PharmakokinetikAbsorption
Die Absorption aus dem Subarachnoidalraum ist relativ langsam. Dies limitiert zusammen mit der für die intrathekale Anästhesie erforderlichen niedrigen Dosierung die maximale Plasmakonzentration, welche ungefähr bei 0,4 mg/ml pro 100 mg verabreichter Substanz liegt. Die maximal empfohlene Dosis von 20 mg Bupivacain führt zu Plasmaspiegeln von weniger als 0,1 mg/ml.
Distribution
Bupivacain hat einen pKa-Wert von 8,2 und Verteilungskoeffizienten von 346 (25 °C n-Octanol/Phosphat-Pufferlösung pH 7,4). Die Metaboliten haben eine geringere pharmakologische Aktivität als Bupivacain. Bupivacain hat im Steady-state ein Distributionsvolumen von 73 l.
Im Plasma ist Bupivacain ist hauptsächlich an alpha-1-saures Glycoprotein gebunden. Die Plasmabindung beträgt 96%.
Eine Zunahme von alpha-1-saurem Glycoprotein, welche postoperativ nach grossen Eingriffen auftritt, kann eine Erhöhung der totalen Plasmakonzentration von Bupivacain bewirken. Der Gehalt am ungebundenen Wirkstoff wird derselbe bleiben. Dies erklärt, warum totale Plasmakonzentrationen über dem anscheinend toxischen Schwellenniveau von 2,6-3,0 mg/l gut toleriert werden.
Metabolismus/Elimination
Bupivacain hat eine totale Plasma-Clearance von 0,58 l/min, eine Eliminationshalbwertszeit von 2,7 Stunden und nach i.v. Injektion eine hepatische Extraktionsrate von 0,38.
Bupivacain wird extensiv in der Leber metabolisiert, hauptsächlich durch aromatische Hydroxylierung zu 4-Hydroxy-Bupivacain und durch N-Dealkylierung zu Pipecolylxylidin (PPX), beides vermittelt durch Cytochrom P450 CYP3A4. Ungefähr 1% von Bupivacain wird unverändert im 24 h-Urin ausgeschieden und ungefähr 5% als PPX. Die Plasmakonzentrationen von PPX und 4-Hydroxy-Bupivacain während und nach kontinuierlicher Verabreichung von Bupivacain sind tief verglichen mit der Muttersubstanz.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bupivacain passiert die Plazentaschranke schnell und das Gleichgewicht hinsichtlich der ungebundenen Konzentration wird schnell erreicht. Der Grad der Plasmaproteinbindung ist beim Fetus geringer als bei der Mutter, was zu einer niedrigeren totalen Plasmakonzentration führt.
|