ZusammensetzungWirkstoffe
Naproxen-Natrium
Hilfsstoffe
Mikrokristalline Zellulose, Povidon K29/32, Talk und Magnesiumstearat.
Die Kerne der Filmtabletten sind mit einem Film aus Opadry YS-1R-4216 (Hypromellose E 464, Titandioxid E171, Indigokarmin E132 und Macrogol 8000) überzogen.
Gesamtnatriumgehalt Apranax Filmtabletten: 50 mg
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenApranax ist indiziert zur symptomatischen Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen im Zusammenhang mit
▪entzündlichen und degenerativen Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises (rheumatoide Arthritis, Arthrose, Spondylitis ankylosans);
▪extraartikulärem Rheumatismus (Bursitis, Tendinitis, Lumbago, usw.);
▪Dysmenorrhoe;
▪postoperativen und traumatischen Schmerzen;
▪Gicht im akuten Anfall;
▪juveniler rheumatoider Arthritis.
Dosierung/AnwendungAllgemein
Die Filmtabletten können zur Halbierung der Dosis (= 275 mg) anhand der eingeprägten Bruchkerbe halbiert werden.
Unerwünschte Wirkungen lassen sich auf ein Minimum reduzieren, wenn die niedrigste wirksame Dosis während der kürzestmöglichen Dauer, die zur Beherrschung der Symptome nötig ist, verabreicht wird (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Übliche Dosierung
Erwachsene
Entzündliche und degenerative rheumatische Gelenkerkrankungen: Initial und beim akuten Schub: Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 550 mg, danach 275 mg alle 6-8 Stunden nach Bedarf. Die Erhaltungsdosis besteht je nach Intensität der Schmerzen aus 550-1'100 mg/Tag.
Extraartikulärer Rheumatismus, postoperative Schmerzen und posttraumatische Schmerzen: Im Allgemeinen bewährt sich eine tägliche Dosis von 1'100 mg. Die Dosierung soll den individuellen Bedürfnissen angepasst werden, wobei die maximale tägliche Dosis von 1'375 mg nicht überschritten werden sollte.
Die tägliche Dosis kann in einer einzelnen Gabe am Abend oder in 2 Gaben, wobei ein
12-stündliches Intervall eingehalten werden sollte, verabreicht werden.
Dysmenorrhoe: Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 550 mg, gefolgt von 275 mg alle
6-8 Stunden während 3-4 Tagen.
Akuter Gichtanfall: Die empfohlene Initialdosis beträgt 825 mg, gefolgt von 275 mg alle 8 Stunden.
Kinder (über 2 Jahre)
Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern unter 2 Jahren sind nicht belegt.
Juvenile rheumatoide Arthritis: Die empfohlene Dosierung beträgt 10 mg/kg Körpergewicht/Tag in 2 Gaben mit 12-stündlichem Intervall.
In Verbindung mit Schmerzen und Fieber bei Kindern über 2 Jahren: Die empfohlene Startdosis beträgt 10 mg/kg Körpergewicht/Tag, die empfohlene Erhaltungsdosis 2,5 bis 5 mg/kg im
8-stündlichen Intervall. Die Gesamtdosis pro Tag sollte 15 mg/kg nicht überschreiten.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Bei Patienten mit Lebererkrankungen, Nierenerkrankungen sowie bei älteren Patienten sollte das Arzneimittel vorsichtig dosiert und die Behandlung mit der kleinsten noch wirksamen Dosis begonnen werden. Bei Patienten mit Nierenerkrankungen ist die Überwachung des Serumcreatinins und/oder der Creatinin-Clearance empfohlen.
Die Anwendung von Apranax wird bei Patienten, die vor Behandlungsbeginn eine Creatinin-Clearance von weniger als 30 ml/min aufweisen, nicht empfohlen, da bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz sowie bei Dialysepatienten eine Kumulation von Naproxen-Metaboliten beobachtet wurde.
Korrekte Art der Anwendung
Die Einnahme der Filmtabletten erfolgt unzerkaut mit etwas Flüssigkeit.
Kontraindikationen▪Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.
▪Anamnese von Bronchospasmus, Urtikaria oder allergieähnlichen Symptomen nach Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Antirheumatika.
▪Drittes Trimenon der Schwangerschaft (siehe «Schwangerschaft, Stillzeit»).
▪Aktive oder früher durchgemachte Magen- und/oder Duodenalulzera, gastrointestinale Blutungen oder Perforation.
▪Entzündliche Darmerkrankungen (wie M. Crohn, Colitis ulcerosa).
▪Schwere Leberinsuffizienz (Child-Pugh Klasse C).
▪Schwere Leberfunktionsstörungen (Leberzirrhose und Aszites).
▪Schwere Niereninsuffizienz (Creatinin-Clearance <30 ml/min).
▪Schwere Herzinsuffizienz (NYHA III-IV).
▪Behandlung postoperativer Schmerzen nach einer koronaren Bypass-Operation (resp. Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine).
