Unerwünschte WirkungenAus klinischen Studien und im Rahmen der Marktüberwachung häufig gemeldete unerwünschte Wirkungen, die mit der intravenösen, respektive oralen Verabreichung von Mesna in Zusammenhang gebracht werden können, sind: Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Koliken (z. B. Leibschmerzen), Appetitlosigkeit, Grippe-ähnliche Symptome, Fieber, Rigor, Flush, Husten, Pharyngitis, Schwindel, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen und Arthralgie.
Da Uromitexan in Kombination mit Chemotherapie verabreicht wird, ist es schwierig, die Nebenwirkungen, die mit Mesna im Zusammenhang stehen könnten, von denen zu unterscheiden, die von den gleichzeitig verabreichten Zytostatika hervorgerufen werden.
Gelegentlich wurden Überempfindlichkeitsreaktionen, zum Teil Organ-bezogene (hyperergische Reaktionen), beobachtet. In einigen Fällen waren diese mit einer verminderten Thrombozytenzahl, Haut- und Schleimhautreaktionen unterschiedlichen Ausmasses und Schweregrads (Rash, Juckreiz, Rötung, Bläschenbildung, Lyell-Syndrom, Stevens-Johnson-Syndrom), lokaler Gewebeschwellung (urtikarielle Ödeme), Konjunktivitis, in seltenen Fällen mit Hypotonie mit Kreislaufreaktionen und erhöhter Pulsrate über 100/min (Tachykardie) sowie mit erhöhter Atemfrequenz (Tachypnoe) als Folge schwerer akuter anaphylaktoider Reaktionen, Hypertension, S-T-Segment-Hebung, Myalgie und einem vorübergehenden Anstieg bestimmter Leberwerte (z. B. Transaminasen) verbunden.
Bei gesunden Freiwilligen wurden bei Verabreichung von intravenösen Einzeldosen von 60 – 70 mg/kg KG pro Tag folgende Nebenwirkungen beobachtet: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Koliken, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Glieder- und Gelenkschmerzen, Kraftlosigkeit wie Erschöpfung und Schwäche (Asthenie), Depressionen, Reizbarkeit, Rash, Hypotension und Tachykardie.
Bei der intravenösen und/oder oralen Verabreichung von Mesna in Kombination mit Oxazaphosphorinen oder oxazaphosphorinhaltigen Kombinations-Chemotherapien wurden in klinischen Studien und in der Postmarketing-Surveillance folgende Nebenwirkungen beobachtet:
Die Häufigkeit der Nebenwirkungen wird nach den folgenden Kriterien angegeben:
Sehr häufig (≥1/10), Häufig (≥1/100, <1/10), Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100), Selten (≥1/10.000, <1/1.000), Sehr selten (<1/10.000).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Häufig: Lymphadenopathie
Sehr selten: Thrombozytopenie (im Rahmen von Überempfindlichkeitsreaktionen)
Nicht bekannt: Panzytopenie, Leukopenie, Lymphopenie, Eosinophilie
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen, zum Teil Organ-bezogene hyperergische Reaktionen, anaphylaktoide Reaktionen
Benyzlalkohol-bedingte Überempfindlichkeitsreaktionen nach Gabe von Uromitexan Multidose sind selten.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Appetitlosigkeit (Anorexie), Gefühl einer Dehydration
Psychiatrische Erkranken
Häufig: Schlaflosigkeit, Albträume
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerzen (36 %), Schwindel (16 %), Lethargie/Verschlafenheit (13 %)
Häufig: Schwindelgefühl, Parästhesie, Hyperästhesie, Synkope, Hypoästhesie, Aufmerksamkeitsstörung
Nicht bekannt: Konvulsion
Augenerkrankungen
Häufig: Konjunktivitis, Photophobie, unscharfes Sehen
Nicht bekannt: periorbitales Ödem
Herzerkrankungen
Häufig: Palpitationen
Sehr selten: erhöhte Pulsfrequenz über 100/min (Tachykardie), S-T-Segment-Hebung
Nicht bekannt: Elektrokardiogramm anomal (entsprechend einer Perimyokarditis)
Gefässerkrankungen
Häufig: Hitzegefühl
Sehr selten: Hypotonie, Hypertonie, Kreislaufreaktionen
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: verstopfte Nase, Husten, Pleuraschmerz, trockener Mund, Bronchospasmus, Dyspnoe, Kehlkopfbeschwerden, Epitaxis, Pharyngitis
Sehr selten: Tachypnoe
Nicht bekannt: Atembeschwerden, Hypoxie, verminderte Sauerstoffsättigung, Hämoptyse
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Bauchschmerzen/Kolik (22 %), Übelkeit (12 %), Diarrhoe (12 %)
Häufig: Erbrechen, Blähungen, Obstipation, Schleimhautreizung1, Flatulenz, brennende Schmerzen (substernal/epigastrisch), Zahnfleischbluten
Nicht bekannt: Stomatitis, unangenehmer Geschmack
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten: vorübergehender Anstieg von Leberfunktionswerten (z. B. Transaminasen)
Nicht bekannt: Hepatitis, erhöhte Gamma-Glutamyltransferase-Werte, erhöhte alkalische Phosphatase im Blut
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Sehr häufig: Hautausschlag2 (13 %)
Häufig: Pruritus, Hyperhidrose
Selten: Flush, Rötung, Bläschenbildung, urtikarielle Ödeme
Sehr selten: schwere Hautreaktionen wie Lyell-Syndrom, Stevens-Johnson-Syndrom
