Fachinformation zu Rapifen®: | Piramal Critical Care Limited, London, Zweigniederlassung Rüschlikon | | ZusammensetzungWirkstoffe
Alfentanilum ut Alfentanili hydrochloridum.
Hilfsstoffe
Natrii chloridum (3.54 mg Natrium pro 1 ml), Aqua ad iniectabilia.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenAnalgetikum für die Anästhesie.
Aufrechterhaltung der Anästhesie
Rapifen eignet sich für längere chirurgische Eingriffe, bei welchen eine rasche Aufwachphase mit nur kurzer Atemdepression von Bedeutung ist. Nach der Bolus-Injektion werden entweder eine Dauerinfusion oder zusätzliche Injektionen nach Bedarf verabreicht. Durch die leichte Steuerbarkeit von Rapifen kann schmerzhaften chirurgischen Stimuli schnell durch eine vorübergehende Dosiserhöhung entgegengewirkt werden.
Kurznarkosen
Infolge seines schnellen Wirkungseintrittes und seiner kurzen Wirkungsdauer eignet sich Rapifen auch als Bolus-Injektion für kurze, schmerzhafte chirurgische Eingriffe, sowohl bei stationären als auch bei ambulanten Patienten. Die chirurgische Analgesie wird 1 Minute nach der Bolus-Injektion erreicht.
Dosierung/AnwendungBehandlungsziele und Unterbrechung der Behandlung
Vor Beginn der Behandlung mit Rapifen sollte in Übereinstimmung mit den Leitlinien für die Schmerzbehandlung mit dem Patienten eine Behandlungsstrategie vereinbart werden, die die Behandlungsdauer und die Behandlungsziele umfasst.
Während der Behandlung sollte ein regelmässiger Kontakt zwischen Arzt und Patient bestehen, um die Notwendigkeit einer Fortsetzung der Behandlung zu beurteilen, ein Absetzen des Arzneimittels in Erwägung zu ziehen und gegebenenfalls die Dosierung anzupassen. Wenn ein Patient die Behandlung mit Rapifen nicht länger benötigt, kann es ratsam sein, die Dosis schrittweise zu reduzieren, um Entzugserscheinungen zu vermeiden (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Bei unzureichender Schmerzkontrolle sollte die Möglichkeit einer Gewöhnung (Toleranz) und eines Fortschreitens der Grunderkrankung in Betracht gezogen werden (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die Dosierung soll individuell festgelegt werden. Dabei sollten folgende Faktoren berücksichtigt werden: Alter, Körpergewicht, physischer Zustand, zugrundeliegende Erkrankungen, gleichzeitige Einnahme anderer Arzneimittel, Art der zur Anwendung gelangenden Anästhesie und Art und Dauer des chirurgischen Eingriffes.
Zur Vorbeugung von Bradykardie kann eine geringe Dosis eines Anticholinergikums intravenös (i.v.) unmittelbar vor Einleitung der Anästhesie verabreicht werden.
1. Für kurze Eingriffe und Anwendung bei ambulanten Patienten
Rapifen in kleinen Dosen eignet sich für kleine, kurze chirurgische Eingriffe, Manipulationen und für ambulante Patienten, vorausgesetzt kardiopulmonale Überwachungseinrichtungen sind vorhanden.
Für Eingriffe, die weniger als 10 Min. dauern, genügt im Allgemeinen eine i.v. Bolus-Injektion von 7–15 µg/kg Körpergewicht (KG) (1-2 ml/70 kg KG). Wenn der Eingriff länger als 10 Min. dauert, sollten weitere Dosen von 7–15 µg/kg KG (1-2 ml/70 kg KG) alle 10–15 Min. oder nach Bedarf verabreicht werden.
Geräte zur Unterstützung der Atmung müssen auf jeden Fall verfügbar sein. In den meisten Fällen kann die spontane Atmung aufrechterhalten werden, wenn eine Dosis von 7 µg/kg KG (1 ml/70 kg KG) oder weniger langsam injiziert wird. Empfohlene weitere Dosen mit dieser Methode sind dann 3,5 µg/kg KG (0,5 ml/70 kg KG).
Eine postoperative Nausea ist von relativ kurzer Dauer und in der Regel mit den üblichen Methoden zu kontrollieren.
2. Bei Eingriffen mittlerer Dauer
Die Dosis der initialen i.v. Bolus-Injektion kann entsprechend der voraussichtlichen Dauer der Operation gemäss folgendem Schema bestimmt werden:
Dauer des Eingriffes (Min.)