▪Kinder unter 2 Jahren.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenAllgemeiner Warnhinweis für die Anwendung von systemischen nicht-steroidalen Antirheumatika
Gastrointestinale Ulzerationen, Blutungen oder Perforationen können während der Behandlung mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR), COX-2 selektiv oder nicht, jederzeit auch ohne Warnsymptome oder anamnestische Hinweise auftreten. Um dieses Risiko zu verringern, sollte die kleinste wirksame Dosis während der kürzest möglichen Therapiedauer verabreicht werden.
Für gewisse selektive COX-2-Hemmer wurde in Placebo-kontrollierten Studien ein erhöhtes Risiko für thrombotische kardio- und zerebrovaskuläre Komplikationen gezeigt. Es ist noch nicht bekannt, ob dieses Risiko direkt mit der COX-1/COX-2-Selektivität der einzelnen NSAR korreliert. Da für Naproxen zur Zeit keine vergleichbaren klinischen Studiendaten unter maximaler Dosierung und Langzeittherapie vorliegen, kann ein ähnlich erhöhtes Risiko nicht ausgeschlossen werden. Bis zum Vorliegen von entsprechenden Daten sollte Naproxen bei klinisch gesicherter koronarer Herzkrankheit, zerebrovaskulären Erkrankungen, peripherer arterieller Verschlusskrankheit oder bei Patienten mit erheblichen Risikofaktoren (z.B. Bluthochdruck, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden. Auch wegen diesem Risiko sollte die kleinste wirksame Dosis während der kürzest möglichen Therapiedauer verabreicht werden.
Die renalen Effekte der NSAR umfassen Flüssigkeitsretention mit Ödemen und/oder arterieller Hypertonie. Bei Patienten mit beeinträchtigter Herzfunktion und anderen Zuständen, die zur Flüssigkeitsretention prädisponieren, sollte Naproxen deshalb nur mit Vorsicht angewendet werden. Vorsicht ist ebenfalls geboten bei Patienten, die gleichzeitig Diuretika oder ACE-Hemmer einnehmen, sowie bei erhöhtem Risiko einer Hypovolämie.
Gastrointestinale Geschwüre, Blutungen und Perforationen
Bei Patienten mit Magen-Darm-Krankheiten in der Anamnese sollte Apranax nur unter engmaschiger Überwachung gegeben werden.
Wie bei anderen nichtsteroidalen Antirheumatika, kann mit Apranax die Häufigkeit und der Schweregrad gastrointestinaler Komplikationen mit zunehmender Dosis und Behandlungsdauer steigen.
Gastrointestinale Blutungen, Geschwüre oder Perforationen, die lebensbedrohlich sein können, sind bei der Therapie mit sämtlichen nichtsteroidalen Antirheumatika – einschliesslich Apranax – zu jedem Zeitpunkt der Behandlung gemeldet worden. Diese traten mit oder ohne vorherige Warnsymptome oder Vorgeschichte schwerer gastrointestinaler Ereignisse auf. Die bislang durchgeführten Studien haben keine Hinweise auf eine Untergruppe von Patienten geliefert, die dem Risiko einer Ulkuskrankheit oder von Blutungen nicht ausgesetzt wäre.
Bei betagten Patienten treten unerwünschte Wirkungen nichtsteroidaler Antirheumatika häufiger auf; dabei handelt es sich vor allem um gastrointestinale Blutungen und Perforationen, die lebensbedrohlich sein können.
Geschwächte Patienten scheinen Ulkuskrankheiten und Blutungen weniger gut zu vertragen als andere. Die meisten lebensbedrohlichen gastrointestinalen Ereignisse, die mit der Anwendung nichtsteroidaler Antirheumatika zusammenhingen, betrafen betagte und/oder geschwächte Patienten. Das Risiko gastrointestinaler Blutungen, Geschwüre oder Perforationen nimmt mit der Dosis nichtsteroidaler Antirheumatika zu; es ist auch bei Patienten mit Geschwüren in der Anamnese, insbesondere wenn eine Blutung oder Perforation als Komplikation hinzukommt (siehe «Kontraindikationen»), sowie bei betagten Patienten erhöht. Bei diesen Patienten sollte die Therapie mit der niedrigstmöglichen Dosis beginnen. Für diese Patienten sollte eine Kombinationstherapie mit gastroprotektiven Arzneimitteln (z.B. Misoprostol oder Protonenpumpenhemmern) erwogen werden; die gleiche Empfehlung gilt für Patienten, die eine Begleittherapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure oder anderen Arzneimitteln, die das gastrointestinale Risiko erhöhen können, benötigen (siehe «Interaktionen»).
Patienten mit gastrointestinalen unerwünschten Wirkungen in der Anamnese – vor allem betagte Patienten – sollten sämtliche ungewohnten Symptome in der Bauchregion (insbesondere gastrointestinale Blutungen) melden; dies gilt speziell bei Behandlungsbeginn. Treten gastrointestinale Blutungen oder Geschwüre bei Patienten auf, die Apranax erhalten, sollte die Therapie abgesetzt werden.
Vorsicht ist bei Patienten angezeigt, die Begleitmedikamente erhalten, welche das Risiko von Ulzerationen oder Blutungen erhöhen könnten. Dazu gehören orale Corticosteroide, Antikoagulantien vom Cumarintyp, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer sowie Thrombozytenaggregationshemmer (z.B. Acetylsalicylsäure) (siehe «Interaktionen»).
