Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenSelectol darf nur mit Vorsicht (Überwachung, evtl. Dosisanpassung) angewendet werden bei: AV-Block 1. Grades, bifaszikulärem Schenkelblock, Hypotonie, metabolischer Azidose, diabetischer Ketoazidose, schwerer Leber- oder Niereninsuffizienz.
Bei Patienten mit Koronarinsuffizienz darf die Behandlung nicht abrupt abgebrochen werden: plötzliches Absetzen einer β-Rezeptoren-Behandlung kann bei Patienten mit ischämischer Herzerkrankung Anginapectoris-Anfälle auslösen oder deren Schweregrad erhöhen bzw. die kardiale Funktion verschlechtern. Die Dosierung muss schrittweise über 1-2 Wochen reduziert werden.
Vorsicht bei Kombination mit Verapamil (vgl. bei «Interaktionen»).
Bei folgenden Erkrankungen ist ebenfalls Vorsicht geboten:
Herzinsuffizienz: Patienten mit kompensierter Herzinsuffizienz müssen unter Celiprolol-Behandlung eng überwacht werden. Bei Anzeichen einer kardialen Dekompensation muss die Behandlung abgebrochen werden.
Prinzmetal Angina: β-Blocker können die Anzahl und die Dauer der Angina-pectoris-Anfälle erhöhen.
Asthma und bronchospastische Erkrankungen: Aufgrund der β1-selektiven und der β2-agonistischen Wirkungen kann Celiprolol bei kontrollierten Asthmatikern und bei Patienten mit kompensierter chronisch obstruktiven Lungenerkrankung eingesetzt werden.
Cor pulmonale: Die respiratorische und gegebenenfalls die kardiale Insuffizienz sollten vor Verabreichung von Selectol kompensiert sein.
Phaeochromozytom: Selectol nur zusammen mit einem α-Rezeptorenblocker verabreichen. Eine enge Blutdruckkontrolle ist erforderlich.
Diabetes: Selectol kann die Symptomatik einer Hypoglykaemie verschleiern. Obwohl Celiprolol sich nicht auf den Kohlenhydratstoffwechsel auswirkt, kann sich ein latenter Diabetes manifestieren; auch ein bestehender Diabetes kann sich verschlimmern.
Periphere arterielle Verschlusskrankheiten: Patienten überwachen, da vereinzelt eine akute Komplikation möglich ist (unerwünschte Vasokonstriktion).
Psoriasis: Betablocker sollen Patienten, die an Psoriasis leiden, erst nach einer eingehenden Untersuchung verabreicht werden, da sie zur Verschlimmerung der Psoriasis führen können.
Niereninsuffizienz: Siehe Kapitel «Dosierungsanweisung»
Thyreotoxikose: Bei Patienten, die an Hyperthyreose leiden, können die klinischen Anzeichen der Thyreotoxikose (Tachykardie und Tremor) maskiert sein.
Allergische Reaktionen: Allergische Reaktionen wurden mit Celiprolol beobachtet. Celiprolol kann die Empfindlichkeit gegenüber dem Allergen sowie den Schweregrad einer anaphylaktischen Reaktion auf andere Arzneimittel erhöhen.
Allgemeinnarkose: Der Anästhesist muss über eine Celiprolol-Therapie informiert werden. Wenn die Therapie vor der Operation abgesetzt werden soll, so ist eine Zeitspanne von 48 h zwischen der Narkose und der letzten Dosis einzuhalten. Bei Fortführung der Celiprolol-Behandlung ist besondere Vorsicht bei Verwendung von Äther, Cyclopropan und Trichloräthylen angezeigt.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro maximale empfohlene Tagesdosis, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
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