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Rapifen-Dosis bei i.v. Bolus-Injektion
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µg/kg KG
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ml/70 kg KG
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10-30
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20-40
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3-6
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30-60
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40-80
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6-12
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>60
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80-150
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12-20
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Wenn der Eingriff länger als 60 Min. dauert oder sehr schmerzhaft ist, sollte die Analgesie folgendermassen aufrechterhalten werden:
·Fraktionierte Bolus-Dosis von 15 µg/kg KG (2 ml/70 kg KG) Rapifen oder
·Dauer-Infusion von 1 µg/kg/Min. (0,14 ml/70 kg KG/Min).
Um einer postoperativen Atemdepression vorzubeugen, sollte die letzte Dosis Rapifen 10 Minuten vor Ende des Eingriffs verabreicht werden.
Perioden schmerzhafter Stimuli können mit geringeren Dosis-Gaben von Rapifen oder durch vorübergehende Erhöhung der Infusionsgeschwindigkeit leicht überbrückt werden.
Wenn Rapifen ohne N2O/O2, andere Inhalationsanästhetika oder Hypnotika verwendet wird, sollte die Erhaltungsdosis erhöht werden.
3. Bei länger dauernden Eingriffen
Rapifen kann als analgetischer Bestandteil der Anästhesie bei chirurgischen Eingriffen längerer Dauer verwendet werden, insbesondere wenn eine rasche Extubation indiziert ist. Optimale analgetische und stabile autonome Bedingungen werden mittels einer individuell angepassten intravenösen Erhaltungsdosis aufrechterhalten, sowie durch Veränderung der Infusionsgeschwindigkeit, je nach chirurgischen Stimuli und klinischen Reaktionen des Patienten.
4. Zur Einleitung der Anästhesie
Bei Patienten mit adäquater Muskelrelaxierung bewirkt eine i.v. Bolus-Dosis von ≥120 µg/kg KG (17 ml/70 kg KG) Rapifen Bewusstlosigkeit und Analgesie bei gleichzeitiger Erhaltung einer guten kardiovaskulären Stabilität.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Bei älteren (>65 Jahre) und geschwächten Patienten sollte die Initialdosis reduziert werden.
Die Wirkung der Initialdosis sollte bei der Bestimmung weiterer Dosen berücksichtigt werden.
Auch bei Patienten mit Leberinsuffizienz sollte, um eine Akkumulation zu vermeiden, bei wiederholten Injektionen oder bei einer Dauerinfusion die Dosis entsprechend reduziert werden. Eine reduzierte Dosis ist bei Patienten mit einer Schilddrüsenunterfunktion ratsam. Bei Niereninsuffizienz ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung und Sicherheit von Rapifen Injektionslösung bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht ausreichend geprüft worden.
KontraindikationenBekannte Unverträglichkeit gegenüber einem der Bestandteile von Rapifen oder gegenüber Opioiden.
Obstruktive Atemwegserkrankung oder Atemdepression, wenn nicht gleichzeitig ventiliert wird.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenAtemdepression
Wie bei allen Opioiden besteht ein Risiko für eine klinisch relevante Atemdepression im Zusammenhang mit der Anwendung von Rapifen. Eine Atemdepression kann, wenn sie nicht sofort erkannt und behandelt wird, zu Atemstillstand und Tod führen. Die Behandlung einer Atemdepression umfasst je nach klinischem Zustand des Patienten eine engmaschige Beobachtung, unterstützende Massnahmen und die Verabreichung von Opioidantagonisten. Eine schwerwiegende, lebensbedrohliche oder tödliche Atemdepression kann zu jedem Zeitpunkt der Therapie auftreten, das Risiko ist zu Beginn der Therapie oder nach einer Dosiserhöhung am grössten.
Bei einer tiefen Analgesie kann die Atemdepression bis in die postoperative Phase andauern oder dort wieder auftreten. Deshalb sollten die Patienten ständig überwacht werden und es sollten eine Reanimationsausrüstung und ein Opioid-Antagonist zur Verfügung stehen.
Eine Hyperventilation während der Anästhesie kann postoperativ die Beatmung beeinflussen.
Schlafbezogene Atemstörungen
Opioide können schlafbezogene Atemstörungen einschliesslich zentraler Schlafapnoe (ZSA) und schlafbezogener Hypoxämie verursachen. Die Anwendung von Opioiden geht mit einer dosisabhängigen Erhöhung des Risikos für eine zentrale Schlafapnoe einher.
Bei Patienten, mit zentraler Schlafapnoe sollte eine Verringerung der Opioid-Gesamtdosis in Betracht gezogen werden.
Gleichzeitige Anwendung mit zentral dämpfenden Substanzen
Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden mit Benzodiazepinen oder anderen zentral dämpfenden Substanzen kann zu starker Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen.