Auswirkungen auf die Nieren
Im Zusammenhang mit der Anwendung von Naproxen-haltigen Arzneimitteln wurde über eingeschränkte Nierenfunktion, Nierenversagen, akute interstitielle Nephritis, Hämaturie, Proteinurie, Papillennekrose und vereinzelt über das nephrotische Syndrom berichtet.
Vorsicht ist bei Patienten angezeigt, deren Erkrankung zu einer Verringerung des Blutvolumens und/oder der Nierendurchblutung führt und bei denen die renalen Prostaglandine eine unterstützende Funktion bezüglich der Nierenperfusion haben. Bei diesen Patienten kann die Verabreichung Naproxen-haltiger Produkte und anderer NSAR zu einer dosisabhängigen Verminderung der Prostaglandinbildung in den Nieren führen und eine manifeste renale Dekompensation oder ein Nierenversagen auslösen. Am meisten gefährdet sind diesbezüglich Patienten, die an Nierenfunktionsstörungen, Hypovolämie, Herzinsuffizienz, Leberfunktionsstörungen oder Salzverlustsyndrom leiden, mit Diuretika, ACE-Hemmer und/oder Angiotensin Rezeptoren-Blocker behandelt werden sowie ältere Patienten. Naproxen-haltige Produkte sind bei diesen Patienten mit grösster Vorsicht zu verwenden, und eine Überwachung der Serumcreatininwerte und/oder der Creatinin-Clearance wird empfohlen, und die Patienten müssen ausreichend hydriert werden. Um der Gefahr einer übermässigen Kumulation von Naproxen-Metaboliten bei diesen Patienten vorzubeugen, sollte eine Reduktion der Tagesdosis erwogen werden.
Aufgrund der hohen Proteinbindung von Naproxen lässt sich seine Plasmakonzentration mittels Hämodialyse nicht verringern.
Hämatologische unerwünschte Wirkungen
Naproxen verringert die Thrombozytenaggregation und verlängert die Blutungszeit. Dieser Effekt muss bei der Bestimmung der Blutungszeit berücksichtigt werden.
Patienten, die an Gerinnungsstörungen leiden oder medikamentöse Therapien erhalten, welche die Hämostase beeinträchtigen, müssen bei der Behandlung mit Naproxen-haltigen Produkten sorgfältig überwacht werden. Patienten mit hohem Blutungsrisiko sowie Patienten, die voll antikoaguliert sind (z.B. mit Dicoumarolderivaten), können bei gleichzeitiger Verabreichung Naproxen-haltiger Produkte vermehrt zu Blutungen neigen.
Anaphylaktische (anaphylaktoide) Reaktionen
Je nach Disposition kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen.
Anaphylaktoide Reaktionen können sowohl bei Patienten mit als auch ohne bekannte Überempfindlichkeit auf Acetylsalicylsäure, andere NSAR oder Naproxen-haltige Arzneimittel auftreten.
Solche Reaktionen können auch bei Personen mit angioneurotischem Ödem, bronchospastischen Reaktionen (z.B. Asthma), Rhinitis und Nasenpolypen in der Anamnese vorkommen. Anaphylaktoide Reaktionen – beispielsweise Anaphylaxie – sind lebensbedrohlich.
Ein Bronchospasmus kann bei Patienten ausgelöst werden, die an Asthma oder Allergien oder einer Überempfindlichkeit gegen Acetylsalicylsäure leiden oder früher litten.
Auswirkungen auf die Leber
Wie bei nichtsteroidalen Antirheumatika allgemein, kann es zur Erhöhung eines oder mehrerer Leberfunktionswerte kommen.
Schwerwiegende hepatische Reaktionen, einschliesslich Ikterus und Hepatitis, sind im Zusammenhang mit diesem Präparat – wie auch mit anderen nichtsteroidalen Antirheumatika – genannt worden. Fälle mit Kreuzreaktivität wurden ebenfalls gemeldet.
Auswirkungen auf die Augen
In seltenen Fällen wurden bei Benutzern von NSAR – einschliesslich Naproxen – unerwünschte Wirkungen auf die Augen gemeldet, zu denen Papillitis, Retrobulbärneuritis und Papillenödem gehörten, ohne dass sich jedoch ein kausaler Zusammenhang herstellen lässt. Demzufolge sollten Patienten, bei denen sich während der Behandlung mit Naproxen-haltigen Produkten Sehstörungen einstellen, einer ophthalmologischen Kontrolle unterzogen werden.
Natrium-/Flüssigkeitsretention bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und periphere Ödeme
Obschon in Stoffwechselstudien keine Natriumretention beobachtet wurde, könnte es sein, dass Patienten mit fraglicher oder beeinträchtigter Herzfunktion einem grösseren Risiko ausgesetzt sind, wenn sie Naproxen nehmen.
Periphere Ödeme sind bei einigen Patienten beobachtet worden, die Apranax oder andere nichtsteroidale Antirheumatika eingenommen haben.
Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Effekte
Bei Patienten mit Hypertonie und/oder leichter bis mittelmässiger Herzinsuffizienz in der Anamnese ist eine angemessene Überwachung und Beratung erforderlich, da über Flüssigkeitsretention und Ödeme in Verbindung mit einer NSAR-Behandlung berichtet worden ist.
Daten von klinischen Studien und epidemiologische Daten weisen darauf hin, dass der Gebrauch von COX-2 Hemmern und einigen NSAR (besonders bei hohen Dosen und Langzeitbehandlung) mit einem leicht erhöhten Risiko arterieller thromboembolischer Ereignisse (zum Beispiel Myokardinfarkt oder Hirnschlag) assoziiert sein könnte. Obwohl die Daten nahelegen, dass der Gebrauch von Naproxen (1'000 mg/d) mit einem geringeren Risiko assoziiert sein könnte, kann ein gewisses Risiko nicht ausgeschlossen werden.
Patienten mit nicht eingestellter Hypertonie, Herzinsuffizienz, bestehender ischämischer Herzkrankheit und/oder cerebrovaskulärer Krankheit sollten nur nach sorgfältiger Abwägung mit Naproxen behandelt werden.
Hautreaktionen
Schwerwiegende Hautreaktionen, davon einige lebensbedrohliche, einschliesslich Dermatitis exfoliativa, Stevens-Johnson-Syndrom, Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS-Syndrom) sowie toxisch-epidermale Nekrolyse, sind im Zusammenhang mit der Anwendung nichtsteroidaler Antirheumatika sehr selten gemeldet worden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Das Risiko, dass diese Reaktion auftritt, scheint bei Behandlungsbeginn am grössten zu sein, und in den meisten Fällen setzen diese Reaktionen innerhalb eines Monats nach Therapiebeginn ein. Apranax sollte beim ersten Auftreten von Hautausschlag, Schleimhautveränderungen oder anderen Anzeichen einer Überempfindlichkeits-reaktion abgesetzt werden.
In seltenen Fällen können Lichtempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Während der Behandlung mit Naproxen sollte daher die Sonneneinwirkung (UV-Strahlen) möglichst reduziert werden.
Kombination mit anderen NSAR
Die Kombination Naproxen-haltiger Produkte mit anderen NSAR wird nicht empfohlen, da ein kumulatives Risiko schwerwiegender NSAR-bedingter unerwünschter Wirkungen besteht.
Vorsichtsmassnahmen bei älteren Patienten und Kindern
Bei älteren Menschen ist die Plasmakonzentration von nichtproteingebundenem Naproxen erhöht, obwohl die Gesamtkonzentration unverändert ist. Bei Verabreichung von hohen Apranax-Dosen bei älteren Patienten ist deshalb Vorsicht geboten. Unerwünschte Wirkungen nichtsteroidaler Antirheumatika treten hier häufiger auf; dabei handelt es sich vor allem um gastrointestinale Blutungen und Perforationen, die lebensbedrohlich sein können. Bei älteren Patienten ist die Clearance verringert. Es wird empfohlen, das Arzneimittel im unteren Dosierungsbereich zu verabreichen (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Die Anwendung von Apranax bei Kindern unter 2 Jahren wird nicht empfohlen.
Vorsichtsmassnahmen bezüglich Fruchtbarkeit
Die Einnahme von Naproxen kann – wie bei allen bekannten Wirkstoffen, welche die Cyclooxigenase/Prostaglandin-Synthese hemmen – die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Die Anwendung wird daher bei Frauen, die schwanger werden möchten, nicht empfohlen. Für Frauen, welche in einer Fruchtbarkeitsabklärung stehen, sollte die Absetzung von Naproxen in Erwägung gezogen werden.
Patienten mit Kochsalzdiät
Dieses Arzneimittel enthält 50 mg Natrium pro Filmtablette entsprechend 2.5% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.
InteraktionenPharmakokinetische/Pharmakodynamische Interaktionen
Die gleichzeitige Verabreichung von Antazida oder Cholestyramin sowie die gleichzeitige Nahrungsaufnahme können die Resorption von Naproxen verzögern, haben aber keinen Einfluss auf den Umfang der Resorption.
Wegen der hohen Plasmaalbuminbindung von Naproxen sind Interaktionen mit anderen albuminbindenden Arzneimitteln, z.B. Antikoagulantien vom Cumarintyp, Sulfonylharnstoffen, Hydantoinen, anderen nichtsteroidalen Antirheumatika und Acetylsalicylsäure, theoretisch möglich. Patienten unter gleichzeitiger Behandlung mit Hydantoinen (Phenytoin), Sulfonamiden oder Sulfonylharnstoffen sollten im Hinblick auf eine eventuelle Dosisanpassung sorgfältig überwacht werden.
Obwohl klinische Studien keine signifikanten Interaktionen mit Naproxen und Antikoagulantien auf Cumarinbasis oder Sulfonylharnstoffen gezeigt haben, ist trotzdem Vorsicht geboten, da Interaktionen mit anderen Präparaten dieser Stoffklasse beobachtet worden sind. Beispielsweise können nichtsteroidale Antirheumatika die Wirkung von Antikoagulantien vom Cumarintyp verstärken. Naproxen verringert die Thrombozytenaggregation und verlängert die Blutungszeit. Diese Wirkung ist bei der Bestimmung der Blutungszeit zu berücksichtigen.
