkeit gegen andere Betablocker (Kreuzallergie auf verschiedene Betablocker ist möglich);
atrioventrikulärer Block 2. und 3. Grades;
dekompensierte Herzinsuffizienz, klinisch relevante Sinusbradykardie (Herzfrequenz unter 45-50 Schläge/min);
Sinusbradykardie;
Sinusknotensyndrom;
schwere periphere arterielle Durchblutungsstörungen;
kardiogener Schock;
unbehandeltes Phäochromozytom (siehe «Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»);
Hypotonie.

Bei oraler Anwendung: Schweres Bronchialasthma oder starker Bronchospasmus in der Anamnese.

Bei intravenöser Anwendung: Bronchialasthma oder Bronchospasmus in der Anamnese (siehe «Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Lopresor ist bei Myokardinfarkt kontraindiziert, wenn der Patient eine Herzfrequenz unter 45-50 Schläge/min, ein PR-Intervall über 0,24 sec, einen systolischen Blutdruck unter 100 mm Hg und/oder eine schwere Herzinsuffizienz aufweist.

Vorsichtsmassnahmen
Im Allgemeinen sollten Patienten mit bronchospastischen Erkrankungen keine Beta-Rezeptorenblocker erhalten. Wegen seiner relativen Kardioselektivität kann jedoch orales Lopresor bei einer leichten bis mittelstarken bronchospastischen Erkrankung vorsichtig eingesetzt werden, wenn andere geeignete Therapien unwirksam oder unverträglich sind. Da die Beta1-Selektivität nicht absolut ist, sollte gleichzeitig ein Beta2-Agonist eingesetzt und Lopresor in der möglichst niedrigsten Dosierung verwendet werden.
Bei Patienten mit Diabetes mellitus ist Lopresor mit Vorsicht anzuwenden, vor allem wenn sie mit Insulin oder oralen Antidiabetika behandelt werden (siehe «Interaktionen mit anderen Medikamenten und andere Formen der Interaktion»). Diabetische Patienten sind darauf hinzuweisen, dass Betablocker die bei Hypoglykämie auftretende Tachykardie abschwächen können; andere Zeichen einer Hypoglykämie wie Schwindel oder Schwitzen werden unter Umständen nicht wesentlich unterdrückt, Schwitzen kann sogar verstärkt werden.
Bei unbehandelter Herzinsuffizienz dürfen Betablocker nicht angewendet werden (siehe «Kontraindikationen»). Der Zustand des Patienten sollte zuerst stabilisiert werden.
Wegen ihres negativen Effekts auf die atrioventrikuläre Reizleitung sollten Betablocker bei Patienten mit einem atrioventrikulären Block ersten Grades nur mit Vorsicht angewendet werden (siehe «Kontraindikationen»).
Beträgt bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen der systolische Blutdruck weniger als 100 mm Hg, sollte Metroprolol nur mit besonderer Vorsicht intravenös verabreicht werden, da das Risiko besteht, dass es bei dieser Art der Anwendung zu weiterem Blutdruckabfall kommt.
Tritt eine zunehmende Bradykardie auf (Herzfrequenz unter 50-55 Schläge/min), sollte die Dosierung allmählich reduziert oder die Behandlung ausschleichend abgesetzt werden (siehe «Kontraindikationen»).
Bei peripheren arteriellen Druchblutungsstörungen (z.B. Raynaud-Syndrom, Raynaud-Phänomen, Claudicatio intermittens) ist Lopresor mit Vorsicht zu verwenden, da Betablocker einen solchen Zustand verschlimmern können (siehe «Kontraindikationen»).
Bei Patienten mit der Diagnose oder der Verdachtsdiagnose eines Phäochromozytoms ist Lopresor nur in Kombination mit einem Alphablocker zu verwenden (siehe «Kontraindikationen»).
Metoprolol unterliegt einem ausgeprägten First-pass-Effekt in der Leber und wird hauptsächlich über den Leberstoffwechsel eliminiert (siehe «Pharmakokinetik»). Bei Leberzirrhose ist daher unter Umständen die systemische Bioverfügbarkeit von Metoprolol erhöht und seine Gesamt-Clearance verringert, was zu höheren Plasmakonzentrationen führt.
Ältere Patienten sind mit Vorsicht zu behandeln. Durch eine zu starke Senkung des Blutdrucks oder der Herzfrequenz kann es zu unzureichender Blutversorgung lebenswichtiger Organe kommen.
Wird unter der Behandlung mit Lopresor eine Narkose erforderlich, ist der Anästhesist darüber zu informieren, dass der Patient mit einem Betablocker behandelt wird. Es ist ein Anästhetikum mit möglichst geringer kardiodepressiver Wirkung zu wählen (siehe «Interaktionen mit anderen Medikamenten und andere Formen der Interaktion»). Wird vor einem chirurgischen Eingriff ein Abbruch der Betablockerbehandlung für erforderlich gehalten, sollte dies allmählich durchgeführt werden und etwa 48 Stunden vor der Narkose abgeschlossen sein.
Die Behandlung mit Lopresor sollte nicht plötzlich abgesetzt werden; dies gilt vor allem für Patienten mit ischämischer Herzkrankheit. Um eine Exazerbation der Angina pectoris zu vermeiden, sollte die Dosierung im Verlauf von 1-3 Wochen allmählich reduziert und, falls erforderlich, zur gleichen Zeit ersatzweise eine andere Behandlung begonnen werden.
Während der Behandlung mit einem Betablocker können anaphylaktische Reaktionen, die durch andere Substanzen ausgelöst werden, einen besonders schweren Verlauf nehmen und sich gegen übliche Dosen von Adrenalin als resistent erweisen. Patienten mit erhöhtem Risiko einer Anaphylaxie sollten, wenn möglich, nicht mit einem Betablocker behandelt werden.
Betablocker können bei Patienten mit Prinzmetal-Angina (vasospastische Angina) die Häufigkeit und die Dauer pektanginöser Anfälle erhöhen. Relativ β1-selektive Betablocker wie Lopresor können bei diesen Patienten eingesetzt werden, jedoch nur mit grösster Vorsicht.
Betablocker können einige der klinischen Zeichen einer Thyreotoxikose verschleiern. Erhält ein Patient mit Thyreotoxikose oder Verdacht auf eine sich entwickelnde Thyreotoxikose Lopresor, sind daher die Schilddrüsen- und die Herzfunktion sorgfältig zu überwachen.
Das im Zusammenhang mit Practolol beschriebene Vollbild eines okulomukokutanen Syndroms wurde unter Lopresor nicht beobachtet. Teilmanifestationen dieses Syndroms (trockene Augen allein oder gelegentlich zusammen mit Hautausschlag) kamen jedoch vor. In den meisten Fällen verschwanden die Symptome bei Abbruch der Behandlung mit Lopresor. Patienten sind sorgfältig auf mögliche Auswirkungen am Auge zu beobachten. Wird ein derartiger Effekt festgestellt, ist ein Abbruch der Behandlung mit Lopresor in Erwägung zu ziehen.

