AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Tenormin ist wie alle Betablocker kontraindiziert bei Bradykardie (Puls <50), kardiogenem Schock, Hypotension, metabolischer Azidose, schweren peripheren Zirkulationsstörungen, AV-Block 2. und 3. Grades, Sick-Sinus-Syndrom, unbehandeltem Phäochromozytom, dekompensierter Herzinsuffizienz und bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Atenolol oder einen der Hilfsstoffe.
Vorsichtsmassnahmen
Da das insuffiziente Myokard vom beta-adrenergen Antrieb abhängig ist, sollte Tenormin bei Herzinsuffizienz nicht ohne vorgängige, ausreichende Kompensation verordnet werden. Spezielle Vorsicht ist geboten bei Patienten mit geringer kardialer Reserve.
Tenormin kann aufgrund ungehinderter alpharezeptor-vermittelter Vasokonstriktion der Koronararterien Anzahl und Dauer der Anfälle bei Patienten mit Prinzmetal-Angina erhöhen. Obwohl Tenormin β 1 -selektiv ist, sollte es trotzdem mit grösster Vorsicht angewendet werden.
Tenormin kann bestehende periphere Durchblutungsstörungen verschlechtern. Bei Patienten mit AV-Block 1. Grades soll Tenormin aufgrund des negativen Effektes auf die Reizleitung nur mit Vorsicht eingesetzt werden. Tenormin kann eine hypoglykämisch bedingte Tachykardie abschwächen und Zeichen einer Thyreotoxikose maskieren.
Bei Niereninsuffizienz siehe «Spezielle Dosierungsanweisungen».
Tenormin wirkt vorwiegend auf die kardialen Betarezeptoren. Bei Asthmatikern kann aber eine Erhöhung des bronchialen Widerstandes nicht ausgeschlossen werden. Falls eine solche Bronchialobstruktion auftritt, soll Tenormin abgesetzt werden und wenn nötig ein Bronchodilatator (z.B. Salbutamol) eingesetzt werden.
Falls ein Patient unter der Behandlung Symptome entwickelt, die auf eine zu tiefe Herzrate zurückzuführen sind, sollte die Dosis reduziert werden.
Der Abbruch einer Betablockertherapie bei Patienten mit ischämischer Herzkrankheit sollte ausschleichend erfolgen.
Bei Patienten, welche anamnestisch auf verschiedene Allergene mit einer anaphylaktischen Reaktion reagiert haben, genügen möglicherweise die üblichen Adrenalin-Dosen zur Behandlung einer allergischen Reaktion nicht.
Bei WPW-Syndrom mit Vorhofflimmern kann die Verabreichung von Atenolol i.v. unter Umständen die Kammerfrequenz erhöhen.
Obwohl Tenormin in der Regel keinen Einfluss auf das Lenken von Fahrzeugen und das Bedienen von Maschinen hat, sollte beachtet werden, dass vor allem zu Beginn der Behandlung Müdigkeit oder Schwindel auftreten können.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C. Tierstudien haben unerwünschte Effekte auf den Fetus gezeigt, und es existieren keine kontrollierten Humanstudien. Tenormin passiert die Plazentaschranke und geht in den fetalen Kreislauf über. Die Anwendung von Tenormin bei Schwangeren wurde mit einer Verlangsamung des fetalen Wachstums in Verbindung gebracht. Die Möglichkeit einer fetalen Schädigung kann deshalb nicht ausgeschlossen werden. Unter diesen Umständen soll das Medikament nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fetale Risiko übersteigt. Tenormin reichert sich in der Muttermilch an. Die Anwendung von Tenormin bei Frauen, die schwanger sind, es werden möchten oder die ein Kind stillen, erfordert die Abwägung des voraussichtlichen Nutzens der Therapie gegen ihre möglichen Risiken.
|