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Fachinformation zu Gynipral®:Takeda Pharma AG
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Eine Entscheidung über die Einleitung der Behandlung mit Gynipral sollte nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Gynipral sollte mit Vorsicht und nur in Einrichtungen mit geeigneter Ausstattung angewendet werden, in denen eine kontinuierliche Überwachung von Mutter und Fetus gewährleistet ist. Gynipral darf bei Patientinnen, die eine ischämische Herzerkrankung oder entsprechende Risikofaktoren aufweisen, nicht zur Tokolyse verwendet werden (siehe «Kontraindikationen»). Vor Beginn einer Behandlung mit Gynipral sollte ein EKG durchgeführt werden, um eine eventuelle Kontraindikation rechtzeitig zu erkennen. Auch bei Vorliegen anderer Herzerkrankungen (wie z.B. Herzklappenerkrankungen, Tachyarrhythmien oder Herzinsuffizienz) darf Gynipral nicht angewendet werden.
Besondere Vorsicht ist bei vorbestehender Hypotonie sowie bei Vorliegen einer Gestose geboten.
Vor und während einer tokolytischen Therapie sollte der Zustand der fetoplazentaren Einheit durch die üblichen Untersuchungsverfahren abgeklärt werden.
Die folgenden Parameter müssen kontinuierlich bei der Mutter und, falls möglich/angemessen, beim Fetus überwacht werden:
·Blutdruck und Herzfrequenz
·EKG
·Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt (zur Vermeidung eines Lungenödems)
·Glukose- und Laktatspiegel (insbesondere bei Diabetikerinnen)
Da Beta-Agonisten mit einer Senkung des Kaliumspiegels im Serum in Verbindung gebracht werden, wodurch das Risiko für Arrhythmien erhöht wird, muss darüber hinaus auch der Kaliumspiegel überwacht werden. Im Allgemeinen fällt die Kaliumkonzentration im Serum während der ersten Tage ab und normalisiert sich im weiteren Behandlungsverlauf. Bei vorbestehender Hypokaliämie ist vor Beginn einer Tokolyse eine orale Kaliumsubstitution vorzunehmen.
Unter der Anwendung anderer β-Agonisten wurde über das Auftreten einer Myokardischämie berichtet. Falls Zeichen einer Myokardischämie (wie Druckgefühl in der Brust, Stenokardien oder EKG-Veränderungen) auftreten, muss die Behandlung mit Gynipral unverzüglich abgebrochen werden.
Die intravenöse Applikation eines β-Agonisten geht in der Regel mit einem Anstieg der mütterlichen Herzfrequenz um 20 bis 50 Schläge pro Minute einher. Die mütterliche Pulsfrequenz muss regelmässig überwacht werden. Auch eine EKG-Überwachung sollte in Erwägung gezogen werden. Im Allgemeinen sollte die mütterliche Pulsfrequenz längerfristig eine Frequenz von 120 Schlägen pro Minute nicht überschreiten. Bei einem exzessiven Anstieg der mütterlichen Herzfrequenz (>130/min bzw. um <50%) und/oder bei einem stärkeren Blutdruckabfall muss die Dosis reduziert werden.
Der mütterliche Blutdruck kann während der Infusion leicht abfallen, wobei der diastolische Blutdruck stärker abfällt als der systolische. Der Abfall des diastolischen Blutdrucks liegt gewöhnlich im Bereich von 10 bis 20 mmHg. Ein stärkerer Blutdruckabfall kann eine Dosisreduktion erforderlich machen.
Unter anderen β-adrenergen Wirkstoffen wurde über eine Verlängerung des QTc-Intervalles berichtet. Es ist nicht bekannt, ob solche Effekte auch für Hexoprenalin zutreffen. Bei Patientinnen mit angeborenem langem QT-Syndrom oder anderen prädisponierenden Faktoren für eine QT-Verlängerung (wie z.B. Hypokalämie), insbesondere auch bei Komedikation mit Arzneimitteln, von welchen eine QT-verlängernde Wirkung bekannt ist (z.B. Antiarrhythmika der Klasse IA und III, Antipsychotika, trizyclische Antidepressiva, Erythromycin), sollte die Anwendung von Hexoprenalin nur nach einer sorgfältigen, individuellen Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Um einem Vena-cava-Kompressionssyndrom vorzubeugen, wird empfohlen, die Patientin in Seitenlage zu bringen, wobei aufgrund der Lage der v. cava das Liegen auf der linken Seite zu bevorzugen ist.
