PharmakokinetikAbsorption
Nach oraler Gabe von schnell freisetzenden Darreichungsformen bzw. von Lösungen wird Metoclopramid rasch und nahezu quantitativ aus dem Magen-Darm-Trakt absorbiert, wobei die maximalen Plasmaspiegel nach ca. 1 Stunde erreicht werden. Im Falle der Applikation einer Einzeldosis von 10 mg betragen die maximalen Plasmaspiegel (C max -Werte) im Mittel 50 ng/ml, wobei die Schwankungsbreiten beträchtlich sind.
Metoclopramid besitzt einen deutlich ausgeprägten hepatischen First-Pass-Effekt, was zu einer Bioverfügbarkeit nach oraler Gabe in der Grössenordnung von 60-80% führt.
Im Falle einer verzögerten Freisetzung des Wirkstoffes bei Retardpräparaten scheint die Bioverfügbarkeit nicht vermindert zu sein. Weiterhin ist ein Nahrungseinfluss auf die Bioverfügbarkeit von modifiziert freisetzendem Metoclopramid auszuschliessen.
Nach i.m.-Injektion von Metoclopramid beträgt die absolute Bioverfügbarkeit 74-96%.
Distribution
Die initiale Verteilung von Metoclopramid erfolgt im Organismus im Falle der Applikation von schnellfreisetzenden oralen Formen bzw. nach i.v.-Injektion sehr rasch. Das Verteilungsvolumen wird im Mittel mit 3,1 ± 0,6 l/kg Körpergewicht angegeben. Metoclopramid wird nur in geringem Mass (< 10%) an Plasmaeiweiss gebunden.
In einem Dosisbereich von 5-20 mg verläuft die Pharmakokinetik von Metoclopramid linear.
Die Gewebeverteilung beim Menschen ist nicht bekannt. ³H-Metoclopramid wird im Tierversuch (Maus) nach oraler oder i.v.-Gabe in der Darmmukosa, Leber, Galle und den Speicheldrüsen gefunden, im ZNS in der Area postrema.
Metoclopramid überwindet die Blut-Hirn-Schranke. Liquorkonzentrationen wurden bisher nicht gemessen. Metoclopramid passiert die Placenta und geht in die Muttermilch über. Die Metoclopramid-Konzentration in der Muttermilch erreicht die gleiche Höhe wie im mütterlichen Plasma.
Metabolismus/Elimination
Metoclopramid wird hauptsächlich mit Sulfaten und Glucuronsäure verestert und renal ausgeschieden. Innerhalb von 24 Stunden werden 80% der Dosis renal ausgeschieden, und zwar 20% bis maximal 25% als unveränderte Muttersubstanz und weitere 40% als N-Sulfat und N-Glucuronid. Die terminalen Eliminationshalbwertszeiten betragen im Mittel 3,5-5,7 h. Die gesamte Plasmaclearance beträgt 640 ± 140 ml/min Die renale Clearance der Muttersubstanz wird zu ca. 180 ml/min bestimmt. Bei deutlich eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 15 ml/min) sinkt die gesamte Plasmaclearance von 600 ml/min auf 280 ml/min ab.
Die Eliminationshalbwertszeit liegt zwischen 3 und 5 Stunden bei Gesunden und bei etwa 14 Stunden bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.
Pharmakokinetische Zielgrössen
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Dosis** AUC 0-t AUC 0-unendl.
mg ng/ml × h ng/ml × h
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Gastrosil 20 354,68 368,53
Tropfen ± ±
120,09 126,15
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Gastrosil 20 402,62 428,23
Tabletten ± ±
111,23 112,7
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Gastrosil 30 372,1
Retardkapseln ±
145,6
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Gastrosil 20 618,76 622,6
Injektions- ± ±
lösung 148,9 166,59
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t 1/2 c max t max
h ng/ml h
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Gastrosil 5,7 47,78 1,48
Tropfen ± ± ±
0,84 17,21 0,69
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Gastrosil 4,68 58,56 1,14
Tabletten ± ± ±
0,54 18,76 0,67
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Gastrosil 9,27 24,42
Retardkapseln ± ±
3,31 12,6
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Gastrosil 5,26 114,9
Injektions- ± ±
lösung 2,01 18,28*
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*Plasmakonzentration zum Zeitpunkt 5 min nach i.v.-Injektion
**bezogen auf Metoclopramid-Hydrochlorid.
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