InteraktionenArzneimittel, welche die Magensäure reduzieren, beeinträchtigen die Resorption von Ketoconazol (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
2. Substanzen, welche den Metabolismus von Ketoconazol beeinflussen
Ketoconazol wird hauptsächlich über das Cytochrom CYP3A4 metabolisiert.
Enzyminduzierende Substanzen wie Rifampicin, Rifabutin, Carbamazepin, Isoniazid, Johanniskrautextrakte, Nevirapin und Phenytoin verringern die Bioverfügbarkeit von Ketoconazol deutlich. Die Kombination mit potenten Enzyminduktoren wird daher nicht empfohlen.
Ritonavir erhöht die Bioverfügbarkeit von Ketoconazol. Demzufolge sollte bei gleichzeitiger Gabe eine Dosisreduktion von Ketoconazol vorgenommen werden.
3. Substanzen, deren Metabolismus durch Ketoconazol beeinflusst wird
Ketoconazol kann den Metabolismus von Substanzen hemmen, welche durch bestimmte hepatische Cytochrom-P-450-Enzyme metabolisiert werden. Dies kann zu einer Verstärkung und/oder Verlängerung von deren Wirkung und Nebenwirkungen führen.
Hiervon betroffen sind z.B. (in alphabetischer Reihenfolge) Alfentanil, Alprazolam, Astemizol, Atorvastatin, Bepridil, Brotizolam Budesonid, Busulfan, Buspiron, Carbamazepin, Chinidin, Cilostazol, Cisaprid, Cyclosporin, Dexamethason, Dihydropyridin, Disopyramid, Docetaxel, Dofetilid, Ebastin, Eletriptan, Eplerenon, Ergotalkaloide (z.B. Dihydroergotamin, Ergometrin, Ergotamin, Methylergometrin), Erlotinib, Everolimus, Fentanyl, Fluticason, Halofantrin, HIV-Protease-Inhibitoren (z.B. Indinavir, Saquinavir), Imatinib, Irinotecan, Levacetylmethadol (Levomethadyl), Lovastatin, Methylprednisolon, Midazolam, Mizolastin, Nisoldipin, Pimozid, Quetiapin, Reboxetin, Repaglinid, Rifabutin, Sertindol, Sildenafil, Simvastatin, Sirolimus (Rapamycin), Solifenacin, Tacrolimus, Terfenadin, Tolterodin, Triazolam, Trimetrexat, Verapamil, Vinca-Alkaloide sowie orale Antikoagulantien.
Bei einigen dieser CYP3A4-Substrate ist infolge der erhöhten Plasmakonzentrationen bei Komedikation mit Ketoconazol das Auftreten einer QT-Verlängerung sowie in seltenen Fällen von Torsades de pointes möglich. Für diese Substanzen ist die gleichzeitige Verabreichung mit Ketoconazol kontraindiziert (vgl. «Kontraindikationen»). Die gleichzeitige Gabe von Domperidon kann ebenfalls zu einer QT-Verlängerung führen.
Über eine Hemmung des p-Glykoproteins kommt es darüber hinaus zu Interaktionen mit Digoxin. Die gleichzeitige Verabreichung von Digoxin und Ketoconazol sollte daher nur mit Vorsicht und unter regelmässiger Überwachung der Digoxinspiegel erfolgen.
In Kombination mit Alkohol wurde vereinzelt über eine Alkohol-Unverträglichkeit (Disulfiram-ähnliche Reaktion) berichtet, charakterisiert durch Hautrötung, flüchtige Hautausschläge, periphere Ödeme, Übelkeit und Kopfschmerzen.
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