Aufgrund dieser Risiken dürfen Opioide und Benzodiazepine oder andere zentral dämpfende Arzneimittel nur an Patienten, für die keine alternative Behandlungsoption in Frage kommt, begleitend verabreicht werden. Wird entschieden, Rapifen begleitend zu Benzodiazepinen oder anderen zentral dämpfenden Arzneimitteln zu verschreiben, sind die jeweils niedrigste wirksame Dosierung und eine minimale Dauer der gleichzeitigen Anwendung zu wählen. Die Patienten müssen engmaschig auf Anzeichen und Symptome von Atemdepression und Sedierung überwacht werden. (siehe Rubrik «Interaktionen»).
Arzneimittelabhängigkeit und Missbrauchspotenzial
Unter der wiederholten Anwendung von Opioiden kann sich eine Toleranzentwicklung und physische und/oder psychische Abhängigkeit entwickeln. Nach Anwendung von Opioiden kann eine iatrogene Abhängigkeit auftreten. Rapifen kann wie andere Opioide missbraucht werden, und alle Patienten, die Opioide erhalten, sind auf Anzeichen von Missbrauch und Sucht zu überwachen. Patienten mit erhöhtem Risiko für Opioid-Missbrauch können dennoch angemessen mit Opioiden behandelt werden, diese Patienten müssen jedoch zusätzlich auf Anzeichen von Falschanwendung, Missbrauch oder Sucht überwacht werden.
Die wiederholte Anwendung von Rapifen kann zu einer Opioidgebrauchsstörung führen. Missbrauch oder absichtliche Falschanwendung von Rapifen kann Überdosierung und/oder Tod zur Folge haben. Das Risiko für die Entwicklung einer Opioidgebrauchsstörung ist erhöht bei Patienten mit Substanzgebrauchsstörungen (einschliesslich Alkoholgebrauchsstörung) in der persönlichen oder familiären (Eltern oder Geschwister) Vorgeschichte, bei Rauchern oder bei Patienten mit anderen psychischen Erkrankungen (z.B. Major Depression, Angststörungen und Persönlichkeitsstörungen) in der Anamnese. Die Patienten müssen auf Anzeichen eines Suchtverhaltens (drug-seeking behaviour) überwacht werden (z.B. zu frühe Nachfrage nach Folgerezepten). Hierzu gehört auch die Überprüfung von gleichzeitig angewendeten Opioiden und psychoaktiven Arzneimitteln (wie Benzodiazepinen). Bei Patienten mit Anzeichen und Symptomen einer Opioidgebrauchsstörung sollte die Konsultation eines Suchtspezialisten in Betracht gezogen werden.
Versehentliche Exposition
Die Patienten und ihre Betreuungspersonen müssen darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass Rapifen einen Wirkstoff in einer Menge enthält, die tödlich sein kann, dies gilt besonders für Kinder. Patienten und ihre Betreuungspersonen müssen darauf hingewiesen werden, alle Dosiereinheiten für Kinder unerreichbar aufzubewahren und angebrochene oder nicht verwendete Dosiereinheiten ordnungsgemäss zu entsorgen.
Neonatales Opioidentzugssyndrom
Die längere Anwendung von Rapifen in der Schwangerschaft kann zu einem neonatalen Opioidentzugssyndrom führen, das potenziell lebensbedrohlich ist, wenn es nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Die Therapie sollte gemäss Protokollen erfolgen, die von Neonatologie-Experten entwickelt wurden. Ist der Einsatz von Opioiden bei einer Schwangeren über einen längeren Zeitraum notwendig, weisen Sie die Patientin auf das Risiko des neonatalen Opioidentzugssyndroms hin und stellen Sie sicher, dass die geeignete Behandlung gegebenenfalls zur Verfügung steht.
Muskelrigidität
Rapifen kann Muskelrigidität (darunter auch Thoraxrigidität) bewirken, welche durch eine der folgenden Massnahmen verhindert werden kann: langsame i.v. Injektion (normalerweise ausreichend bei tiefen Dosen), Prämedikation mit Benzodiazepinen und Verabreichung von Muskelrelaxantien.
Nicht-epileptische (myo)klonische Bewegungen können auftreten.
Herzerkrankungen
Bradykardie oder möglicherweise Herzstillstand können auftreten, wenn dem Patienten eine ungenügende Menge eines Anticholinergikums verabreicht wurde, oder wenn Rapifen mit einem nicht vagolytischen Muskelrelaxans kombiniert wurde. Eine Bradykardie kann mit Atropin behandelt werden.
Spezielle Dosierungsbedingungen
Wie andere Opioide kann Rapifen Hypotonie, speziell bei hypovolämischen Patienten, auslösen. Es sollten geeignete Massnahmen getroffen werden um den Arteriendruck zu stabilisieren.
Bei Patienten mit stark verminderter Dehnbarkeit der zerebralen Gefässe (Compliance) sollten schnelle Bolus-Injektionen vermieden werden, da bei diesen Patienten die vorübergehende Senkung des Arteriendruckes normalerweise von einer kurz dauernden Reduktion des zerebralen Perfusionsdruckes begleitet ist.