Die gleichzeitige Verabreichung von Probenecid erhöht den Blutspiegel und verlängert die biologische Halbwertszeit von Naproxen.
Bei der gleichzeitigen Verabreichung von Apranax und Methotrexat ist Vorsicht geboten, da Naproxen und einige andere nichtsteroidale Antirheumatika in einem Tiermodell die tubuläre Sekretion von Methotrexat reduziert haben, was möglicherweise dessen Toxizität verstärkt.
Naproxen kann ferner den antihypertensiven Effekt von Betablockern, ACE-Hemmer und Angiotensin Rezeptoren-Blockern vermindern.
Die gleichzeitige Verabreichung von nichtsteroidalen Antirheumatika und ACE-Hemmern oder Angiotensin-Rezeptorblockern kann das Risiko einer Nierenfunktionsstörung erhöhen, insbesondere bei Patienten mit bestehender Einschränkung der Nierenfunktion (siehe Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen).
Es wurde darauf hingewiesen, dass der natriuretische Effekt von Furosemid durch einige Präparate dieser Stoffklasse gehemmt wird.
Eine Hemmung der renalen Lithium-Clearance, die zu erhöhten Lithiumkonzentrationen im Plasma führt, ist ebenfalls gemeldet worden.
Es besteht ein erhöhtes Risiko gastrointestinaler Blutungen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), wenn Thrombozytenaggregationshemmer und selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) in Kombination mit nichtsteroidalen Antirheumatika verabreicht werden.
Schwangerschaft, StillzeitSchwangerschaft
Eine Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryo-fetale Entwicklung negativ beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandinsynthesehemmers in der Frühschwangerschaft hin. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt.
Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandinsynthesehemmers zu erhöhtem prä- und post-implantärem Verlust und zu embryo-fetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte Inzidenzen verschiedener Missbildungen, einschliesslich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandinsynthesehemmer erhielten.
Während des ersten und zweiten Schwangerschaftstrimesters sollte Naproxen nur gegeben werden, wenn dies unbedingt notwendig ist. Falls Naproxen von einer Frau angewendet wird, die versucht schwanger zu werden oder wenn es während des ersten oder zweiten Schwangerschaftstrimesters angewendet wird, sollte die Dosis so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden.
Oligohydramnion / neonatale Niereninsuffizienz / Verengung des Ductus arteriosus
Die Einnahme von NSARs, einschliesslich Naproxen in der 20. SSW oder später kann zu fetalen Nierenfunktionsstörungen führen, die Olygohydramnion und, in bestimmten Fällen, neonatale Niereninsuffizienz verursachen können. Diese unerwünschten Wirkungen treten im Durchschnitt nach Tagen bis Wochen der Behandlung auf, obwohl in seltenen Fällen bereits 48 Stunden nach Beginn der NSAR-Behandlung über Oligohydramnion berichtet wurde. Oligohydramnion ist oft, aber nicht immer, mit Absetzen der Behandlung reversibel. Zu den Komplikationen eines verlängerten Oligohydramnions können z.B. Kontrakturen der Gliedmassen und eine verzögerte Lungenreifung gehören. Nach der Markteinführung waren in einigen Fällen von eingeschränkter neonataler Nierenfunktion invasive Verfahren wie Austauschtransfusion oder Dialyse erforderlich.
Darüber hinaus wurde über eine Verengung des Ductus arteriosus nach der Behandlung im zweiten Trimester berichtet, welche sich in den meisten Fällen nach Absetzen der Behandlung wieder auflöste. Erwägen Sie eine Ultraschallüberwachung des Fruchtwassers und des Fötusherzens, wenn die Behandlung mit Naproxen länger als 48 Stunden dauert. Setzen Sie Naproxen ab, wenn ein Oligohydramnion oder eine Verengung des Ductus arteriosus auftritt, und führen Sie eine Nachuntersuchung gemäß der klinischen Praxis durch.
Während des dritten Schwangerschaftstrimesters ist Naproxen kontraindiziert. Alle Prostaglandinsynthesehemmer können:
den Fetus folgenden Risiken aussetzen:
▪kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler Hypertonie);
▪Nierenfunktionsstörung, die zu Nierenversagen mit Oligohydramniose fortschreitet
Mutter und Kind folgenden Risiken aussetzen:
▪mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein thrombozyten-aggregationshemmender Effekt, der selbst bei sehr geringen Dosen auftreten kann;
▪Hemmung von Uteruskontraktionen, mit der Folge eines verspäteten oder verlängerten Geburtsvorganges.
Stillzeit
NSAR treten in die Muttermilch über. Vorsichtshalber soll Naproxen deshalb von stillenden Frauen nicht eingenommen werden. Ist die Behandlung unerlässlich, ist der Säugling auf Flaschennahrung umzustellen. Naproxen geht in geringen Mengen in die Muttermilch über (Konzentration ca. 1% der Naproxen-Konzentration im Plasma).
