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Fachinformation zu Dopergin®:Schering (Schweiz) AG
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Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegen Lisurid oder andere Derivate von Mutterkornalkaloiden, schwere arterielle Durchblutungsstörungen in der Peripherie und am Herzen (Koronarinsuffizienz), Psychosen (auch in der Anamnese).
Für die Indikation Laktationshemmung aus medizinischen Gründen ist Dopergin kontraindiziert bei Vorliegen von vaskulären Risikofaktoren wie Hypertonie, koronarer Herzkrankheit in der Vorgeschichte oder Nikotinabusus.

Vorsichtsmassnahmen
Beim Abstillen darf weder das Kind angelegt noch die Milch abgepumpt werden, damit der Laktationsreiz entfällt. Im Frühstadium einer Mastitis reicht meist die Einschränkung der Milchbildung durch Dopergin allein aus, und häufig kann danach das Kind weitergestillt werden. Liegt bereits eine bakterielle Superinfektion, persistierendes Fieber oder eine Abszessbildung vor, so sind zusätzliche adäquate Behandlungsmassnahmen (z.B. Gabe von Antibiotika usw.) erforderlich.

Hypertonie nach der Geburt und im Wochenbett
Bei Frauen, die nach der Geburt Dopergin erhalten, ist vor allem während der ersten Behandlungstage der Blutdruck regelmässig zu kontrollieren.
Im Zusammenhang mit Dopamin-Agonisten mit Ergotalkaloid-Struktur als Abstillmittel im Wochenbett wurden in seltenen Fällen Bluthochdruck, Herzinfarkt, Krampfanfälle und Schlaganfälle berichtet. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Behandlung und diesen Ereignissen, die im Wochenbett auch spontan auftreten, wurde nicht gesichert. Da jedoch nicht ausgeschlossen werden kann, dass auch Lisurid bei Wöchnerinnen in seltenen Fällen das Risiko für zerebro- und kardiovaskuläre Komplikationen erhöht, sollte vorsichtshalber bei Frauen, die mit Dopergin abstillen, bei Auftreten von Bluthochdruck, Dauerkopfschmerz oder sonstigen Anzeichen einer Beeinträchtigung des zentralen Nervensystems die Behandlung umgehend abgebrochen werden.
Vor Behandlung einer Hyperprolaktinämie mit Dopergin muss deren Ursache geklärt sein (z.B. Medikamente, Hypothyreose). Besonders wichtig ist die Klärung der Frage, ob ein invasives, grosses Hypophysenadenom vorliegt. Bei Gesichtsfelddefekten oder deutlich vergrösserter Sella besteht die Möglichkeit, sowohl chirurgisch (mit oder ohne zusätzliche Dopergin-Anwendung) als auch mit Dopergin allein zu behandeln.
Eine prolaktinbedingte Unfruchtbarkeit kann eventuell durch Dopergin aufgehoben werden. Sollte eine Schwangerschaft nicht erwünscht sein, müssen zuverlässige Methoden der Empfängnisverhütung angewendet werden. Sobald Verdacht auf eine Schwangerschaft besteht, sollte Dopergin nicht mehr eingenommen werden.
Kommt es bei Frauen, die ein Hypophysenadenom (Prolaktinom) haben zu einer Schwangerschaft, ist mit besonderer Sorgfalt auf Hinweise auf Tumorwachstum zu achten (z.B. starke und anhaltende Kopfschmerzen, Sehstörungen). Monatliche Gesichtsfeldkontrollen und Bestimmungen des Prolaktinblutspiegels sind angezeigt.
Bei Patienten mit Akromegalie ist darauf zu achten, dass Dopamin-Agonisten nur bei etwa der Hälfte dieser Patienten den Wachstumshormonspiegel im Plasma senken, am ehesten dann, wenn gleichzeitig auch der Prolaktinspiegel erhöht ist. Mit einer deutlichen Besserung der klinischen Symptome der Akromegalie kann gerechnet werden, wenn unter Dopergin die Serumspiegel des Wachstumshormons sinken. Der Therapieerfolg lässt sich in vielen Fällen durch einen akuten Suppressionsversuch mit Dopergin voraussagen. Im allgemeinen sollte jedoch zuerst ein neurochirurgischer Eingriff versucht werden, vor allem weil bei Akromegalie - anders als bei Makroprolaktinomen - eine Verkleinerung des Tumors durch Dopamin-Agonisten nur sehr selten eintritt.
Die nicht selten als Begleitsymptom einer Hypothyreose zu beobachtende mässige Hyperprolaktinämie wird durch Substitution mit Schilddrüsenhormonen behandelt.

Vigilität/Reaktionsbereitschaft
Dopergin kann auch bei bestimmungsgemässem Gebrauch im EinzelfalI zu plötzlichem BlutdruckabfaIl führen und damit das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur Teilnahme am Strassenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Masse bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel, sowie bei gleichzeitiger Einahme von Alkohol (siehe «Interaktionen»).

Schwangerschaft, Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C.
Tierstudien haben unerwünschte Wirkungen auf den Fötus gezeigt, die jedoch in keinem Fall über die Folgen der Prolaktinhemmung hinausgingen. Studien bei schwangeren Frauen sind nicht verfügbar, doch bestehen Hinweise, dass Lisurid die Plazentaschranke passiert. Da noch zu wenig Erfahrungen über den Einfluss prolaktinsenkender Medikamente - einschliesslich Dopergin - während der Schwangerschaft vorliegen, sollte das Präparat während der Schwangerschaft vorsorglich nicht eingenommen und bei Eintritt einer Schwangerschaft abgesetzt werden, sofern die Fortführung der Therapie nicht medizinisch streng indiziert ist. In einigen Fällen wurde gezeigt, dass Verlauf und Ausgang einer Schwangerschaft unter Dopergin nicht ungünstig beeinflusst wurden.
Lisurid tritt in sehr geringen Mengen in die Muttermilch über. Es hemmt die Milchproduktion. Obwohl angesichts der nur geringen in die Muttermilch übergehenden Mengen unerwünschte Wirkungen auf den Säugling (z.B. Symptome von Ergotismus) wenig wahrscheinlich sind, sollte bei Behandlung eines postpartalen Milchstaus das Stillen unterbrochen und erst 1 Tag nach Beendigung der Behandlung wieder aufgenommen werden. Die Anwendung von Dopergin kann ansonsten bei stillenden Müttern nicht empfohlen werden.

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