Nicht bekannt: toxische epidermale Nekrolyse, Erythema multiforme, Arzneimittelausschlag (mit Eosinophilie und systemischen Symptomen), Geschwüre und/oder Blasen-/Bläschenbildung (mukokutan, mukosal, oral, vulvovaginal, anorektal), Angioödem, Arzneimittelexanthem, Hautausschlag mit lichtabhängigem Verteilungsmuster (Photodistribution), Urtikaria, Brennen, Erythem
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Rückenschmerzen, Arthralgie, Myalgie, Schmerz in einer Extremität, Kieferschmerzen
Sehr selten: lokale Gewebeschwellung
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig: Dysurie
Nicht bekannt: akute Niereninsuffizienz
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Reaktionen an der Infusionsstelle (25 %), Pruritus an der Infusionsstelle (19 %), Ausschlag an der Infusionsstelle (14 %), Fieber (13 %), grippeähnliche Erkrankung (10%)
Häufig: Schmerzen an der Infusionsstelle, Erythem an der Infusionsstelle, Urtikaria an der Infusionsstelle, Schwellung an der Infusionsstelle, Rigor, Müdigkeit, Brustschmerzen, Unwohlsein
Nicht bekannt: Gesichtsödem, peripheres Ödem, Asthenie, Reaktionen an der Infusionsstelle (Thrombophlebitis, Reizung)
Untersuchungen
Nicht bekannt: Laborzeichen einer disseminierten intravaskulären Gerinnung, verlängerte Prothrombinzeit und verlängerte aktivierte partielle Thromboplastinzeit
1Oral, rektal
2Einschliesslich Ausschläge mit oder ohne Pruritus sowie erythematöse, ekzematöse, papulöse und/oder makulöse Hautausschläge.
Zeit bis zum Eintreten
Im Rahmen dieser Studien traten die Nebenwirkungen bei einigen Teilnehmern nach der ersten Mesna-Exposition auf, bei anderen nach der zweiten oder dritten Exposition. Im Allgemeinen entwickelte sich das vollständige Symptomspektrum eines Studienteilnehmers im Verlauf mehrerer Stunden.
Erfahrungen mit einer Reexposition
Bei einigen Studienteilnehmern traten nach dem ersten Ereignis keine weiteren Reaktionen auf, während sie sich bei anderen nach erneuter Verabreichung in verschärfter Form wiederholten.
Reaktionen an der Infusionsstelle
Bei manchen Studienteilnehmern, bei denen lokale Hautreaktionen an der Infusionsstelle aufgetreten waren, kam es bei einer weiteren Exposition durch Mesna zu Hautreaktionen an anderen Stellen.
Reaktionen der Haut/Schleimhaut
Es wurde berichtet, dass sowohl nach intravenöser als auch nach oraler Verabreichung von Mesna Reaktionen der Haut und Schleimhäute auftraten. Diese umfassten insbesondere Hautausschläge, Pruritus, Hitzegefühl („Flushing“), Schleimhautreizung, pruritische Schmerzen sowie Konjunktivitis. Etwa bei einem Viertel der Studienteilnehmer, bei denen ein Ereignis auftrat, kam es zu Reaktionen der Haut/Schleimhäute in Verbindung mit anderen unerwünschten Symptomen, darunter Dyspnoe, Fieber, Kopfschmerzen, gastrointestinale Symptome, Schläfrigkeit, Unwohlsein, Myalgie sowie grippeähnliche Symptome.
Reaktionen des Gastrointestinaltrakts
Reaktionen des Gastrointestinaltrakts bei gesunden Studienteilnehmern umfassten Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Bauchschmerzen/Kolik, Brennen/Schmerzen im Epigastrium, Obstipation sowie Flatulenz und traten laut Berichten sowohl nach intravenöser als auch nach oraler Verabreichung von Mesna auf.
In-vivo-Effekt auf Lymphozytenwerte
Bei pharmakokinetischen Studien mit gesunden Freiwilligen kam es bei Verabreichung von Mesna-Einzeldosen häufig zu einem raschen (innerhalb von 24 h) und in manchen Fällen deutlichen Rückgang des Lymphozytenwerts, der sich im Allgemeinen innerhalb einer Woche nach der Verabreichung normalisierte. Die Daten aus Studien mit wiederholter Verabreichung über einen Zeitraum von mehreren Tagen reichen nicht aus, um den zeitlichen Verlauf von Veränderungen der Lymphozytenkonzentration unter solchen Bedingungen zu charakterisieren.
In-vivo-Effekt auf die Serumphosphat-Konzentration
Bei pharmakokinetischen Studien mit gesunden Freiwilligen führte die Verabreichung von Mesna an einem oder mehreren Tagen in manchen Fällen zu einer mäßigen vorübergehenden Erhöhung der Serumphosphat-Konzentration.
Diese Phänomene sind beim Interpretieren der Laborergebnisse zu berücksichtigen.
Einige häufig beobachtete Nebenwirkungen in klinischen Studien wie Leukopenie, Granulozytopenie, Anämie, Alopezie und Pneumonie sind nicht auf die intravenöse oder orale Gabe von Mesna, sondern vielmehr auf die gleichzeitig verabreichten Zytostatika zurückzuführen.
Klinische Studien schlossen Patienten über 65 Jahre ein, und es wurde über keine für diese Altersgruppe spezifischen Nebenwirkungen berichtet.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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