Fertilität
Die Anwendung von Naproxen kann die weibliche Fertilität beeinträchtigen und wird daher bei Frauen, die schwanger werden möchten, nicht empfohlen. Bei Frauen, die Schwierigkeiten haben schwanger zu werden oder bei denen Untersuchungen zur Infertilität durchgeführt werden, sollte das Absetzen von Naproxen in Betracht gezogen werden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenBei gewissen Patienten können nach der Einnahme von Naproxen Schläfrigkeit, Schwindel, Schlaflosigkeit oder Depressionen auftreten. Daher ist bei Tätigkeiten, die eine erhöhte Wachsamkeit erfordern (Führen von Fahrzeugen, Bedienen von Maschinen), Vorsicht geboten.
Unerwünschte WirkungenDie unerwünschten Wirkungen sind nach ihrer Häufigkeit sortiert, wobei die häufigste unerwünschte Wirkung zuerst genannt wird. Die Häufigkeit ist wie folgt anzugeben: «Sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1000), «sehr selten» (<1/10'000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: Agranulozytose, aplastische Anämie, Eosinophilie, hämolytische Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich: Hyperkaliämie
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: Depression, Schlafstörungen, abnorme Träume.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerzen (15%).
Häufig: Benommenheit, Somnolenz, Schwindel.
Gelegentlich: aseptische Meningitis, kognitive Störungen, Konzentrationsbeeinträchtigung, Muskelschwäche.
Augenerkrankungen
Häufig: Sehstörungen.
Gelegentlich: Hornhauttrübung, Papillitis, Retrobulbärneuritis und Papillenödem.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Häufig: Ohrensausen (Tinnitus), Hörstörungen.
Gelegentlich: Vermindertes Gehör.
Herzerkrankungen
Häufig: Palpitation.
Gelegentlich: Herzinsuffizienz, Lungenödem.
Gefässerkrankungen
Gelegentlich: Hypertonie, Vaskulitis.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Dyspnoe, Asthma, eosinophile Pneumonie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Dyspepsie (14%).
Häufig: Bauchschmerzen, Obstipation, Sodbrennen, Übelkeit, Durchfall, Stomatitis.
Gelegentlich: abnorme Leberfunktionswerte, Colitis, Ösophagitis, gastrointestinale Blutungen und/oder Perforationen, Hämatemesis, Hepatitis (einige Fälle von Hepatitis verliefen tödlich), Ikterus, Melaena, nicht-peptische gastrointestinale Geschwüre, Pankreatitis, peptische Geschwüre, Stomatitis ulcerosa, Erbrechen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Häufig: kleinflächige Blutungen (Ekchymosen), Juckreiz (Pruritus), Dermatitis, Purpura, Schwitzen.
Gelegentlich: Haarausfall, toxisch-epidermale Nekrolyse, Erythema exsudativum multiforme, Erythema nodosum, fixes Arzneimittelexanthem, Lichen ruber planus, pustulöse Reaktion, Hautausschläge, Lupus erythematodes visceralis, Stevens-Johnson-Syndrom, Urtikaria, Lichtempfindlichkeitsreaktionen, einschliesslich seltener Fälle, die einer Porphyria cutanea tarda («Pseudoporphyrie») oder einer Epidermolysis bullosa glichen. Falls Hautverletzlichkeit, Blasenbildung oder andere Symptome auftreten, die eine Pseudoporphyrie vermuten lassen, sollte die Behandlung eingestellt und der Patient überwacht werden.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Krämpfe, Muskelschmerzen
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Hämaturie, interstitielle Nephritis, nephrotisches Syndrom, Nephropathie, Niereninsuffizienz, Papillennekrose, Erhöhtes Serumkreatinin.
Allgemeine Erkrankungen
Häufig: Ödeme, Durst.
Gelegentlich: anaphylaktoide Reaktionen, angioneurotisches Ödem, Pyrexie (Schüttelfrost und Fieber), Unwohlsein.
Erfahrungen nach der Markteinführung
Die folgenden unerwünschten Wirkungen sind bei der Anwendung nichtsteroidaler Antirheumatika und von Naproxen gemeldet worden:
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems: Agranulozytose, aplastische Anämie, Eosinophilie, hämolytische Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie.
Erkrankungen des Immunsystems: Anaphylaktoide Reaktionen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: Hyperkaliämie.
Psychiatrische Erkrankungen: Depression, abnorme Träume, Schlafstörungen.
Erkrankungen des Nervensystems: Schwindel, Somnolenz, Kopfschmerz, Benommenheit, Retrobulbäre Neuritis, , kognitive Störungen, Konzentrationsbeeinträchtigung, aseptische Meningitis.
Augenerkrankungen: Sehstörungen, Hornhauttrübung, Papillitis, Papillenödem.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths: Hörstörungen, Ohrensausen (Tinnitus), Schwindel.
Herzerkrankungen: Herzklopfen, Herzinsuffizienz ist im Zusammenhang mit der Therapie mit nichtsteroidalen Antirheumatika gemeldet worden, dekompensierte Herzinsuffizienz.
