Dosierung/AnwendungDie Tabletten sind stets während einer Mahlzeit oder eines Imbisses einzunehmen. Eine bessere Verträglichkeit lässt sich im allgemeinen erzielen, wenn die Behandlung einschleichend (Ausnahme: primäres Abstillen) und möglichst abends begonnen wird. Dies gilt besonders für höhere Dosierungen.
Um die Tablette zu halbieren, wird diese mit der Einkerbung nach unten zeigend auf eine harte Oberfläche gelegt und durch Fingerdruck geteilt.
Soweit nicht anders verordnet, gelten im einzelnen folgende Richtlinien:
Parkinsonismus
Die Dosis ist dem jeweiligen Einzelfall anzupassen.
In frühen Phasen des Parkinsonismus soll niedrig dosiert werden, Dosisteigerungen sind langsam durchzuführen. Parallel zur Erhöhung der Dopergin-Dosis kann die Dosis des Levodopa-Präparates reduziert werden. Hierauf ist besonders zu achten, wenn gleichzeitig mit Levodopa der MAO-B-Hemmer Selegilin gegeben wird, der die Verfügbarkeit von Dopamin am Rezeptor erhöht und verlängert. In Einzelfällen ist auch eine Monotherapie mit Dopergin möglich.
Die Behandlung beginnt mir einer halben Tablette (= 0,1 mg) am Abend und sollte wöchentlich gemäss folgender Tabelle um eine halbe Tablette gesteigert werden, bis ein klinischer Effekt deutlich wird.
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Behandlungswoche Anzahl der Tabletten
morgens mittags abends
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1 - - ½
2 ½ - ½
3 ½ ½ ½
4 ½ ½ 1
5 1 ½ 1
6 1 1 1
7 weitere wöchentliche Steigerung
um eine halbe Tablette, falls
nötig
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Nach jeder Dosissteigerung sollten die Wirksamkeit und die Verträglichkeit während mindestens einer Woche beobachtet werden, bevor die Dosis erneut erhöht wird.
In der Erhaltungsbehandlung liegt die Tagesdosis zwischen 0,6 mg (3 Tabletten) und 2 mg (10 Tabletten), in Einzelfällen können auch höhere Dosen erforderlich sein. Sie wird im allgemeinen auf 3-4 Einzelgaben verteilt, die zusammen mit Levodopa und/oder anderen Anti-Parkinson-Mitteln gegeben werden können. Bei ausgeprägten Fluktuationen empfiehlt sich die Verteilung der Tagesdosis auf häufigere Einzelgaben.
Wenn Nebenwirkungen auftreten, soll die Dosis vorerst auf keinen Fall weiter erhöht werden. Gegen einen Teil der Nebenwirkungen (Übelkeit, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel) entsteht im allgemeinen Toleranz, so dass nach Abklingen der Erscheinungen die Dosis bei Bedarf weiter erhöht werden kann. Je mehr die Tablettenzahl auf Einzelgaben verteilt wird, desto besser verträglich ist Dopergin.
In fortgeschrittenen Phasen des Parkinsonismus ist mitunter eine raschere Dosissteigerung je nach Verträglichkeit und Wirksamkeit möglich.
Wenn das klinische Bild des Patienten einen raschen Wirkungseintritt von Dopergin wünschenswert macht, lassen sich die oben erwähnten Nebenwirkungen durch Gabe von Domperidon beseitigen und die Dosierung nach Bedarf weiter erhöhen. Dies sollte jedoch die Ausnahme sein. Die Notwendigkeit der Domperidon-Medikation sollte spätestens nach 4 Wochen durch Absetzen überprüft werden. Bei ausgeprägten Nebenwirkungen wird eine vorübergehende Reduktion der Dopergin-Dosis empfohlen.
Prolaktinhemmung
Galaktorrhoe; postpartaler Milchstau, prolaktinbedingte Amenorrhoe; andere prolaktinbedingte Zyklusstörungen; prolaktinbedingte Infertilität der Frau; hyperprolaktinämische Libido- oder Potenzstörungen des Mannes.
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Behandlungstag Anzahl der Tabletten
morgens mittags abends
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1. - - ½
2. - ½ ½
ab 3. ½ ½ ½
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Bei Galaktorrhoe muss die Behandlung bis zum vollständigen Versiegen des Milchflusses, bei Amenorrhoe bis zum Ablauf normaler Zyklen mit regelmässigen Monatsblutungen (hierbei oft über mehrere Monate) durchgeführt werden.
Sobald sich bei postpartalem Milchstau die Beschwerden gebessert haben, kann die Einnahme von Dopergin beendet und - nach einer Frist von 1 Tag - anschliessend meist weitergestillt werden.
Je nach Höhe des Prolaktinspiegels bzw. Wirkung muss die Tagesdosis eventuell gesteigert werden, zur besseren Verträglichkeit um eine halbe Tablette frühestens nach jeweils 3-4 Tagen und auf mehrere Einzelgaben verteilt.
Prämenstruelle Beschwerden
Jeweils am 14. Tag nach dem Einsetzen der Monatsblutung wird abends mit einer halben Tablette begonnen, danach wird morgens und abends je eine halbe Tablette, in schweren Fällen je eine Tablette verabreicht, und zwar bis zum Beginn der nächsten Menstruation. Es ist sinnvoll, Dopergin nach 6-12 Zyklen abzusetzen, um zu überprüfen, ob eine Weiterbehandlung erforderlich ist.
Primäres Abstillen (wo dies medizinisch angezeigt ist)
Die Behandlung soll möglichst sofort nach der Entbindung oder einer Fehlgeburt begonnen werden, auf jeden Fall innerhalb der ersten 24 Stunden. Die tägliche Dosis beträgt 2 bis 3mal 1 Tablette, die Anwendungsdauer 14 Tage. Eine in seltenen Fällen nach dem Absetzen von Dopergin wieder beginnende geringfügige Milchabsonderung lässt sich durch erneute einwöchige Therapie beenden.
Sekundäres Abstillen (wo dies medizinisch angezeigt ist); Mastitis
Vor der Anwendung von Dopergin bei diesen Indikationen muss sichergestellt sein, dass keine erneute Schwangerschaft besteht.
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Behandlungstag Anzahl der Tabletten
morgens mittags abends
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1. - - 1
2. - 1 1
3. bis max. 14. 1 1 1
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Für eine möglichst rasche Hemmung des Milchflusses ist es ratsam, Dopergin bereits vom 1. Tag an 3mal täglich einzunehmen.
Die Behandlung kann 4 Tage nach Versiegen des Milchflusses beendet werden.
Bei Mastitis genügen im allgemeinen nur wenige Anwendungstage. Nach Abklingen der Entzündung kann die Einnahme sofort unterbleiben und anschliessend, nach einer Frist von 1 Tag, meist weiter gestillt werden.
Als Zusatz- oder Alternativbehandlung bei Akromegalie
Dosierung wie bei Prolaktinhemmung (siehe oben). Je nach Verträglichkeit und Wirkung auf die Wachstumshormonspiegel kann die Dosis auch weiter, bis auf max. 2 mg pro Tag, erhöht werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, vor allem Dialysepatienten, sind gegenüber Dopamin-Agonisten besonders empfindlich. Die Behandlung ist daher bei solchen Patienten mit möglichst niedrigen Dosen stets einschleichend zu beginnen.
Da zur Anwendung von Dopergin bei Patienten mit schweren Störungen der Leberfunktion noch keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen, sollte Dopergin bei solchen Patienten nur bei zwingender Indikation verwendet und besonders vorsichtig und niedrig dosiert werden.
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