PharmakokinetikDie Pharmakoknietik variiert interindividuell stark (Variationskoeffizient der AUC 22-77%), intraindividuell viel gringer (Variationskoeffizient der AUC 2-27%).
Absorption
Lisurid wird nach peroraler Gabe rasch und vollständig resorbiert. Aufgrund eines ausgeprägten Firstpass-Metabolisumus ist die Bioverfügbarkeit jedoch gering. Die absolute Bioverfügbarkeit bei einer Dosis von 0,2 mg lag bei 21% (Range: 0-56%) bei jungen freiwilligen und bei 14% (Range: 1,3-50%) bei gesunden älteren Probanden.
Maximale Wirkstoffspiegel im Plasma von etwa 200 pg/ml werden nach 1,1 bis 1,3 Stunden erreicht.
Die gleichzeitige Einnahme von Dopergin und Nahrung führt zu einem reduzierten maximalen Wirkstoffspiegel, während die Bioverfügbarkeit unverändert bleibt. Da die jeweiligen Plasma- oder Serumspiegel von Lisurid eng korreliert sind mit dem Auftreten von unerwünschten Wirkungen, z.B. Übelkeit, sollten Dopergintabletten immer zusammen mit einer Mahlzeit oder Zwischenmahlzeit eingenommen werden.
Die therapeutischen Plasmaspiegel bei der Behandlung von Parkinsonpatienten sind abhängig von der individuellen Sensitivität, sollten aber im allgemeinen zwischen 0,2 und 2,0 ng/ml liegen.
Distribution
Das Verteilungsvolumen von Lisurid beträgt 2,3 l/kg. Die Plasmaproteinbindung ist nicht Albuminspezifisch und beträgt ca. 66%.
Lisurid tritt in sehr geringen Mengen in die Muttermilch über. Es bestehen Hinweise, dass Lisurid die Blut Hirn- und die Plazentaschranke passiert.
Metabolismus
Während der Absorption und der ersten Leberpassage wird Lisurid intensiv metabolisiert. Lisurid wird hauptsächlich über Oxidationsreaktionen einschliesslich N-Desalkylierung der N-Diethylgruppe, Hydroxylierung des Benzolrings und Oxidation von Doppelbindungen metabolisiert. Die Konjugation von Metaboliten ist von geringer Bedeutung. Der Hauptmetabolit im Urin ist das 2-Keto-3-hydroxy-Derivat von Lisurid. Pharmakologisch aktive Metaboliten sind nicht bekannt.
Lisurid wird in vitro über CYP 2D6 und 3A4 metabolisiert. Es gibt Hinweise, dass die systemische Verfügbarkeit von Lisurid bei CYP 2D6-Langsammetabolisierern erhöht ist. Lisurid induziert die CYP-Isoenzyme nicht.
Elimination
Die Elimination erfolgt hautpsächlich in Form von Metaboliten zu etwa gleichen Teilen via Nieren und Leber. Unveränderter Wirkstoff kann im Urin lediglich zu 0,1% der verabreichten Dosis festgestellt werden. Die metabolische Clearance von parenteral verabreichtem Lisurid beträgt zwischen 11-14 ml/min/kg. Die Eliminationshalbwertszeit von Lisurid beträgt 2-3 Stunden, diejenige der Metaboliten 10 Stunden.
Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion kann die Elimination verzögert sein und die Plasmaspiegel können sich erhöhen (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Es gibt keine Anzeichen für alters- oder geschlechtsabhängige Unterschiede in der Pharmakokinetik von Lisurid, weder bei freiwilligen Probanden noch bei Parkinsonpatienten.
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