Patienten mit einer chronischen Opioid-Therapie oder mit einem Opioid-Abusus in der Anamnese benötigen eventuell höhere Dosen.
Bei älteren und geschwächten Patienten wird empfohlen, die Dosis zu reduzieren. Bei Patienten mit einer der folgenden Krankheiten soll Rapifen, wie andere Opioide, vorsichtig dosiert werden: unbehandelter Hypothyroidismus, Lungenkrankheit, reduzierte Atemreserve, Alkoholismus, verminderte hepatische oder renale Funktion. Diese Patienten bedürfen ebenso einer längeren postoperativen Überwachung.
Nebenniereninsuffizienz
Opioide können eine reversible Nebenniereninsuffizienz hervorrufen, die eine Überwachung und Glukokortikoid-Ersatztherapie erfordert. Symptome der Nebenniereninsuffizienz können u.a. Folgendes umfassen: Übelkeit, Erbrechen, Appetitverlust, Müdigkeit, Schwäche, Schwindel oder niedrigen Blutdruck.
Verminderte Sexualhormone und erhöhtes Prolaktin
Die Langzeitanwendung von Opioiden kann mit erniedrigten Sexualhormon-Spiegeln und einem erhöhten Prolaktinspiegel verbunden sein. Die Symptome beinhalten verminderte Libido, Impotenz oder Amenorrhoe.
Opioidinduzierte Hyperalgesie
Opioid-induzierte Hyperalgesie (OIH) tritt auf, wenn ein Opioid-Analgetikum paradoxerweise eine Zunahme der Schmerzen oder eine Steigerung der Schmerzempfindlichkeit verursacht. Dieser Zustand unterscheidet sich von der Toleranz, bei der zur Aufrechterhaltung einer bestimmten Wirkung höhere Opioiddosen erforderlich sind. Zu den Symptomen der OIH gehören unter anderem eine Zunahme der Schmerzen bei Erhöhung der Opioiddosis, eine Abnahme der Schmerzen bei Verringerung der Opioiddosis oder Schmerzen bei normalerweise nicht schmerzhaften Reizen (Allodynie). Wenn bei einem Patienten der Verdacht auf eine OIH besteht, ist eine Verringerung der Opioiddosis oder eine Opioidrotation zu prüfen.
Spasmus des Sphincter Oddi/ Pankreatitis
Opioide können eine Funktionsstörung und einen Spasmus des Sphincter Oddi verursachen, wodurch der intrabiliäre Druck zunimmt und das Risiko für Gallenwegsymptome und Pankreatitis steigt.
Pädiatrische Population
Die Anwendung und Sicherheit von Rapifen Injektionslösung bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht ausreichend geprüft worden.
Natrium-Gehalt
·Die 2 ml Ampulle enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg); d.h. sie ist nahezu «natriumfrei»
·Die 10 ml Ampulle enthält 35.4 mg Natrium, entsprechend 1.8% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme aus der Nahrung von 2 g.
InteraktionenArzneimittel mit dämpfender Wirkung auf das Zentralnervensystem (ZNS)
Die gleichzeitige Anwendung anderer, das ZNS beeinflussende Arzneimittel wie andere Opioide, Sedativa, wie Benzodiazepine oder Hypnotika, Allgemeinanästhetika, Phenothiazine, Tranquilizer, Skelettmuskelrelaxantien, sedierende Antihistaminika, Gabapentinoide (Gabapentin und Pregabalin) und Alkohol kann additive dämpfende Effekte ergeben, die zu Atemdepression, Hypotonie, starker Sedierung oder Koma führen und manchmal tödlich verlaufen können (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Wenn Patienten solche zentral dämpfenden Substanzen erhalten haben, sollte die Dosis von Rapifen reduziert werden bzw. nach der Verabreichung von Rapifen sollte die Dosierung von anderen ZNS-dämpfenden Substanzen herabgesetzt werden. Dies ist besonders wichtig nach operativen Eingriffen, da die tiefe Analgesie mit einer ausgeprägten Atemdepression einhergeht, die in der postoperativen Phase persistieren oder erneut auftreten kann. Die Gabe eines zentral dämpfenden Arzneimittels wie beispielsweise eines Benzodiazepins oder damit verwandter Medikamente während dieser Phase kann das Risiko für eine Atemdepression unverhältnismässig steigern (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Bei ambulanten Patienten sollte deshalb auf die zusätzliche Gabe von Benzodiazepinen verzichtet werden.
Die Blutkonzentrationen von Propofol sind bei Kombination mit Rapifen um 17% höher als ohne Rapifen. Die gleichzeitige Anwendung von Alfentanil und Propofol macht gegebenenfalls eine Verringerung der Rapifen-Dosis erforderlich.