Der Effekt der Infusion auf die fetale Herzfrequenz ist im Allgemeinen schwächer ausgeprägt, es kann jedoch zu einem Anstieg um bis zu 20 Schlägen pro Minute kommen. Die fetale Herzfrequenz muss anfangs alle 15 Minuten, dann alle 1–6 Stunden überwacht werden. Bei intrauteriner Asphyxie sind diese Kontrollen kontinuierlich durchzuführen.
Da unter dem Einfluss von β-Mimetika die Harnausscheidung abnimmt, ist eine übermässige Flüssigkeitszufuhr zu vermeiden und auf eine allfällige Ödembildung zu achten. Bei infusionspflichtigen Patientinnen wird empfohlen, eine Infusionsmenge von 1500 ml nicht zu überschreiten. Die Anwendung von Gynipral mittels einer Infusionspumpe ist vorzuziehen, um das Risiko einer Hypervolämie zu minimieren. Die Kochsalzzufuhr ist in allen Fällen einzuschränken, und die Flüssigkeitsbilanz sollte überwacht werden. Dies gilt insbesondere bei Vorliegen von Begleiterkrankungen, die eine Flüssigkeitsretention begünstigen (Nierenerkrankungen, EPH-Gestose, Präeklampsie), sowie bei einer gleichzeitigen Behandlung mit Kortikosteroiden.
Während und nach der intravenösen Anwendung von Beta-Agonisten wurden Lungenödeme beobachtet. Flüssigkeitshaushalt und kardiorespiratorische Funktion sollten daher sorgfältig überwacht werden. Bei Vorliegen prädisponierender Faktoren (wie Mehrlingsschwangerschaften, Hypervolämie, maternaler Infektion oder Präeklampsie) kann das Risiko für die Entstehung eines Lungenödems zusätzlich erhöht sein.
Ein erhöhtes Risiko besteht ausserdem bei gleichzeitiger Gabe von Kortikosteroiden. Die Indikationsstellung für die (kurzzeitige!) kombinierte Behandlung mit Kortikosteroiden (zur Induktion der fetalen Lungenreifung) erfordert daher eine sorgfältige Abwägung des möglichen Risikos für die Schwangere und des therapeutischen Nutzens für den Feten, und die Therapie sollte möglichst nur unter intensivmedizinischer Überwachung erfolgen. Während der Infusionstherapie muss in solchen Fällen besonders auf Anzeichen einer Flüssigkeitsretention sowie auf mögliche Frühsymptome eines Lungenödems (z.B. Hustenreiz, Dyspnoe, Cyanose) geachtet werden. Falls sich trotz der Vorsichtsmassnahmen ein Lungenödem entwickelt, muss die Hexoprenalin-Infusion umgehend abgebrochen und eine adäquate Behandlung des Lungenödems eingeleitet werden.
Die Anwendung von β-Agonisten wird mit einem Anstieg des Blutzuckers in Verbindung gebracht, insbesondere während der Initialphase der Behandlung. Aus diesem Grund sollten bei Diabetikerinnen Blutzucker und Laktatspiegel überwacht und ggf. die antidiabetische Behandlung während der Tokolyse angepasst werden. Falls es in kurzem zeitlichem Abstand nach einer Tokolyse mit Hexoprenalin zur Geburt kommt, muss beim Neugeborenen auf Zeichen einer Hypoglykämie und/oder einer Azidose geachtet werden.
Bei Patientinnen mit einer individuell gesteigerten Empfindlichkeit gegenüber Sympathomimetika darf Gynipral nur in niedriger, dem Einzelfall angepasster Dosierung und unter besonders sorgfältiger ärztlicher Überwachung gegeben werden.
Die klinischen Symptome einer vorzeitigen Plazentalösung können unter einer tokolytischen Therapie abgeschwächt werden.
Eine Tokolyse mit β-Agonisten wird nach dem Blasensprung sowie bei einer Öffnung des Muttermundes von mehr als 4 cm nicht empfohlen.

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