Phlebotonikum und Vasoprotektivum ZusammensetzungWirkstoff: Diosmin.
Kapselmaterial: Gelatine.
Kapseln zu 300 mg.
Eigenschaften/WirkungenIm pharmakologischen Versuch bewirkt Diosmin eine Kontraktion der isolierten Venenwand. Die Gefässpermeabilität wird herabgesetzt und die Kapillarresistenz nachweisbar erhöht. In einer Studie an Segmenten menschlicher Venen (Vena saphena magna) konnte gezeigt werden, dass Diosmin die O-Methylierung von Noradrenalin deutlich reduziert. Daraus kann geschlossen werden, dass dieser Effekt zu den venotonischen Eigenschaften des Präparates beiträgt. Klinisch wirken sich diese Eigenschaften in einer Verbesserung der Durchblutung im Bereiche des venösen Kreislaufes mit einer Abnahme von venösen Stauungen und Ödemen und deren Folgeerscheinungen aus.
PharmakokinetikIn Tierstudien wurden die systemische Verfügbarkeit (80%), das Verteilungsvolumen (0,8 l/kg), die Elimination (95% einer oralen Dosis in 24 Stunden) und der Hauptmetabolit (Hippursäure) dokumentiert. In Studien am Menschen wurde die renale Ausscheidung der Hippursäure nach oraler Gabe von Diosmin belegt und die Resorption des Wirkstoffes bestätigt.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenVenöse Beinleiden (Varizen, Schwangerschaftsphlebostase usw.): Wirksam gegen Schwere- und Spannungsgefühle, Schmerzen, Wadenkrämpfe sowie Ödeme.
Proktologie: Lindert den Symptomenkomplex bei Hämorrhoiden und hämorrhoidalen Schüben.
Dosierung/AnwendungVenöse Beinleiden: 2×tgl. 1 Kapsel mit den Mahlzeiten, während 2 Monaten.
Proktologie: 3×tgl. 1 Kapsel oder mehr, solange notwendig.
Bei chronischen Leiden kann die Therapie nach Konsultation des Arztes wiederholt werden.
AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Überempfindlichkeit gegenüber Diosmin oder gegenüber anderen Rutosiden.
Erstes Trimenon der Schwangerschaft.
Vorsichtsmassnahmen
Bisher sind keine besonderen Vorsichtsmassnahmen bekannt.
Schwangerschaft
Schwangerschaftskategorie B: Reproduktionsstudien beim Tier haben keine Risiken für die Föten gezeigt, aber man verfügt über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen. Aus Sicherheitsgründen wird die Anwendung von Hemerven erst ab Beginn des zweiten Trimesters der Schwangerschaft empfohlen. Über die möglichen Wirkungen von Hemerven Kapseln auf Säuglinge stillender Mütter liegen bisher keine Untersuchungen vor.
Unerwünschte WirkungenVereinzelt können Magen-Darm-Störungen und allergische Hauteruptionen auftreten, die durch genaues Einhalten der Einnahmevorschriften oder Absetzen des Medikamentes behoben werden.
InteraktionenBisher sind keine Interaktionen bekannt, doch kann eine Überdosierung die therapeutische Wirksamkeit des Präparates beeinträchtigen.
ÜberdosierungFälle von Überdosierungen sind nicht gemeldet worden. Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.
Sonstige HinweiseHaltbarkeit
Vor Feuchtigkeit schützen.
Stand der InformationSeptember 1994.
RL88
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