Inhibitoren von Cytochrom P450 3A4 (CYP3A4-Inhibitoren)
Alfentanil wird hauptsächlich über das Cytochrom P450 3A4-Enzym metabolisiert. In vitro Daten legen nahe, dass starke Inhibitoren des Enzyms P450 3A4 (z.B. Ketoconazol, Itraconazol, Ritonavir) den Metabolismus von Alfentanil hemmen können. Pharmakokinetik-Daten am Menschen deuten darauf hin, dass der Metabolismus von Alfentanil durch Fluconazol, Voriconazol, Erythromycin, Diltiazem und Cimetidin (bekannte Enzym-Hemmer des Cytochrom P450 3A4) gehemmt wird. Dies könnte das Risiko einer verzögerten oder verlängerten Atemdepression erhöhen. Die gleichzeitige Anwendung von solchen Substanzen (CYP3A4-Inhibitoren) mit Rapifen erfordert eine spezielle Überwachung des Patienten. Im Besonderen könnte es nötig sein, die Dosis von Rapifen zu senken.
MAO-Hemmer und serotonerge Substanzen
Ein Serotonin-Syndrom kann auftreten bei gleichzeitiger Verabreichung von Opioiden mit Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmer) und serotonergen Wirkstoffen, wie selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI), Serotonin-Norepinephrin-Wiederaufnahmehemmern (SNRI) und trizyklischen Antidepressiva (TCA). Zu den Symptomen eines Serotonin-Syndroms können Änderungen des Bewusstseinszustands, autonome Instabilität, neuromuskuläre Anomalien und/ oder gastrointestinale Symptome gehören.
Es wurde festgestellt, dass MAO-Hemmer die Wirkung von narkotischen Analgetika verstärken können. Es ist daher empfehlenswert, MAO-Hemmer 2 Wochen vor dem Eingriff abzusetzen.
Schwangerschaft, StillzeitSchwangerschaft
Im Tierversuch ist Rapifen weder embryotoxisch noch teratogen (siehe «Präklinische Daten»). Es bestehen jedoch keine klinischen Erfahrungen über die Anwendung von Rapifen in der Schwangerschaft und dessen möglichen Einfluss auf die Entwicklung des Fetus. Bei der Anwendung während der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten. Vor der Verabreichung dieses Arzneimittels an schwangere Patientinnen müssen die möglichen Risiken und Vorteile gegeneinander abgewogen werden.
Die längere Anwendung von Rapifen in der Schwangerschaft kann zu einem neonatalen Opioidentzugssyndrom führen, das potenziell lebensbedrohlich ist, wenn es nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Die Therapie sollte gemäss Protokollen erfolgen, die von Neonatologie-Experten entwickelt wurden. Ist der Einsatz von Opioiden bei einer Schwangeren über einen längeren Zeitraum notwendig, weisen Sie die Patientin auf das Risiko des neonatalen Opioidentzugssyndroms hin und stellen Sie sicher, dass die geeignete Behandlung gegebenenfalls zur Verfügung steht (siehe auch Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die i.v. Verabreichung während der Geburt (inklusive Sectio caesarea) wird nicht empfohlen, weil Rapifen die Plazenta passiert und die spontane Atmung in der Neugeborenen-Periode unterdrücken kann.
Wird Rapifen trotzdem verabreicht, müssen Geräte zur Unterstützung der Atmung für die Mutter und das Kind sofort verfügbar sein. Ein Opioid-Antagonist für das Kind muss immer verfügbar sein. Die Halbwertszeit des Opioid-Antagonisten kann kürzer sein als die Halbwertszeit von Alfentanil, daher kann wiederholende Verabreichung des Opioid-Antagonisten erforderlich sein.
Stillzeit
Rapifen kann in die Muttermilch übertreten. Daher wird Stillen oder Verwendung von abgepumpter Muttermilch bis 24 Stunden nach Verabreichung von Rapifen nicht empfohlen.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenPatienten sollen nach Verabreichung von Rapifen für mindestens 24 Stunden nicht fahren und keine Maschinen bedienen.
Unerwünschte WirkungenWie alle Opioidanalgetika verursacht Rapifen eine Miosis und eine dosisabhängige Atemdepression (einschliesslich tödlichem Ausgang). Die Atemdepression kann in der postoperativen Phase erneut einsetzen. Rapifen kann Muskelrigidität (darunter auch Thoraxrigidität) und myoklonische Bewegungen verursachen.
Daten aus klinischen Studien
Die Sicherheit von Rapifen wurde bei 1'157 Probanden in 18 klinischen Studien geprüft. Rapifen wurde zur Einleitung der Narkose oder als begleitendes Analgetikum/Anästhetikum bei örtlicher Narkose oder Vollnarkose während kurzen, mittleren und langen chirurgischen Eingriffen angewendet.
