Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenNitroderm TTS ist nicht zur unmittelbaren Behandlung akuter Angina-pectoris-Anfälle geeignet. Zur Anfallskupierung sind zusätzlich raschwirkende Nitratpräparate indiziert.
Aufgrund ihrer pharmakologischen Wirkung (Hemmung des Abbaus von cGMP) potenzieren PDE5-Hemmer den blutdrucksenkenden Effekt von Nitraten und anderen NO-Donatoren, was zu schwerwiegender therapieresistenter Hypotonie führen kann. Daher ist die Einnahme von PDE5-Hemmern wie Sildenafil, Tadalafil oder Vardenafil während der Behandlung mit Nitroderm TTS kontraindiziert. Der Patient muss über diese potentiell lebensbedrohende Interaktion informiert werden.
Nach Langzeitbehandlung sollte auch Nitroglycerin, wie andere Nitratpräparate, bei Umstellung auf eine andere Medikation schrittweise abgesetzt und die neue Behandlung zeitlich überlappend begonnen werden.
Nitroderm TTS enthält eine Aluminiumschicht. Daher muss Nitroderm TTS entfernt werden bevor ein magnetisches oder elektrisches Feld am Körper angelegt wird (z.B. zur Durchführung eines MRI, einer Kardioversion, Defibrillation oder Diathermiebehandlung).
Bei frischem Myokardinfarkt oder akuter Herzinsuffizienz soll Nitroderm TTS nur unter sorgfältiger ärztlicher und/oder klinischer hämodynamischer Überwachung angewandt werden.
Hypoxämie: Vorsicht ist bei Patienten angebracht, die an arterieller Hypoxämie infolge schwerer Anämie leiden, da bei ihnen die Biotransformation von Nitroglycerin vermindert ist.
Vorsicht ist auch bei Patienten mit Hypoxämie und einem gestörten Ventilations/Perfusions-Gleichgewicht infolge Lungenerkrankung oder ischämischer Herzinsuffizienz angezeigt. Patienten mit Angina pectoris, Myokardinfarkt oder zerebraler Ischämie leiden häufig an Störungen der kleinen Atemwege (vor allem an alveolärer Hypoxie). In diesen Fällen erfolgt eine Vasokonstriktion innerhalb der Lungen, um die Perfusion aus Bereichen der alveolären Hypoxie in die Lungenbereiche mit besserer Ventilation zu verschieben. Nitroglycerin als wirkungsstarker Vasodilatator könnte diese protektive Vasokonstriktion umkehren, woraus sich dann eine erhöhte Perfusion der schwach ventilierten Bereiche ergäbe. In der Folge würde sich das Ventilations/Perfusions-Gleichgewicht verschlechtern und zu einer weiteren Verminderung des O2-Partialdruckes im arteriellen Blut führen.
Hypertrophische Kardiomyopathie: Nitrate können eine infolge einer hypertrophischen Kardiomyopathie entstandene Angina pectoris verschlimmern.
Verstärkte Angina: Die Möglichkeit häufigerer Anginaanfälle während Zeiten ohne Pflaster sollte beachtet werden. In solchen Fällen ist eine gleichzeitige antianginöse Behandlung wünschenswert.
Häufig führt langfristige oder häufige Anwendung von langwirkenden Nitraten, einschliesslich Nitroderm TTS und anderen transdermalen Systemen, zur Entstehung von Toleranz oder zur Abschwächung des therapeutischen Effekts. Es wird empfohlen, alle 24 h ein Intervall von 8-12 h ohne Pflaster, in der Regel nachts, einzulegen, um eine Toleranzentwicklung zu vermeiden. Im Vergleich zu kontinuierlicher Verwendung hat sich die intermittierende Behandlung bei den meisten Patienten als wirksamer erwiesen. Eine ununterbrochene Applikation kann sich als angemessen erweisen bei Patienten, deren klinische Ansprechbarkeit in der Langzeitbehandlung zuverlässig beurteilt werden kann.
Toleranz gegenüber sublingualem Nitroglycerin: Wenn sich Toleranz gegenüber Nitroglycerinpflaster entwickelt, ist ebenfalls der Effekt von sublingualem Nitroglycerin verringert.
Anwendung von Nitroderm TTS 5 zur Vorbeugung gegen Phlebitis
Die Infusionsstelle sollte regelmässig untersucht werden. Tritt eine Phlebitis auf, sollte eine entsprechende Therapie eingeleitet werden.
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