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Fachinformation zu Tilur® / Tilur retard®:Drossapharm AG
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Pharmakokinetik

Absorption/Distribution
Nicht retardiertes Acemetacin wird beim Menschen rasch und nahezu quantitativ resorbiert. Nach oraler Einmaldosierung werden therapeutische Wirkstoffspiegel ab der 2. bis zur 8. Stunde nach Verabreichung gemessen. Nach Mehrfachapplikation wird der Steady State nach vier Halbwertszeiten erreicht, und die Wirkstoffspiegel bleiben während der ganzen Applikationsdauer erhalten.
Eine Akkumulationsgefahr besteht nicht und konnte auch bei alten Patienten sicher ausgeschlossen werden. Die Höhe der Plasmaspiegel nimmt auch mit steigendem Alter nicht zu. Die Plasmaproteinbindung des Acemetacins beträgt 87.6%. Der freie, für die Wirkung zur Verfügung stehende Anteil ist um ca. 60% höher als bei Indometacin. Beim Retardpräparat ist die Absorptionshalbwertszeit deutlich erhöht (2.01 h statt 0.58 h). Durch Retardierung tritt das Maximum des Blutspiegels signifikant später auf: Die Spiegel sind nach 2 h niedriger, nach 3 h–4 h gleich hoch und nach 6 h–10 h höher als bei der nicht retardierten Form. Die Bioverfügbarkeit ist nicht beeinträchtigt. Die mittlere Verweildauer ist mit 4.1 h auf 6.3 h verlängert, woraus sich ein Retardquotient von 1.54 ergibt.
Bei Mehrfachapplikation (2 Retardkapseln pro Tag über 8 Tage) liegen die Maximalspiegel mit 1.24 µmol/l etwas höher als nach Einzelgabe (1.11 µmol/l), was dem Steady State-Verhalten entspricht. Die Minimalwerte im Steady State liegen bei 0.24 µmol/l – 0.53 µmol/l. Die Bioverfügbarkeit (AUC zwischen den Applikationen) unterscheidet sich nicht signifikant von der nicht retardierten Form, und es tritt keine Kumulation und kein kinetisch bedingtes Gefährdungspotential auf. Die biologische Halbwertszeit beträgt 4.03 h wie bei der nicht retardierten Form.
Wie viele Antiphlogistika reichert sich Acemetacin im Entzündungsgebiet an. In menschlicher entzündeter Synovialmembran und Muskulatur werden 2–3 mal höhere Konzentrationen als im Blut desselben Patienten gefunden. Am Acemetacin konnte erstmals objektiv nachgewiesen werden, dass eine Parallelität der klinischen Wirksamkeit bei Arthritis mit den Steady State-Wirkstoffspiegeln in der Synovialflüssigkeit, der Synovialmembran, dem Muskelgewebe und im Knochen existiert.
Metabolismus/Elimination
Acemetacin wird einerseits zum Teil als intakte Substanz (freies und Glukuronid-konjugiertes Acemetacin), andererseits zum Teil in Form seines Metaboliten Indometacin (frei und konjugiert) sowie in Form von pharmakologisch unwirksamen Verbindungen eliminiert. Die Elimination erfolgt zu etwa gleichen Teilen auf renalem und fäkalem Wege. Die renale Eliminations-HWZ beläuft sich für Acemetacin auf 7.9 h, für Indometacin auf 8.2 h.
Die Desmethylmetaboliten haben eine Halbwertszeit von ca. 17.3 h. Die relative Häufigkeit (Hauptmetabolit bis Spurenmetabolit) ist Indometacin (ca. 50%) > Desmethylindometacin > Acemetacin. Diese Verbindungen sind in freier und Glukuronid-konjugierter Form im Urin enthalten. Die renale Clearance liegt bei ca. 36 ml/min, das Verteilungsvolumen beträgt ca. 60 l – 70 l.

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