Die Probanden erhielten mindestens eine Dosis Rapifen und es wurden Sicherheitsdaten erhoben.
Nachfolgend sind unerwünschte Wirkungen aufgeführt, die bei mit Rapifen behandelten Probanden in diesen Studien gemeldet wurden.
Die Häufigkeit ist wie folgt angegeben:
«Sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (<1/10, ≥1/100), «gelegentlich» (<1/100, ≥1/1'000), «selten» (<1/1'000, ≥1/10'000), «sehr selten» (<1/10'000, einschliesslich Einzelfällen).
Unerwünschte Wirkungen, die bei mit Rapifen behandelten Probanden (n= 1'157) in 18 klinischen Studien gemeldet wurden:
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Euphorische Stimmung.
Selten: Agitation, Weinen.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Motorische Störungen, Schwindel, Sedierung, Dyskinesie.
Gelegentlich: Kopfschmerz, Schläfrigkeit, Reizunempfindlichkeit.
Augenerkrankungen
Häufig: Sehstörungen (verschwommenes oder doppeltes Sehen).
Herzerkrankungen
Häufig: Bradykardie, Tachykardie.
Gelegentlich: Rhythmusstörungen, verlangsamter Puls.
Gefässerkrankungen
Häufig: Hypotonie, Hypertonie, Blutdruckabfall, Blutdruckanstieg.
Selten: Venenschmerz.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Apnoe.
Gelegentlich: Schluckauf, Hyperkapnie, Laryngospasmus, Atemdepression (einschliesslich tödlichem Ausgang).
Selten: Bronchospasmus, Epistaxis.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Übelkeit (17%), Erbrechen (14%).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Allergische Dermatitis, Hyperhidrose.
Selten: Pruritus.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Muskelrigidität.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Müdigkeit, Schüttelfrost, Schmerzen an der Injektionsstelle.
Gelegentlich: Schmerz.
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
Häufig: Operationsschmerzen.
Gelegentlich: Postoperative Agitation, Atemwegskomplikationen infolge der Narkose, postoperative Verwirrtheit.
Selten: Neurologische Komplikationen infolge der Narkose, operationsbedingte Komplikationen, Komplikationen infolge der endotrachealen Intubation.
Unerwünschte Wirkungen nach Markteinführung
Postmarketing-Daten
Nachfolgend sind unerwünschte Wirkungen aufgeführt, die nach der Markteinführung von Rapifen im Rahmen der Marktüberwachung festgestellt wurden. Die unerwünschten Wirkungen sind nach Häufigkeitskategorie auf der Basis der Häufigkeit der Spontanmeldungen aufgeführt. Die durch Spontanmeldungen ermittelten Häufigkeiten zeigen nicht die wahre Inzidenz oder Häufigkeit wie Daten aus klinischen oder epidemiologischen Studien (bedingt durch under-reporting).
Nach der Markteinführung identifizierte unerwünschte Wirkungen bei Anwendung von Rapifen nach Häufigkeitskategorie, geschätzt auf Basis der Häufigkeit der Spontanmeldungen:
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Überempfindlichkeit (einschliesslich anaphylaktische Reaktion, anaphylaktoide Reaktion und Urtikaria).
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr selten: Orientierungsverlust.
Häufigkeit nicht bekannt: Abhängigkeit.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr selten: Bewusstseinsverlust¹, Krämpfe, Myoklonus.
Augenerkrankungen
Sehr selten: Miosis.
Herzerkrankungen
Sehr selten: Herzstillstand.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr selten: Atemstillstand, Atemdepression², Husten.
Häufigkeit nicht bekannt: zentrales Schlafapnoe-Syndrom.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufigkeit nicht bekannt: Pankreatitis.
Leber- und Gallenerkrankungen
Häufigkeit nicht bekannt: Spasmus des Sphincter Oddi.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr selten: Erythem, Hautausschlag.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr selten: Pyrexie.
¹ Postoperativer Zeitraum.
² Einschliesslich Fälle mit tödlichem Ausgang.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
ÜberdosierungAnzeichen und Symptome
Eine Überdosierung mit Rapifen manifestiert sich in einer Ausweitung seiner pharmakologischen Wirkungen. Atemdepression, deren Schweregrad von Bradypnoe bis Apnoe variieren kann, kann beobachtet werden.
Toxische Leukenzephalopathie wurde bei Überdosierung von Opioiden beobachtet.