Besonderer Hinweis
Lopresor kann Schwindel, Müdigkeit oder Sehstörungen verursachen (siehe «Unerwünschte Wirkungen») und dadurch die Fähigkeit, ein Fahrzeug zu lenken oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie B.
Im Allgemeinen sollten währen der ersten drei Monate einer Schwangerschaft überhaupt keine Medikamente eingenommen werden, und während der Gesamtdauer einer Schwangerschaft sind die relativen Vorteile und Risiken einer Behandlung sorgfältig gegeneinander abzuwägen.
Es gibt nur in beschränktem Umfang Erfahrungen mit Metoprolol im ersten Schwangerschaftstrimester, aber es wurden keine auf Metoprolol zurückzuführende foetale Missbildungen beobachtet. Betablocker können jedoch die Plazentaperfusion herabsetzen. Die Dosierung ist möglichst niedrig zu halten und die Behandlung sollte mindestens 2-3 Tage vor der Entbindung abgesetzt werden, um eine verstärkte Uteruskontraktilität und Auswirkungen der Betablockade auf das Neugeborene (z.B. Bradykardie, Hypoglykämie) zu vermeiden.
Geringe Mengen von Metoprolol gelangen in die Muttermilch. Bei Verwendung therapeutischer Dosen würde ein Säugling, der täglich 1 l Muttermilch erhält, weniger als 1 mg Metoprolol aufnehmen. Trotzdem sollten Kinder, die gestillt werden, sorgfältig auf Anzeichen der Betablockade überwacht werden.

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