Eigenschaften/WirkungenATC-Code: A01AD11
Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
Solcoseryl ist ein proteinfreies Hämodialysat und enthält eine grosse Zahl niedermolekularer Bestandteile aus Zellen und Serum von Kälberblut (Dialyse/Ultrafiltration, cut-off 5'000 Da), die bisher nur zum Teil chemisch und pharmakologisch charakterisiert sind.
In verschiedenen Zell- und Gewebekulturen, an Organen und am tierischen Organismus konnte festgestellt werden, dass Solcoseryl
·den aeroben Energiestoffwechsel sowie die oxidative Phosphorylierung und damit die Bereitstellung von energiereichen Phosphaten in unterversorgten Zellen fördert,
·die Sauerstoffverwertung (in vitro) und den Glukosetransport hypoxischer und metabolisch erschöpfter Gewebe und Zellen erhöht,
·die Reparatur- und Regenerationsprozesse geschädigter und/oder unterversorgter Gewebe verbessert,
·sekundäre Degenerationen und pathologische Veränderungen in reversibel geschädigten Zellsystemen verhindert bzw. vermindert,
·die Kollagensynthese in in vitro-Modellen steigert und
·die Zellproliferation und -migration in vitro anregt.
Solcoseryl fördert somit die Refunktionalisierung von durch Hypoxie und/oder Substratmangel reversibel geschädigtem Gewebe und beschleunigt sowie verbessert qualitativ die Abheilung von Läsionen.
Das Oberflächenanästhetikum Lauromacrogolum 400, blockiert reversibel periphere Nervenendigungen. Aufgrund der hohen Benetzungsfähigkeit tritt die Schmerzfreiheit in 1-3 Minuten nach Applikation ein.
Die Wirkung dauert 1-5 Stunden entsprechend der Haftdauer der Paste. Sie hängt von der Lokalisation der Läsion und dem Speichelfluss ab.
Die Pastengrundlage aus Pektin, Gelatine, Carboxymethylcellulose-Natrium, Paraffinöl und Polyethylen bildet nach der Quellung mit Speichel und Wundsekret einen haftenden, elastischen Schutzfilm auf der Wunde.
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