Behandlung
Im Falle einer Hypoventilation oder Apnoe sollte Sauerstoff verabreicht und kontrolliert beatmet werden. Im Falle einer Atemdepression soll ein spezifischer Opioid-Antagonist (z.B. Naloxon) verabreicht werden. Dabei ist zu beachten, dass die Atemdepression länger als die Wirkung des Opioid-Antagonisten anhalten kann. Es kann deshalb notwendig sein, mehrere Dosen des Antagonisten zu verabreichen. Bei gleichzeitig auftretender Muskelrigidität soll ein Muskelrelaxans intravenös verabreicht werden, um die Beatmung zu erleichtern.
Der Patient sollte sorgfältig überwacht werden, und es sollte auf eine ausreichende Körpertemperatur und eine genügende Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden. Bei schwerer oder anhaltender Hypotonie sollte die Möglichkeit einer Hypovolämie in Betracht gezogen werden, welche mit einer geeigneten parenteralen Flüssigkeitsverabreichung korrigiert werden kann.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code
N01AH02
Wirkungsmechanismus
Alfentanil ist ein synthetisches Opioid mit der pharmakologischen Wirkungsweise eines µ-Agonisten.
Pharmakodynamik
Rapifen ist ein potentes Opioid-Analgetikum mit sehr schnellem Wirkungseintritt und kurzer Wirkungsdauer. Im Vergleich zum chemisch verwandten Fentanyl setzt die Wirkung von Rapifen viermal schneller ein, und die Wirkungsdauer ist dreimal kürzer, wobei die analgetische Potenz etwa um den Faktor 4 geringer ist. Die maximale analgetische Wirkung tritt bereits eine Minute nach der Injektion auf. Die Dauer der analgetischen und der atemdepressorischen Wirkung ist abhängig von der verabreichten Dosis, wobei der analgetische Effekt im Allgemeinen länger anhält.
Die Tiefe der Analgesie kann dem Schmerzniveau des chirurgischen Eingriffs angepasst werden.
Hohe Dosen Rapifen (>120 µg/kg) induzieren Schlaf. Rapifen ruft keine kardiovaskuläre oder hormonelle Stressantwort hervor. Es gewährleistet eine komplikationslose Aufwachphase, sofern diese nicht durch nachhaltig wirkende Komedikation beeinflusst wird.
Alle Wirkungen von Rapifen werden durch spezifische Opioid-Antagonisten (z.B. Naloxon) aufgehoben.
Wie alle Opioid-Analgetika verursacht Rapifen Miosis. Gelegentlich treten Muskelrigidität (insbesondere am Thorax) und Euphorie auf. Abgesehen von einer leichten Bradykardie und einer geringen Senkung des arteriellen Mitteldruckes bei der Einleitung zeichnet sich eine Narkose mit Rapifen durch stabile kardiovaskuläre Parameter aus. Die Inzidenz von Nausea und Erbrechen in der postoperativen Phase ist klein.
Bei Patienten, denen Dosen bis zu 200 µg/kg Rapifen verabreicht wurden, zeigte sich keine merkliche Erhöhung des Histamin-Spiegels und auch keine klinisch manifeste Histaminfreisetzung.
Während durchschnittlichen bis lange andauernden chirurgischen Eingriffen kann die Analgesie mittels wiederholter Injektion oder Dauerinfusion von Rapifen aufrechterhalten werden.
Klinische Wirksamkeit
Keine Angaben.
PharmakokinetikAlfentanil wird nur intravenös angewendet.
Absorption
Nach einer Bolus-Injektion wird die maximale Wirkung innerhalb einer Minute erreicht (vergleichsweise nach 30 Minuten bei Morphin).
Distribution
Der geringe Ionisationsgrad (11% bei pH = 7,4) trägt zu einer raschen aber beschränkten Verteilung ins Gewebe bei. Die gemessenen Verteilungsvolumina sind 1,27–4,81 l (Verteilungsvolumen des zentralen Kompartiments) bzw. 12,1–98,2 l (Verteilungsvolumen im Steady-state). Die Plasmaproteinbindung von Alfentanil beträgt ungefähr 92%.
Die sequentiellen Distributionshalbwertszeiten von Alfentanil betragen 0,4–2,2 Minuten und 8–32 Minuten.
Veränderungen des Blut-pH-Wertes beeinflussen die Plasmaproteinbindung kaum.
Metabolismus
Alfentanil wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert. Die Metaboliten sind inaktiv und werden zu 70–80% im Urin ausgeschieden.
Elimination
Alfentanil wird nach intravenöser Verabreichung rasch eliminiert. Es sind terminale Eliminationshalbwertszeiten von 83–223 Minuten berichtet worden. Die Plasma-Clearance bei Probanden unter 40 Jahren beträgt durchschnittlich 356 ml/Min. und nimmt jenseits des 40. Lebensjahres pro Lebensjahrzehnt um ca. 8% ab. Im Urin wird nur 1% unverändertes Alfentanil gefunden. Nach Erreichen des Steady-state bleibt die Eliminationshalbwertszeit unverändert.
