Eigenschaften/WirkungenLisurid, der Wirkstoff von Dopergin, ist ein Derivat der Mutterkornalkaloide. Er stimuliert die Dopaminrezeptoren und hemmt die Prolaktinsekretion.
Parkinsonismus
Beim Parkinsonismus, einer Dopaminmangelkrankheit, ersetzt Lisurid das fehlende Dopamin. Es bessert oder beseitigt die verminderte Beweglichkeit (Hypokinesie, Bradykinesie, Akinesie) sowie Rigor und Tremor. Bei Kombinationen von Dopergin mit L-Dopahaltigen Präparaten können, beide Wirkstoffe niedriger dosiert werden. Beide Substanzen ergänzen sich in ihrem Wirkungsmechanismus, da L-Dopa zur Wirksamkeit intakte Dopamin-Neurone benötigt, während Dopergin postsynaptische Dopamin-Rezeptoren direkt stimuliert. Durch die Kombination von L-Dopa-haltigen Präparaten mit Dopergin werden Fluktuationen der Beweglichkeit und Dyskinesien, die bei langdauernder L-Dopa-Therapie häufig vorkommen, günstig beeinflusst bzw. in ihrem Auftreten verzögert.
Endokrine Indikationen
Prolaktin stimuliert die Milchproduktion in der Brustdrüse. Der Prolaktinhemmer Dopergin ist daher geeignet, die normale Produktion der Milch und den Milchfluss zu hemmen (primäres und sekundäres Abstillen) sowie krankhafte Zustände der Brustdrüse zu bessern (Milchstau, Mastitis, Galaktorrhoe). Auch Mastodynie und andere prämenstruelle Beschwerden können auf eine Behandlung mit Prolaktinhemmern ansprechen.
Ein erhöhter Prolaktinspiegel hemmt die Funktion der Gonaden. Amenorrhoe und andere Zyklusstörungen sowie die dadurch bedingte Infertilität der Frau können mit Dopergin behandelt werden, sofern sie auf einem erhöhten Prolaktinspiegel beruhen. Beim Mann sind die entsprechenden Symptome Libido- und Potenzstörungen.
Die Ursache der genannten Störungen können prolaktinproduzierende Hypophysentumoren sein. Bei Makroadenomen wird durch Dopergin neben einer Besserung der klinischen Symptomatik oft auch eine deutliche Verkleinerung des Tumors erreicht.
Bei Akromegalie wird die Überproduktion von Wachstumshormon bei einem Teil der Patienten durch Dopaminagonisten günstig beeinflusst. Deshalb kann hier Dopergin eingesetzt werden, wenn andere Therapieformen nicht möglich sind oder nicht ausreichen.
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