Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenTracrium lähmt sowohl Skelett- wie auch Atemmuskulatur, zeigt jedoch keine Wirkung auf das Bewusstsein. Tracrium sollte daher nur bei adäquat durchgeführter Allgemeinnarkose und unter Aufsicht eines erfahrenen Anästhesisten mit den entsprechenden Möglichkeiten zur endotrachealen Intubation und künstlichen Beatmung angewandt werden.
Bei der Anwendung von Tracrium bei empfindlichen Patienten kann es zu einer Histaminfreisetzung kommen. Bei Patienten mit einer Anamnese, welche eine erhöhte Histaminempfindlichkeit vermuten lässt, und/oder bei Atracurium-Dosen an der oberen Grenze der empfohlenen Dosierungen, muss Tracrium daher mit Vorsicht angewandt und langsam (über 60–75 sec) injiziert werden.
Vorsicht sollte auch bei der Verabreichung von Atracurium bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber anderen neuromuskulären Blockern walten, da über einen hohen Prozentsatz (mehr als 50%) von Kreuz-Empfindlichkeit zwischen neuromuskulären Blockern berichtet wurde (vgl. «Kontraindikationen»).
Bei Myasthenia gravis und anderen neuromuskulären Erkrankungen sowie bei schweren Elektrolytstörungen muss mit einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Atracurium gerechnet werden.
Patienten mit Verbrennungen können eine Resistenz gegenüber nichtdepolarisierenden Muskelrelaxantien entwickeln. Bei diesen Patienten kann eine erhöhte Dosierung nötig sein, abhängig von der Zeit, welche seit der Verbrennung verstrichen ist, und vom Ausmass der Verbrennung.
Tracrium zeigt in den empfohlenen Dosierungen keine klinisch signifikanten vagalen oder ganglienblockierenden Eigenschaften. Daher hat Tracrium bei Einhaltung der Dosierungsempfehlungen keine signifikante klinische Wirkung auf die Herzfrequenz und wirkt somit der durch viele Anästhetika oder durch Vagusstimulation während der Operation hervorgerufenen Bradykardie nicht entgegen.
Tracrium sollte bei Patienten, welche empfindlich sind bezüglich eines arteriellen Blutdruckabfalls (z.B. bei Hypovolämie), über einen Zeitraum von 60–75 sec injiziert werden.
Da Atracurium bei hohem pH inaktiviert wird, darf die Substanz nicht in derselben Spritze mit Thiopental oder einer anderen alkalisch reagierenden Substanz aufgezogen werden.
Tracrium ist hypoton und darf wegen Hämolysegefahr nicht über den gleichen venösen Zugang wie eine Bluttransfusion verabreicht werden.
Studien zur malignen Hyperthermie, durchgeführt an empfindlichen Tieren (Schweine) und Patienten, haben gezeigt, dass Tracrium dieses Syndrom nicht auslöst.
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