ch.oddb.org
 
Apotheken | Arzt | Interaktionen | Medikamente | MiGeL | Services | Spital | Zulassungsi.
Fachinformation zu Atgam®:Pharmacia AG
Vollst. FachinformationDDDDrucken 
Gal.Form/Ther.Gr.Zusammens.Eigensch.Pharm.kinetikInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Anw.einschr.Unerw.Wirkungen
Interakt.Überdos.Sonstige H.Swissmedic-Nr.Stand d. Info. 

Dosierung/Anwendung

Hauttest
Um die Patienten mit einem erhöhten Risiko anaphylaktischer Reaktionen zu identifizieren, soll vor der ersten Behandlung unbedingt ein Hauttest durchgeführt werden. In einem ersten Schritt wird ein epikutaner Pricktest mit unverdünntem Atgam durchgeführt. Tritt 10 Minuten danach keine Quaddel auf, so wird ein intradermaler Test durchgeführt. Dazu wird 0,02 ml einer 1:1000 v/v Verdünnung von Atgam in steriler physiologischer Kochsalzlösung, sowie eine separate NaCl-Kontrolle des gleichen Volumens injiziert. Nach 10 Minuten wird die Atgam-Einstichstelle mit der Kontrollstelle verglichen. Falls der Durchmesser der Quaddel an der Atgam-Einstichstelle 3 mm oder mehr über demjenigen der Kontrollstelle liegt (oder falls der Pricktest positiv ist), so weist dies auf eine Sensibilisierung hin, und es muss mit einem erhöhten Risiko von systemischen allergischen Reaktionen bei intravenöser Verabreichung gerechnet werden.
Es gilt dabei zu beachten, dass der prognostische Wert dieses Tests klinisch nicht abgesichert ist. Allergische Reaktionen wie Anaphylaxien sind auch bei Patienten mit negativem Hauttest aufgetreten. Ebenso lassen sich aus einem Hauttest keine Voraussagen über die spätere Entwicklung einer Serumkrankheit machen. Ist das Ergebnis des Hauttests positiv, müssen alternative Behandlungsmethoden ernsthaft in Erwägung gezogen werden. Das Nutzen/Risiko-Verhältnis muss sorgfältig abgewogen werden. Wird eine Behandlung trotz positivem Hauttest eingeleitet, muss ein entsprechend erfahrener Arzt und die Ausrüstung für lebensrettende Sofortmassnahmen unmittelbar zur Verfügung stehen.
Systemische Reaktionen, wie Hautausschlag am ganzen Körper, Tachykardie, Dyspnoe, Hypotonie oder Anaphylaxie, schliessen eine weitere Anwendung von Atgam aus.

Dosierungsempfehlungen

Nierentransplantation

Verzögerung der Abstossreaktion: 15 mg/kg pro Tag während 14 Tagen, gefolgt von weiteren 14 Tagen mit alternierender Verabreichung der gleichen Dosis (total 21 Dosen in 28 Tagen). Mit der Behandlung wird innerhalb von 24 Stunden vor oder nach der Transplantation begonnen.

Behandlung der Abstossreaktion: Die empfohlene Dosis beträgt 10-15 mg/kg pro Tag während 14 Tagen. Weitere Dosen können alternierend bis zu einer Gesamtdosis von 21 verabreicht werden. Mit der Therapie wird sofort nach der Feststellung der ersten Reaktion begonnen.

Aplastische Anämie
10-20 mg/kg während 8 bis 14 Tagen; in den meisten klinischen Studien wurden 15-20 mg/kg eingesetzt. Während weiterer 14 Tage kann dieselbe Dosis jeden zweiten Tag verabreicht werden, bis zu einer Gesamtdosis von 21. Da bei der Behandlung mit Atgam Thrombopenie auftreten kann, können bei Patienten mit aplastischer Anämie prophylaktische Bluttransfusionen notwendig sein, um die Thrombozytenzahl auf klinisch akzeptierbarem Niveau zu halten.

Spezielle Dosierungsanweisungen
Die Erfahrung mit Atgam bei Kindern ist begrenzt. Atgam wurde in vergleichbaren Dosen wie beim Erwachsenen einer kleinen Zahl von Kindern mit Nierentransplantaten und aplastischer Anämie erfolgreich verabreicht.

Anleitung zur Herstellung der Infusionslösung
Vor dem Gebrauch müssen sämtliche Parenteralia visuell auf Festkörper oder Verfärbungen kontrolliert werden. Da Atgam Gammaglobuline enthält, variiert sein Aussehen von durchsichtig bis leicht opaleszent, seine Farbe von farblos bis hellrosa oder braun. Während der Lagerung kann eine leichte körnige oder flockige Ausfällung entstehen. Atgam soll weder im unverdünnten noch im verdünnten Zustand geschüttelt werden, da starkes Schäumen und/oder Denaturierung der Proteine auftreten kann.
Zur Verdünnung wird die gesamte Tagesdosis von Atgam in eine auf dem Kopf stehende Infusionsflasche mit dem sterilen Vehikel eingebracht, so dass unverdünntes Atgam nicht mit Luft im Inneren der Flasche in Berührung kommt. Die Konzentration darf nicht höher als 4 mg/ml Lösung sein. Zur gründlichen Mischung werden leichte Rotations- oder Kippbewegungen angewandt.
Geeignete Vehikel sind folgende Injektionslösungen: 0,9% Kochsalzlösung, 5% Glukose in 0,225% Kochsalzlösung, 5% Glukose in 0,45% Kochsalzlösung. Atgam sollte nicht mit Glukose- oder stark sauren Lösungen verdünnt werden, da niedrige Salzkonzentrationen Ausfällungen bewirken können. In Infusionslösungen mit tiefem pH-Wert kann Atgam ebenfalls physikalisch instabil sein. Verdünnte Lösungen müssen bis zum Gebrauch im Kühlschrank aufbewahrt und innert 24 Stunden nach der Verdünnung (inkl. Infusion) aufgebraucht werden.

Anweisung zur Verabreichung
Die Infusionslösung soll vor der Verabreichung auf Raumtemperatur gebracht werden. Atgam ist vorzugsweise in einen vaskulären Shunt, in eine arterio-venöse Fistel oder zur Vermeidung von Phlebitiden und Thrombosen in eine zentrale Vene zu infundieren. Damit keine unlöslichen Stoffe, die während der Lagerung entstehen können, infundiert werden, sollte ein Infusionsbesteck mit einem Filter der Porengrösse 0,2-1,0 Mikron (µm) verwendet werden. Die Dauer der Atgam-Infusion soll mindestens 4 Stunden betragen. Während der Verabreichung von Atgam soll immer eine Ausrüstung für Notfälle und Wiederbelebung bereitstehen. Die Patienten sind während der Infusion laufend auf allfällige allergische Reaktionen zu beobachten.

2024 ©ywesee GmbH
Einstellungen | Hilfe | FAQ | Anmeldung | Kontakt | Home