Es wird zu ca. ¼ mit den Faeces und ¾ mit dem Urin ausgeschieden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leberfunktionsstörungen
Nach Anwendung einer intravenösen Einzeldosis von 50 µg/kg ist die terminale Halbwertszeit bei zirrhotischen Patienten signifikant länger als bei Kontrollpersonen. Das Verteilungsvolumen bleibt unverändert. Bei zirrhotischen Patienten steigt die ungebundene Fraktion von Alfentanil auf 18,5% im Vergleich zu 11,5% bei Kontrollpersonen. Dieser Anstieg des Anteils der ungebundenen Fraktion zusammen mit einer Verringerung der Clearance von 3,06 ml/Min./kg bei Kontrollpersonen auf 1,60 ml/Min./kg bei zirrhotischen Patienten ergeben einen länger anhaltenden und ausgeprägteren Effekt (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Bei aortokoronaren Bypass-Operationen unter einer Alfentanil-Dauerinfusion sind erhöhte Eliminationshalbwertszeiten beobachtet worden.
Nierenfunktionsstörungen
Das Verteilungsvolumen und die Clearance der ungebundenen Fraktion sind bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und gesunden Kontrollpersonen ähnlich. Die ungebundene Fraktion von Alfentanil bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion steigt auf 12,4% bis 19% im Vergleich zu 10,3% bis 11% bei Kontrollpersonen. Dies kann unter Umständen zu einer Verstärkung der klinischen Wirkung von Alfentanil führen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Kinder und Jugendliche
Die Proteinbindung bei Neugeborenen beträgt 75% und steigt bei Kindern auf 85%. Die Plasma-Clearance bei Neugeborenen beträgt etwa 7,2 ± 3,2 ml/kg/Min. und 4,7 ± 1,7 ml/kg/Min. bei Kindern im Alter zwischen 4,5 und 7,75 Jahren. Das Verteilungsvolumen im Gleichgewichtszustand war bei Neugeborenen 1'230 ± 520 ml/kg und bei Kindern 163,5 ± 110 ml/kg. Die Halbwertszeit beträgt bei Neugeborenen 146 ± 57 Minuten und bei Kindern 40,2 ± 8,9 Minuten.
Präklinische DatenPräklinische Effekte wurden nur bei Expositionen beobachtet, die weit über der maximalen humanen Dosis lagen und haben somit keine grosse Relevanz für den klinischen Gebrauch.
Alfentanil weist eine sehr grosse therapeutische Breite auf. Ausgedrückt durch das Verhältnis LD50:ED50 bei Ratten ergibt sich für Alfentanil ein Quotient von 1'080, verglichen mit 4,8 bei Pethidin; 69,5 bei Morphin und 281,8 bei Fentanyl.
Resultate aus Studien zur Toxizität (Einfach- und Mehrfach-Dosierung), zur Reproduktionstoxizität, Mutagenität und Beobachtungen in speziellen Studien zeigten, dass Alfentanil gut vertragen wurde. Die in diesen Tiermodellen beobachtete Toxizität und Mortalität beruhte im Allgemeinen auf hohen toxischen Dosen, welche weit über dem empfohlenen klinisch therapeutischen Dosisbereich (2,6 bis 83 mal) lagen oder war mit der überschiessenden pharmakologischen Aktivität des Wirkstoffes verbunden.
Sonstige HinweiseInkompatibilitäten
Das Arzneimittel darf nur mit den unter «Hinweise für die Handhabung» aufgeführten Arzneimitteln gemischt werden.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Rapifen ist eine wässrige, isotonische und sterile Lösung zur intravenösen Anwendung, sie enthält keine Konservierungsmittel. Nach dem Öffnen ist die Lösung sofort zu verwenden. Allfällige Resten sind zu verwerfen.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25°C) lagern.
Ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Rapifen kann mit NaCl-haltigen oder Glukose-haltigen Infusionslösungen gemischt werden. Diese Verdünnungen sind mit Plastikinfusionssets verträglich und sollten innerhalb 24 Stunden aufgebraucht werden.
Zum Öffnen der Ampulle Handschuhe tragen.
Eine versehentliche Exposition der Haut sollte durch Spülen des betroffenen Hautareals mit Wasser behandelt werden. Keine Seife, Alkohol oder andere Reinigungsmittel, die eine chemische oder physikalische Hautabrasion verursachen könnten, verwenden.
Zulassungsnummer45204 (Swissmedic).
PackungenRapifen Inj Lös Amp 5× 2 ml. (A+)
Rapifen Inj Lös Amp 50× 10 ml. (A+)
ZulassungsinhaberinPiramal Critical Care Limited, London, Rüschlikon Branch, 8803 Rüschlikon.
Stand der InformationMai 2024.
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