Gefässerkrankungen: Hypertonie, Vaskulitis.
Daten von klinischen Studien und epidemiologische Daten weisen darauf hin, dass der Gebrauch von COX-2 Hemmern und einigen NSAR (besonders bei hohen Dosen und Langzeitbehandlung) mit einem leicht erhöhten Risiko arterieller thromboembolischer Ereignisse (zum Beispiel Myokardinfarkt oder Hirnschlag) assoziiert sein könnte. Obwohl die Daten nahelegen, dass der Gebrauch von Naproxen (1'000 mg/d) mit einem geringeren Risiko assoziiert sein könnte, kann ein gewisses Risiko nicht ausgeschlossen werden.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums: Dyspnoe, Lungenödem, Asthma, eosinophile Pneumonie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Entzündungen, gastrointestinale Blutungen, die – insbesondere bei betagten Patienten – manchmal letal verliefen, Ulzerationen, Perforation und Obstruktion des oberen oder unteren Gastrointestinaltrakts (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Sodbrennen, Übelkeit, Ösophagitis, Erbrechen, Diarrhöe, Flatulenz, Obstipation, Dyspepsie, Abdominalschmerz, Melaena, Hämatemesis, Stomatitis, Verschlimmerung einer Colitis und von Morbus Crohn (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Pankreatitis, Gastritis.
Leber- und Gallenerkrankungen: Hepatitis (einige Fälle von Hepatitis sind letal verlaufen), Ikterus, anomale Leberfunktionstests.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes: Ekchymosen, Juckreiz (Pruritus), Purpura, Ausschlag, Schwitzen, Haarausfall, epidermale Nekrolyse, sehr selten toxische epidermale Nekrolyse, Erythema exsudativum multiforme, bullöse Hautreaktionen, einschliesslich Stevens-Johnson-Syndrom, DRESS-Syndrom, Erythema nodosum, fixes Arzneiexanthem, Lichen ruber planus, pustulöse Reaktion, Hautausschläge, Lupus erythematodes visceralis, Urtikaria, Lichtempfindlichkeitsreaktionen, einschliesslich seltener Fälle, die einer Porphyria cutanea tarda («Pseudoporphyrie») oder einer Epidermolysis bullosa glichen, sowie angioneurotisches Ödem.
Falls Hautverletzlichkeit, Blasenbildung oder andere Symptome auftreten, die eine Pseudoporphyrie vermuten lassen, sollte die Behandlung eingestellt und der Patient überwacht werden.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen: Muskelschmerzen, Muskelschwäche, Krämpfe.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege: Hämaturie, interstitielle Nephritis, nephrotisches Syndrom, Nephropathie, Niereninsuffizienz, Papillennekrose, erhöhtes Serumkreatinin.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse: Unfruchtbarkeit der Frau.
Allgemeine Erkrankungen: Ödem, Durstgefühl, Pyrexie (Schüttelfrost und Fieber), Unwohlsein.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
ÜberdosierungSymptome
Bei starker Überdosierung von Naproxen können Benommenheit, Somnolenz, Oberbauchschmerzen, Bauchbeschwerden, Verdauungsstörungen, Übelkeit, vorübergehende Leberfunktionsstörungen, Hypoprothrombinämie, Nierenfunktionsstörungen, metabolische Azidose, Apnoe, Desorientiertheit oder Erbrechen auftreten. Da Apranax mitunter rasch resorbiert wird, ist schon kurz nach der Verabreichung mit hohen Wirkstoffspiegeln im Blut zu rechnen. Bei einigen wenigen Patienten traten Krämpfe auf, doch ist nicht klar, ob diese mit Naproxen zusammenhingen oder nicht.
Gastrointestinale Blutungen können vorkommen. Hypertonie, akute Niereninsuffizienz, Atemdepression und Koma können nach der Einnahme nichtsteroidaler Antirheumatika auftreten, sind jedoch selten.
Anaphylaktoide Reaktionen sind nach der Einnahme therapeutischer Dosen nichtsteroidaler Antirheumatika gemeldet worden und können nach einer Überdosierung auftreten.
Behandlung
Nach einer Überdosierung nichtsteroidaler Antirheumatika sollte der Patient eine symptomatische und unterstützende Behandlung erhalten. Es gibt keine spezifischen Antidote. Die Verhinderung einer weiteren Resorption (z.B. mit Aktivkohle) kann bei Patienten angezeigt sein, die innerhalb von 4 Stunden nach der Einnahme Symptome aufweisen oder eine starke Überdosis eingenommen haben. Forcierte Diurese, Alkalisierung des Urins, Hämodialyse oder Hämoperfusion sind aufgrund der hohen Proteinbindung unter Umständen nicht zweckmässig.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code
M01AE02
Wirkungsmechanismus
Apranax hat ausgeprägte analgetische, entzündungshemmende und antipyretische Eigenschaften. Die Wirksubstanz, das nichtsteroidale Propionsäurederivat Naproxen-Natrium, hemmt die Prostaglandinsynthese. Das Natrium-Salz des Wirkstoffes wird rasch und vollständig resorbiert, so dass der analgetische Effekt bereits 15-30 Minuten nach peroraler Verabreichung eintritt.
Pharmakodynamik
Siehe unter «Wirkungsmechanismus»
Klinische Wirksamkeit
Keine Angaben.
PharmakokinetikAbsorption
Naproxen-Natrium wird im Magen-Darm-Trakt schnell und vollständig resorbiert. Signifikante Plasmakonzentrationen werden innerhalb von 20 Minuten nach oraler Verabreichung, maximale Wirkstoffkonzentrationen nach 1-2 Stunden erreicht. Gleichzeitige Nahrungsaufnahme kann die Absorption von Naproxen-Natrium verzögern, beeinflusst aber nicht das Ausmass der Absorption.
Distribution
Naproxen besitzt ein Verteilungsvolumen von 0.16 l/kg. Über 99% des Wirkstoffes sind an Serumalbumin gebunden. Bei Dosen von über 500 mg/Tag ist der Anstieg der Plasmalevel nicht mehr proportional, da aufgrund der Sättigung der Proteinbindung bei höheren Dosen ein Anstieg der Clearance erfolgt. Hingegen ist der Anstieg an ungebundenem Naproxen weiterhin proportional zur verabreichten Dosis.
Naproxen tritt in die Synovialflüssigkeit über, durchtritt die Plazentaschranke und wurde in der Milch stillender Mütter in Konzentrationen gefunden, die etwa 1% der Plasmakonzentration entsprachen.
Metabolismus
Naproxen wird in der Leber hauptsächlich zu 6-O-Desmethylnaproxen metabolisiert.
Elimination
Ungefähr 95% einer Apranax-Dosis werden als unverändertes Naproxen, inaktives 6-O-Desmethylnaproxen oder in Form von Konjugaten des Naproxen im Urin ausgeschieden. Kleine Mengen (≤3%) werden in den Faeces ausgeschieden.
Die Clearance von Naproxen beträgt 0,13 ml/min/kg. Die biologische Halbwertszeit im Plasma beträgt ca. 14 Stunden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Niereninsuffizienz
Da Naproxen und seine Metaboliten hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden werden, besteht grundsätzlich die Möglichkeit einer Kumulation bei Niereninsuffizienz. Die Elimination von Naproxen ist bei Patienten mit stark beeinträchtigter Nierenfunktion verringert.
Bei diesen Patienten (Creatinin-Clearance <10 ml/min) wird jedoch mehr Naproxen eliminiert, als man aufgrund des Ausmasses der Niereninsuffizienz schätzen würde.
Kinder
Das pharmakokinetische Profil von Naproxen bei Kindern im Alter zwischen 5 und 16 Jahren ist demjenigen bei Erwachsenen ähnlich, obschon die Elimination bei Kindern im Allgemeinen rascher erfolgt als bei Erwachsenen. Bei Kindern unter 5 Jahren wurden keine pharmakokinetischen Studien mit Naproxen durchgeführt.
Präklinische DatenKarzinogenität
Naproxen ist Sprague-Dawley Ratten in Dosen von 8, 16 und 24 mg/kg/Tag während 24 Monaten mit der Nahrung verabreicht worden. Naproxen war nicht karzinogen in Ratten.
Mutagenität
In Salmonella typhimurium (5 Zell-Linie), Saccharomyces cerevisiae (1 Zell-Linie) sowie Maus-Lymphom Tests wurde keine Mutagenität festgestellt.
Fertilität
Die orale Verabreichung von Naproxen in Dosen von 30 mg/kg/Tag bei männlichen und 20 mg/kg/Tag bei weiblichen Ratten zeigte keine Beeinflussung der Fertilität.
Teratogenität
Bei oraler Verabreichung in Dosen von 20 mg/kg/Tag während der Organogenese zeigte Naproxen in Ratten und Kaninchen keine Teratogenität.
Perinatale/Postnatale Fortpflanzung
Orale Verabreichung von Naproxen an trächtige Ratten in Dosen von 2,10 und 20 mg/kg/Tag während des dritten Trimesters führte zu Schwierigkeiten bei der Geburt. Dies ist ein bekannter Effekt dieser Substanzklasse und wurde auch mit Acetylsalicylsäure und Indomethacin gezeigt.
Sonstige HinweiseBeeinflussung diagnostischer Methoden
Da Apranax durch Artefakt mit gewissen Bestimmungen von 17-Ketosteroiden interferieren kann, sollte die Behandlung 48 Stunden vor Durchführung der Nebennierenfunktionsprüfung abgebrochen werden. Ebenso kann Apranax mit Urinbestimmungen von 5-Hydroxyindolessigsäure interferieren.
Apranax bewirkt eine Hemmung der Thrombozytenaggregation und verlängert die Blutungszeit. Dieser Effekt muss bei Bestimmung der Blutungszeit berücksichtigt werden.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Nicht über 25°C lagern.
Zulassungsnummer43428 (Swissmedic).
PackungenApranax Filmtabletten zu 550 mg (Bruchkerbe): 20 und 50 [B]
ZulassungsinhaberinAtnahs Pharma Switzerland AG, Zug.
Stand der InformationJanuar 2023
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